Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!

[syna <syna AT news.piratenpartei.de>]

juergenj schrieb:
> ... es ist mir egaL; WIEVIEL gELD EVTL: dIE pRIVATEN IN DIE 
> sOLdargemeinschaft einzahlen, es geht mir ums Prinzip
 
> und um die Stabilität der Gesellschaft. Denn nur, wenn es ein
> Solidarprinzip für alle gibt, haben wir in der Zukunft auch
> gesellschaftlich auf diesem Sektor Ruhe. 


 Hallo Jürgen, 

 *das*  solltest Du ruhig selbsbewusster vertreten. Denn es geht 
letztlich nicht 
 
um "Solidarier" oder "Nicht-Solidarier", es geht letztlich ums 
"Mensch-Sein". 
 

Wir alle reagieren höchst sensibel auf Ungerechtigkeiten in unserem 
unmittelbaren Umfeld. Wenn der eine in die Disco darf, man selbst aber 
nicht, dann betrachten wir das als Zurückweisung. Wenn der eine mehr 
Geld als Bonus erhält, obwohl er ja das gleiche geleistet hat, 
betrachten 
 
wir das als Benachteiligung. 

Auf der großen politischen Bühne werden Diskriminierungen und 
Ungerechtigkeiten aber oft einfach hingenommen oder gar nicht als solche 
erkannt. Sie werden nicht erkannt, weil es Politikern gelingt, die 
Ungerechtigkeiten mit populistischen Phrasen zu vernebeln – und es viel 

 
Anstrengung bedeutet, diesen diffusen Nebel aufzulösen.

"Mensch-Sein" bedeutet ein menschenwürdiges Umfeld, ein gerechtes 
Umfeld. Gerecht nicht nur im unmittelbaren Umfeld, sondern erst recht 
bezüglich staatlicher Institutionen und bezüglich des 
Gesundheitssystems. 
 
  

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Die Bevorzugungen der Privilegierten sind - leider - keine Kleinigkeiten 
oder 
 
"nur" Schieflagen der (sozialen) Gerechtigkeit. Nein, sie greifen das 
Selbstverständnis unseres Staates an, zermürben die Gemeinschaft und 
ruinieren sogar unseren gemeinsamen Wohlstand.  

 * --> Ein Zweiklassenstaat fördert die moralisch 
niedrigsten Verhaltensweisen in seiner Bevölkerung und hat gleichzeitig 
nicht die moralische Autorität, sich darüber zu erheben. * 

 *Wie soll ich*  einem jungen Menschen, der ins Erwerbsleben eintritt, 
erklären, 
 
dass er Sozialabgaben zahlen muss - es gleichzeitig aber eine Gruppe 
Privilegierter gibt, die das nicht tun muss? 

 *Wie soll ich*  ihm erklären, dass er im Falle einer schweren 
Krebserkrankung nicht von den besten Spezialisten behandelt wird (obwohl 
dies ökonomisch möglich wäre)? 

 *Wie soll ich*  ihm erklären, dass er sehr wohl Solidarabgaben (etwa 
1/3 in der GKV) zahlen muss, selbst aber tendenziell schlechter behandelt 

 
wird und im Falle einer schweren OP Opfer der Drehtürmedizin werden 
wird?