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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Mal 'ne französische Perspektive zur "Eurokrise"

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Mal 'ne französische Perspektive zur "Eurokrise"


Chronologisch Thread 
  • From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Mal 'ne französische Perspektive zur "Eurokrise"
  • Date: Fri, 13 Mar 2015 09:42:10 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

(Kredit-)Geld basiert auf Verträgen. Verträge basieren auf Eigentum und Zivilrecht - also darauf, daß Menschen sich als freie und gleiche Rechtspersonen ("Privateigentümer") begegnen. Im Vertrag wird Vertrauen und Verläßlichkeit hergestellt, indem die Gläubiger zwangsvollstrecken lassen können.

Geld basiert also darauf, daß Menschen sich als "freie und gleiche Privateigentümer" gegenübertregen (Marx nannte das "warenförmige" Beziehungen, "Entfremdung" bzw. "Warenfetischismus").

Jetzt fragt sich: wie kam es historisch zu dieser Beziehungsform, die in Stammesgesellschaften nicht existiert, die auf direkt persönlichen Beziehungen (Reziprozität, unauflösliche verwandtschaftliche Solidarpflichten statt freiwillig eingegangene vertragliche Verpflichtungen, die nach Erfüllung wieder erlöschen und die einander vertraglich Verpflichteten damit wieder in die Freiheit (Vertragsfreiheit) entlassen?

ukw schrieb:

Hallo AG

ich habe mir das Geschriebene noch einmal gut überlegt und erkenne, das es den zentralen Kern trifft - den Grund, warum sich beispielsweise diese AG überhaupt gebildet hat, warum es die Krise im Finanzsystem gibt, die Krise im Arbeitsleben, Wirtschaftsleben usw.

Geld ersetzt Vertrauen bzw. Geld hat Vertrauen ersetzt. Menschen, die einen vertrauensvollen Umgang mit sich und dem anderen, der Gesellschaft und der Natur führen, die brauchen kein Geld. Die vertrauensvollen Menschen verfallen nicht dem krankhaften Sparen und die bilden keinen Haufen von Geld und Sachvermögen.
Vertrauensvolle Menschen brauchen keine Äußerlichkeiten, an die sie sich klammern (müssen!) Geld wird dort eingesetzt wo vorher/früher noch Vertrauen war. Der Prozess verlief dann schleichend. Zuerst gab es noch Geld und Vertrauen. Dann zog sich das Vertrauen immer weiter zurück und die Krisen entstanden.

Geld hat Vertrauen ersetzt.

Was machen wir (oder ich) mit dieser Erkenntnis? Wie geht es jetzt weiter?

Löst sich die AG auf oder bleibt sie bestehen, um möglichst vielen Menschen diesen Prozess, diesen Erkenntnisweg zu ermöglichen?
ukw schrieb:
moneymind schrieb:
Buzz schrieb:
...was mir immer wieder nicht klar werden will : wir könnten es hier
richtig nett haben auf dem planeten , es gibt von allem reichlich :
ressourcen, arbeitskraft, wissen - und es
soll am tauschmittel mangeln ? und das tut´s ja auch nicht, gibt´s im
überfluss...irgendwas läuft hier gigantisch falsch

Genau. Es mangelt nicht am Tauschmittel, sondern am Herz und Hirn in der Politik - und darin verwurzelter internationaler Kooperation. Die Politik wurde vom Großkapital ideologisch vereinnahmt und gepampert, und jetzt steuern vernebelte Hirne im Blindflug direkt gegen die Wand.

Was es braucht, ist gesunder Menschenverstand - so wie David den an den Tag legt z.B.


Hm - bei aller Begeisterung: Mein "gesunder Menschenverstand (also mein Herz und ein bisschen Hirn) sagen mir, das es nicht nur an den Politikern liegt.
Im Ernst - wenn man die Politiker austauscht und ganz fähige Menschen an ihre Stelle setzt, (meinetwegen z.B. Wolfgang und David) die dann auch nur das Beste wollen würden - ich glaube nicht, das das reicht. Erst wenn in der Bevölkerung (oder in einem Teil der Bevölkerung) ein gewisser Bewusstseinsschritt getan wird und eine gewisse moralisch ethische Reife erlangt wird, erst dann wird sich etwas ändern. Also liegt es _nicht_ ausschließlich nur an den Politikern sondern auch an uns.

Es gibt Geld in de Welt - das ist erstmal gut.

Nun stelle ich eine interessante Frage: Wer von Euch würde wirklich von heute auf morgen _ohne_ Geld leben wollen und können?
Ja Prima ! - no money no cry :-D

Aber dann.... wie sollen wir handel treiben, wie sollen wir Auto fahren, wie sollen wir den Winter überleben, wovon sollen wir im Alter leben?
Also doch lieber mit Geld leben? oder mit Erkenntnis leben?

Ich persönlich ziehe die Erkenntnis vor.

Ich erkenne, das das "Geld" an dieser Stelle unsere mangelndes Vertrauen ersetzt hat. Vertrauen kann man nicht einfordern - Geld schon.
Das ist der Grund, warum unser Geldsystem so ist, wie es ist. Geld ersetzt Vertrauen. Und das hat eben auch etwas mit uns zu tun - und nicht nur mit den Politikern.
Unser mangelndes Bewußtsein (das entwickelt sich hier gerade erfreulich schnell) aber auch unser mangelndes Vertrauen lässt kein anderes System zu.
Hätten die Tiere kein Vertrauen in Gott und die Natur, so hätten die Tiere auch Geld. Aber die Tiere haben Vertrauen in Gott und die Natur und brauchen deshalb kein Geld und darum ist der Mensch auch das einzige Lebewesen auf diesem Planeten, das hart arbeiten muss. Nicht nur um der Kulturleistung und den Errungenschaften der Zivilisation willen - das ginge auch effektiver, mit weniger Arbeit ohne das "derzeitige Schuldgeld". Der Mensch ist also ein Wesen, dass sich totarbeitet um ein Schuldgeldsystem aufrecht zu erhalten. Letztendlich ist Geld ein Ausdruck des mangelnden Vertrauens - des mangelnden Vertrauens in uns selbst und in die Schöpfung dieser Welt.

Soweit erstmal mein kranker Menschenverstand - später mehr.

mfg
ukw






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