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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Evidenzbasierte Gesundheitspolitik und Erstellung einer ECHTEN Bedarfsplanung

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Evidenzbasierte Gesundheitspolitik und Erstellung einer ECHTEN Bedarfsplanung


Chronologisch Thread 
  • From: Privacy <pirat AT praes.eu>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Evidenzbasierte Gesundheitspolitik und Erstellung einer ECHTEN Bedarfsplanung
  • Date: Sun, 02 Oct 2011 22:35:18 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

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Hash: SHA1

schrieb DocHolliday:
>
>
> Privacy schrieb:
>> die mittlere Wartezeit für ein Erstgespräch betrug etwas über 6
>> Wochen, dies finde ich angesichts der idR etwa zwei Jahre
>> Therapiedauer nicht so gravierend und hat mich eher überrascht.
>
>
> 6 Wochen mögen rein zeitlich nicht viel sein, man wartet auf
> manche Facharzttermine zum Teil bis zu 6 Monate, dennoch sind 6
> Wochen für einen Menschen, der in einer akuten Krise steckt, eine
> unendlich lange Zeit.


In der Untersuchungen waren Kriseninterventionen und Kurzzeittherapien
ausdrücklich ausgenommen - es ging "nur" um Regelpsychotherapie - (VT,
TP, wenig AP)

> Die Hausärzte stehen vor dem Problem, dass sie einen Patienten
> häufig einer stationären Therapie zuführen müssen, weil kein
> ambulanter Therapieplatz zur kurzfristigen Intervention zur
> Verfügung steht.

Das wundert mich sehr - zumindest bei uns sind die Anlaufzeiten für
stat. PT oder eine med Reha mit diesem Schwerpunkt _weitaus_ länger
als 6 Wochen - hier haben meine Pat. bis zu 2 Jahren gekämpft ;-( -
ich oder auch der MdK med Reha vor, die RV reagiert erstmals lange
nicht, argumentiert dann, dass erste eine amb. PT gelaufen sein müsse
....

> Und da 6 Wochen zu überbrücken ist manchmal schon eine heikle
> Angelegenheit, bei uns in der Region liegt die durchschnittliche
> Wartezeit etwa bei 2 bis 3 Monaten.

Also die Wartezeit für eine akute, dringliche Krisenintervention liegt
bei uns (nicht PT, sondern FA Psychiatrie und Psychotherapie) unter
einer Woche.

Bei chronischen Problemen - also nicht der akuten Krisenintervention -
ist im übrigen auch bekannt, dass die Erfolge der Therapie besser
sind, wenn die "Trauben etwas höher hängen" - d.h. der Pat. sich
konsequent um die Therapie bemühen muss (und nicht wie bei uns sagt,
naja mein HA hat mich geschickt ...) - bzw. einen Eigenanteil leisten.

Nach meiner Erfahrung ist es eher selten, dass Pat. und/oder
Psychotherapeut den Eindruck haben, "die Chemie stimme nicht ...." -
mal abgesehen von Borderline Pat. - die aber in der Studie ebenfalls
kaum vorkommen.

Ein Problem sehe ich allerdings:
Dass von der Kapazitätsausweitung meist die "Leichtkranken"
profitieren - problematische Pat. (Psychosen, Borderline-Pat.,
Zwangskranke) finden viel schwerer einen Therapeuten ;-( als Pat. mit
leichteren Angststörungen oder Phobien.

z.B. für einen schwer zwangskranken - sehr differenzierten - Pat.
(Akademiker ..) war nach einem Jahr noch immer kein Therapieplatz
gefunden (im Nachhinein war es wohl eine sehr zwanghaft ausgeprägte
depressive Episode - da unter SSRI eine praktisch komplette Remission
der Zwangssymptomaik eintrat - die dann schließlich auch nach Absetzen
der Medikation erhalten blieb ....).

Gruß

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