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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] : Grundübel Horten ? was: AG- Nachrichtensammlung, Band 45, Eintrag 5

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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] : Grundübel Horten ? was: AG- Nachrichtensammlung, Band 45, Eintrag 5


Chronologisch Thread 
  • From: Comenius <comenius2000 AT gmail.com>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] : Grundübel Horten ? was: AG- Nachrichtensammlung, Band 45, Eintrag 5
  • Date: Sat, 19 Sep 2015 17:42:34 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am 19.09.2015 um 16:20 schrieb Alexander Raiola:
Moin Comenicus,

ich glaube, du verwechselst hier Ursache und Wirkung. Das Horten
geschieht nicht aufgrund niedriger Löhne, sondern ist die Ursache für
niedrige Löhne.
Wie sollten die reichen so viel verdienen, dass sie es nicht mehr sinnvoll investieren können und "horten" müssen, wenn die Einkommensverteilung nicht so dramatisch ungerecht wäre. Wenn sie den arbeitenden einen anständigen Lohn zahlen würden, hätten Sie 1. nicht so viel übrig und 2. würde es sich lohnen ggf. auch auf Kredit in neue Fabriken zu investieren, weil es eine Nachfrage nach Produkten gäbe.
Und dass reiche Leute ihr Geld in Produktion
investieren, wenn Löhne höher sind, ist auch einfach nur eine
Behauptung,
Nicht weil die Löhne höher sind, sondern weil es dann mehr Käufer gibt, es sich also lohnt, mehr zu produzieren.
bei der du pauschal davon ausgehst, dass Reiche ihr Geld
investieren wollen,
Natürlich wollen sie das, wenn reale Renditechancen bestehen.
was auch immer das mit der Lohnhöhe zu tun haben
soll. Ich gehe eher im Gegenteil davon aus, dass Reiche lieber in Firmen
mit Billiglöhnen investieren, weil das höhere Gewinnmargen verspricht.
Richtig, aber nicht, wenn es keine Käufer mehr gibt, weil die Leute, die kaufen wollen kein Geld haben, sondern nur die Leute Geld haben, die schon längst nichts mehr brauchen. In dieser Situation bleibt nur das "Horten".
Warum glaubst du verlagern große Unternehmen Fertigungsanlagen nach
China usw.? Wieso kommst du dann zu der These, dass Investoren
ausgerechnet *höhere* Löhne attraktiv finden?
Nein, finden sie natürlich nicht, deshalb wäre ihnen ein "Würgl" auch immer noch lieber als eine Lohnerhöhung.
Ob der Kauf von begrenzten Wertgegenständen zu Blasen führt, ist auch
fraglich. Sicher führt es zu einer Preiserhöhung, wie es eben immer ist,
wenn die Nachfrage steigt. Aber das ist nicht automatisch eine Blase.
Und selbst wenn es eine Blase wäre: Wo wäre dann das Problem? Lass die
Zocker doch zocken, warum sollte mich das interessieren?
Wenn die Grundstückspreise steigen, steigt auch deine Miete und ein Häusle kannst du nicht mehr kaufen.
Abgesehen
davon, dass der Staat vor Reichen gerne in die Knie geht und deren
Verluste bezahlt, meine ich, denn das ist ein vollkommen separates Thema
und dieses Verhalten gehört eh abgeschafft (und bestraft).
Abgesehen davon: Die Behauptung, dass durch Horten Geld fehlen würde, ist nur unter Geltung einer festen Geldmenge (also z.B. Goldstandard) richtig. In Zeiten ohne Goldbindung und mit einer Zentralbankpolitik des QE und Nullzins ist Geldmangel durch Horten schlicht und einfach kein Thema. Ein Schwundgeldsystem, das dieses nicht existierende Problem lösen soll, ist daher so dermaßen aus der Zeit gefallen, dass es schon weh tut.

Ahoi,
Comenius





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