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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Eine Geschichte zum Knobeln

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Eine Geschichte zum Knobeln


Chronologisch Thread 
  • From: Rudolf Müller <muellerrudolf AT on22.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Eine Geschichte zum Knobeln
  • Date: Mon, 06 Oct 2014 06:38:13 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo Wolfgang,

der Nachfolgende Text stand unter der Überschrift
 Eine Geschichte zum Knobeln
Somit eine reine Anregung zum Nachdenken und keine Beschreibung von real existierenden Funktionen unseres Systems. Wenn mir diese Geschichte beim Thema "Verbrennen von Bargeld" in Erinnerung gekommen ist, so bedeutet dies keineswegs, dass ich da eine sachliche Verbindung herstellen wollte. Nicht mehr hineininterpretieren als da steht. :-)

Beste Grüße
Rudi2

Am 05.10.2014 23:11, schrieb moneymind:
Aus dem Schülerbuch "Geld und Geldpolitik" der Deutschen Bundesbank, 2005

„Es war einmal ein höchst ehrenwerter und seriöser englischer Gentleman,
der seinen Sommerurlaub regelmäßig auf einer netten kleinen Insel im
Ägäischen Meer verbrachte. Er war dort Stammgast und seine Kreditwürdigkeit
war bei den Inselbewohnern über jeden Zweifel erhaben. Die
Inselbewohner hatten keinerlei Einwände dagegen, dass er alles per Scheck
bezahlte. Man hatte ja auf Grund der langjährigen Erfahrung die Gewissheit,
dass diese Schecks stets gedeckt waren. Der Engländer war auf der Insel
schließlich allen so wohlbekannt und genoss ein so großes Vertrauen, dass
die Inselbewohner sich sogar untereinander mit diesen Schecks bezahlten.
Wenn zum Beispiel der Restaurantbesitzer einen Teil seiner Zahlungen an
den Lebensmittelhändler mit einem Scheck, den er für ein Essen erhalten
hatte, leisten wollte, war das dem Lebensmittelhändler nur recht. Er konnte
dann mit dem Scheck seine Benzinrechnung begleichen,
und auf diese Art und Weise zirkulierten die Schecks des
Engländers auf der ganzen Insel. Das ging dann sogar so
weit, dass sie nie die Londoner Bank des Engländers zur
Einlösung erreichten.
Maurice Levi:
Ökonomie ohne Rätsel, Birkhäuser Verlag, Basel, 1982

• Wer hat denn nun eigentlich die Ferien des Engländers
bezahlt?

Diese Geschichte ist mir in Erinnerung gekommen bei dem Thema "Verbrennen von Bargeld".


Und die "Schecks" des "Engländers" sollen eine Analogie wofür sein? Für ZB-Noten? Falls ja, ist die Analogie schon insofern komplett schief, als daß der "Engländer" keine Zentralbank mit gesamtwirtschaftlichen Aufgaben und geldpolitischen Funktionen ist, sondern eine Privatperson.

Auch ansonsten halte ich ehrlich gesagt nicht viel von solchen vagen Analogie-Geschichten a la "VWL und Geldtheorie für Dummies", weil sie meist relevante Details ausblenden und eher irreführend als erhellend wirken. Jedenfalls dann, wenn ihnen nicht eine konkret und präzise Erklärung folgt, die die relevanten Details enthält (die ich ja deswegen auch von Arne immer einfordere - und von ihm dann meist auch bekomme, weshalb ich mich frage: wieso nicht gleich so? Bin ich ein Dummy/Esel?).

Solche stories können für mich bestenfalls ähnlich wie Eselsbrücken Zwischenschritte auf den ersten Schritten eines Lern- und Frageprozesses sein, wo sie diesen ersetzen sollen, werden sie eher zu schädlicher und irreführender, ein Scheinverständnis suggerierender Märchenerzählerei.





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