ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: ukw <ukw AT berlin.com>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Wachstumszwang, Arbeitssucht (wider das "Recht auf Arbeit")
- Date: Thu, 05 Mar 2015 01:19:45 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Jürgen, Du hast mit allem was Du schreibst recht.
Auch mir ist es nicht verborgen geblieben, daß viele Menschen sich vehement gegen die BEDINGUNGSLOSIGKEIT wehren.
Das Grundeinkommen ist ganz nett und unterstützenswert, aber eine Bedingungslosigkeit, das geht nicht.
Eine Bedingung muss sein, sonst funktionierts nicht. Das hört man auch bei Diskussionen, WENN sich mal jemand traut das auszusprechen. Folge ich den Gedanken der Menschen und sehe die Emotionen im Gesicht der Menschen im Gespräch über BGE, so wird schnell klar, das dieses Unbehagen in Verbindung mit der BEDINGUNGSLOSIGKEIT der Grund ist, warum es noch kein BGE gibt. Genau so hier in der AG und auf anderen Diskurs Listen der Piratenpartei. Diese Meinung wird im Moment nicht nur von Axel vertreten sondern auch von vielen anderen und sogar von denen, die sich für eine Menschen gerechte Gesellschaft einsetzen. Ja Christoph. Aber ich sage nicht, daß ihr Eure Meinung niemals ändern könnt.
Welcher Reflex wird also ausgelöst, daß bestimmte Menschen ein bedingungsloses Einkommen nicht schenken mag?
Dazu schaue ich gerne in die Natur und beobachte, daß Leben überhaupt nur möglich ist, weil die Sonne BEDINGUNGSLOS Energie spendet und die Erde BEDINGUNGSLOS ihren Lebensraum zur Verfrügung stellt und der Regen BEDINGUNGSLOS fällt.
Ich behaupte NICHT und das bedeuted NICHT, das es - vom niederen Egoismus geleiteten - Menschen unmöglich wäre, diesen bedingungslos geschenkten und versorgten Lebensraum zu zerstören. Ebenso heißt das nicht das wir ein unendliches Leben haben. An der Endlichkeit des Lebens leiden gerade die nieder egoistisch geleiteten Menschen am meisten - wie genial ausbalanciert das natürliche System doch ist.
Welcher Reflex löst Unbehagen aus? Viele werden spontan behaupten es sei kein Reflex sondern dafür gäbe es gute Gründe. Also tragt die Argumente vor. Geldmangel kann es nicht sein, denn gerade hier in der AG wissen wir, das es unendlich viel Geld geben kann und das das bis heute bereits erzeugte Geld in der Welt reicht problemlos aus, um bei stabiler Kaufkraft und wirklichen Wirtschaftskreisläufen ohne krankhaftes Horten genügend Geld für alle da ist.
OK - aber ich stelle fest: Ohne die BEDINGUNGSLOSE Energielieferung der Sonne und den BEDINGUNGSLOSEN Raum der Erde und des BEDINGUNGSLOSIGKEIT des Regens geht es nicht. Aber Geld bzw ein Grund Einkommen darf nicht BEDINGUNGSLOS sein, sonst wird es schlecht. Geld muss Schuld und Einkommen muss bedingt sein. Aber warum? BTW: Gedanken solcher Art beleidigen meine Urteilskraft.
Wenn also behauptet wird, ohne Bedingung geht es nicht, so entgegne ich:
Sonne, Erde, Regen erzeugen bedingungsloses Leben.
(copyright ukw)
Aber wir haben noch ein paar Jahrtausende Zeit um unter Unsinn zu leiden.
Viel Spaß dabei.
Am 04.03.2015 um 21:16 schrieb Jürgen:
Moin,
Jo, damit geht der eigentliche Trick verloren. Das 'B' (und effektiv NUR das)Das B ist der Unterschied, das Bedingungslos muss raus.Die BGE Ansätze zielen in diese Richtung. Ich halte nichts vom BGE,Worin soll der Unterschied bestehen?
jedoch sehr viel von eine GE ohne B.
Wenn eine Bedingung werfüllt ist, dann grieft das Grundeinkommen, sonst eben
nicht.
Bedingungen:
Zu jung = kein eigenes Einkommen möglich
länger als 2 Jahre Arbeitslos
andere Gründe, die ein eigenens Einkommen dauerhaft oder vorrübergehend
nicht ermöglichen.
ermöglicht eine massive Vereinfachung sowohl der Sozialgesetzgebung als auch
der Steuergesetzgebung. Typischerweise haben wir zur Zeit die Situation,
dass die *liberale* Richtung auf Effizienz, einfaches Steuerrecht
(->'Bierdeckelsteuer') usw. abzielt, aber das auf Kosten der *unteren
Einkommen* geht. Andererseits gibt es die *solidarisch* Orientieren, die
sich um die Lage der *unteren Einkommen* kümmern und versuchen die sich
öffnende Schere zwischen arm und reich wieder zu schliessen, aber das mit
viel Bürokratie und Kontrolle. Damit ergibt sich etwas verkürzt der zentrale
Gegensatz der aktuellen Politik:
entweder *liberal* und *effizient* oder *solidarisch* und *gerecht*
Damit stehen sich 2 Grundwerte (liberte vs. fraternite) direkt gegenüber und
schliessen sich in unserem jetzigen System praktisch gegenseitig aus. Nur was,
wenn man gerne beides hätte? Also sowohl effizient/minimale Bürokratie als
auch schliessen der Schere und gesicherte Existenz?
Dafür ist eben das 'B' entscheidend. Mit BGE wird das, was zur Zeit
unvereinbar ist, möglich: Bürokratieminimierung UND gesicherte Existenz also
beide Grundwerte gleichzeitig, vollumfänglich zu respektieren.
Während unser Sozialstaat zur Zeit auf 2 komplett getrennten Säulen ruht
nämlich den Transferleistungen (ALG II, Kindergeld,...) und dem
Gleichheitsprinzip bei der Besteuerung (Progression, Steuerfreies
Existenzminimum), umfasst das BGE beides - es ist Transferleistung für die,
denen es an Einkommen fehlt und realisiert das Gleichheitsprinzip durch
seine Wirkung als Steuerfreibetrag. Deswegen ist es nicht nur für
*Bedürftige* sondern für *alle*. Anstatt aufwändiger, expliziter Prüfung der
*Bedürftigkeit* und der *korrekten Besteuerung* läuft das beim BGE implizit
also insbesondere ohne bürokratischen Aufwand.
Leider dominiert in der Wahrnehmung der meisten beim BGE absolut die Seite
*Transferleistung*. Die andere Seite effiziente Besteuerung/Gleicheitsprinzip
ist aber genauso wichtig. Denn soziale Sicherung geht durchaus ohne *B*, aber
beides zusammen/gleichzeitig das ist ein Alleinstellungsmerkmal.
bye
Jürgen
- Re: [AG-GOuFP] Wachstumszwang, Arbeitssucht (wider das "Recht auf Arbeit"), (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Wachstumszwang, Arbeitssucht (wider das "Recht auf Arbeit"), Christoph Ulrich Mayer, 05.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wachstumszwang, Arbeitssucht (wider das "Recht auf Arbeit"), Thomas Irmer / ID Concept, 05.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wachstumszwang, Arbeitssucht (wider das "Recht auf Arbeit"), Christoph Ulrich Mayer, 05.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wachstumszwang, Arbeitssucht (wider das "Recht auf Arbeit"), Christoph Ulrich Mayer, 05.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wachstumszwang, Arbeitssucht (wider das "Recht auf Arbeit"), Axel Grimm, 05.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wachstumszwang, Arbeitssucht (wider das "Recht auf Arbeit"), thomas, 05.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wachstumszwang, Arbeitssucht (wider das "Recht auf Arbeit"), Christoph Ulrich Mayer, 05.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wachstumszwang, Arbeitssucht (wider das "Recht auf Arbeit"), Christoph Ulrich Mayer, 05.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wachstumszwang, Arbeitssucht (wider das "Recht auf Arbeit"), Jürgen, 05.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wachstumszwang, Arbeitssucht (wider das "Recht auf Arbeit"), Christoph Ulrich Mayer, 05.03.2015
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