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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - [AG-GOuFP] Eine Geschichte zum Knobeln

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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[AG-GOuFP] Eine Geschichte zum Knobeln


Chronologisch Thread 
  • From: Rudolf Müller <muellerrudolf AT on22.de>
  • To: AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [AG-GOuFP] Eine Geschichte zum Knobeln
  • Date: Sat, 04 Oct 2014 18:51:07 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Eine Geschichte zum Knobeln
Aus dem Schülerbuch "Geld und Geldpolitik" der Deutschen Bundesbank, 2005

„Es war einmal ein höchst ehrenwerter und seriöser englischer Gentleman,
der seinen Sommerurlaub regelmäßig auf einer netten kleinen Insel im
Ägäischen Meer verbrachte. Er war dort Stammgast und seine Kreditwürdigkeit
war bei den Inselbewohnern über jeden Zweifel erhaben. Die
Inselbewohner hatten keinerlei Einwände dagegen, dass er alles per Scheck
bezahlte. Man hatte ja auf Grund der langjährigen Erfahrung die Gewissheit,
dass diese Schecks stets gedeckt waren. Der Engländer war auf der Insel
schließlich allen so wohlbekannt und genoss ein so großes Vertrauen, dass
die Inselbewohner sich sogar untereinander mit diesen Schecks bezahlten.
Wenn zum Beispiel der Restaurantbesitzer einen Teil seiner Zahlungen an
den Lebensmittelhändler mit einem Scheck, den er für ein Essen erhalten
hatte, leisten wollte, war das dem Lebensmittelhändler nur recht. Er konnte
dann mit dem Scheck seine Benzinrechnung begleichen,
und auf diese Art und Weise zirkulierten die Schecks des
Engländers auf der ganzen Insel. Das ging dann sogar so
weit, dass sie nie die Londoner Bank des Engländers zur
Einlösung erreichten.
Maurice Levi:
Ökonomie ohne Rätsel, Birkhäuser Verlag, Basel, 1982

• Wer hat denn nun eigentlich die Ferien des Engländers
bezahlt?

Diese Geschichte ist mir in Erinnerung gekommen bei dem Thema "Verbrennen von Bargeld".

Patrik hat mE zurecht ausgeführt, dass durch das Verbrennen von 10.000 € Bargeld durch eine Nichtbank diese Geldmenge einfach vernichtet worden ist. Für den Zahlungskreis der Nichtbanken korrekt.

Muss man aber an dieser Stelle nicht auch die Entstehung der 10.000  näher ins Auge fassen?
Als Nichtbank möchte ich 10.000 € Bargeld in meiner Tasche haben. Hierzu nehme ich bei der Bank einen Kredit über 10.000 € auf. Um mir diese 10.000 € bar auszuzahlen, muss die Bank einen Kredit über 10.000 € bei der Zentralbank aufnehmen. Das dabei entstehende Zentralbank-Buchgeld lässt die Bank sich dann in Bargeld auszahlen und zahlt wiederum mir die 20 Scheine je 500 € aus. Diese Scheine sind Schuldscheine der Zentralbank und gleichzeitig allgemein akzeptierte Zahlungsmittel auf der Banken- und auch Nichtbankenebene.

Wenn ich jetzt die 20 Geldscheine zum Feueranzünden benutze, habe ich die Schuldscheine der Zentralbank endgültig vernichtet. Geblieben sind jedoch meine Schulden einschl. Zinszahlungen gegenüber der Geschäftsbank. Auch die Schulden der Geschäftsbank gegenüber der Zentralbank sind geblieben und müssen weiterhin mit Zinsen bedient werden. Die Zentralbank hat hingegen auf der Passivseite 10.000 € an Bargeld stehen und muss theoretisch damit rechnen, dass diese irgendwann zur Einlösung in Zentralbank-Buchgeld vorgelegt werden.

Nicht erkennen kann ich, wie hier das Eigenkapital der Geschäftsbank oder der Zentralbank steigen sollte?
 
Beste Grüße
Rudi2



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