ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
Listenarchiv
- From: David Finsterwalder <d.finsterwalder AT gmail.com>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: [AG-GOuFP] Fwd: Irreversibilität der Zeit in der Ökonomie
- Date: Sat, 21 Feb 2015 21:22:48 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hey Marco,
Danke für die Links. Supe. Werd ich mir mal ansehen.
Nur dazu was. Da musst du aufpassen! Selbst bei Nicht-Ergodizität etc gibt es dennoch echte "ensemble averrages". Die Vermögensverteilung ist die Verteilung über das "ensemble" aller Wirtschaftsteilnehmer. Es geht mir ja gerade darum abzugrenzen was man vorhersagen kann und was nicht. Genau deswegen hab ich eine so große Aversion gegen "schwarze Schwäne" (). Man muss einfach damit "rechnen" (gewünschte doppeldeutigkeit), dass es sie gibt. Wenn man mit ihnen "rechnet", kann man die Randwerte einfach zurechtstutzen (hier ganz real: von reich nach arm umverteilen). Das zurechtstutzen kommt sowieso irgendwann. Nur eben dann als "schwarzer Schwan" der Geschichte, bei dem nicht nur der Geldbeutel der Reichen zurechtgestutzt wird ^^.
Das ist auch das was Syll und Davidson diskutieren. Erklärt man "schwarze Schwäne" zu einem Erkenntnistheoretischen (epistomologischen) Problem erwecken Finanzkrise den Anschein vollkommen unvorhersehbarer "Naturgewalten" (Da kam Taleb der Wallstreet Zockerbande gerade recht als Ausrede: "Aber das konnte ja keiner ahnen!"). Das ist aber nur ein Problem von Modellen die sowas nicht zulassen. In der Wirklichkeit (Ontologisch) gibt es nun mal Schwarze Schwäne. Ja nicht mal bei Naturgewalten (ökonomische gesetzmäßigkeiten kann man ändern, ökologische nicht) machen Physiker da keinen Mystizismus draus wie es Ökonomen tun. In der Meterologie etwa rechnet man Szenarien durch numerische Simulation mit immer leicht veränderten Parametern durch. Es werden vom jetzigen Standpunkt eine Vielzahl von möglichen Entwicklungen im Phasenraum durchgespielt. Schwarze Schwäne können somit häufig frühzeitig erkannt werden und ein Sturmwarnung herausgeben.
Um noch meinen Lieblingphilosophen Hegel zu zitieren. Aufpassen, denn sonst kann es sein „. . . daß diese Furcht zu irren schon der Irrtum selbst ist“.
Grüße
DavidDanke für die Links. Supe. Werd ich mir mal ansehen.
Was sich so herausliest, ist, dass die Effizienzmarkt-Hypothese in sich zusammenfällt, wenn man realistischerweise annimmt, dass Wirtschaften "nicht-ergodisch" funktioniert. Annahmen aus der Vergangenheit sind nicht einfach in die Zukunft übertragbar. Du hast deine Abneigung gegen Taleb schon kundgetan, hier triffst du ihn wieder ;-)
Das fat-tail Problem kann man mit Stochastik wunderbar nachweisen, aber eine Vorhersagemöglichkeit ergibt sich mit statistischen Methoden nicht. Außer man zieht den Betrachtungszeitraum so groß, dass universell gültige Aussagen bei rauskommen wie z.B.: "In the long run we're all dead".
Nur dazu was. Da musst du aufpassen! Selbst bei Nicht-Ergodizität etc gibt es dennoch echte "ensemble averrages". Die Vermögensverteilung ist die Verteilung über das "ensemble" aller Wirtschaftsteilnehmer. Es geht mir ja gerade darum abzugrenzen was man vorhersagen kann und was nicht. Genau deswegen hab ich eine so große Aversion gegen "schwarze Schwäne" (). Man muss einfach damit "rechnen" (gewünschte doppeldeutigkeit), dass es sie gibt. Wenn man mit ihnen "rechnet", kann man die Randwerte einfach zurechtstutzen (hier ganz real: von reich nach arm umverteilen). Das zurechtstutzen kommt sowieso irgendwann. Nur eben dann als "schwarzer Schwan" der Geschichte, bei dem nicht nur der Geldbeutel der Reichen zurechtgestutzt wird ^^.
Das ist auch das was Syll und Davidson diskutieren. Erklärt man "schwarze Schwäne" zu einem Erkenntnistheoretischen (epistomologischen) Problem erwecken Finanzkrise den Anschein vollkommen unvorhersehbarer "Naturgewalten" (Da kam Taleb der Wallstreet Zockerbande gerade recht als Ausrede: "Aber das konnte ja keiner ahnen!"). Das ist aber nur ein Problem von Modellen die sowas nicht zulassen. In der Wirklichkeit (Ontologisch) gibt es nun mal Schwarze Schwäne. Ja nicht mal bei Naturgewalten (ökonomische gesetzmäßigkeiten kann man ändern, ökologische nicht) machen Physiker da keinen Mystizismus draus wie es Ökonomen tun. In der Meterologie etwa rechnet man Szenarien durch numerische Simulation mit immer leicht veränderten Parametern durch. Es werden vom jetzigen Standpunkt eine Vielzahl von möglichen Entwicklungen im Phasenraum durchgespielt. Schwarze Schwäne können somit häufig frühzeitig erkannt werden und ein Sturmwarnung herausgeben.
Um noch meinen Lieblingphilosophen Hegel zu zitieren. Aufpassen, denn sonst kann es sein „. . . daß diese Furcht zu irren schon der Irrtum selbst ist“.
Grüße
- Re: [AG-GOuFP] Irreversibilität der Zeit in der Ökonomie, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Irreversibilität der Zeit in der Ökonomie, Patrik Pekrul, 21.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Irreversibilität der Zeit in der Ökonomie, David Finsterwalder, 21.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Irreversibilität der Zeit in der Ökonomie, Patrik Pekrul, 22.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Irreversibilität der Zeit in der Ökonomie, David Finsterwalder, 21.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Irreversibilität der Zeit in der Ökonomie, thomas, 21.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Irreversibilität der Zeit in der Ökonomie, Marco Schmidt, 22.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Irreversibilität der Zeit in der Ökonomie, Patrik Pekrul, 22.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Irreversibilität der Zeit in der Ökonomie, Patrik Pekrul, 22.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Irreversibilität der Zeit in der Ökonomie, Patrik Pekrul, 22.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Irreversibilität der Zeit in der Ökonomie, Patrik Pekrul, 22.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Irreversibilität der Zeit in der Ökonomie, Marco Schmidt, 22.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Irreversibilität der Zeit in der Ökonomie, Patrik Pekrul, 22.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Irreversibilität der Zeit in der Ökonomie, Marco Schmidt, 22.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Irreversibilität der Zeit in der Ökonomie, Marco Schmidt, 22.02.2015
- Nachricht nicht verfügbar
- [AG-GOuFP] Fwd: Irreversibilität der Zeit in der Ökonomie, David Finsterwalder, 21.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Irreversibilität der Zeit in der Ökonomie, Marco Schmidt, 22.02.2015
- [AG-GOuFP] Fwd: Irreversibilität der Zeit in der Ökonomie, David Finsterwalder, 21.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Irreversibilität der Zeit in der Ökonomie, Patrik Pekrul, 21.02.2015
Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.