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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Kritik an der Postwachstumsökonomik

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Kritik an der Postwachstumsökonomik


Chronologisch Thread 
  • From: Marco Schmidt <mschmidt.mailbox AT web.de>
  • To: ag Geldordnung <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Kritik an der Postwachstumsökonomik
  • Date: Wed, 2 Jul 2014 11:43:07 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hi Thomas,

Menschen können mit Verzicht/Verlust schlecht umgehen. Es fällt schwer von
einmal liebgewonnenem wieder loszulassen (Mensch als Gewohnheitstier).
Paech bringt es hier zum ausdruck: http://youtu.be/-Nb_GYoit_I?t=37m16s
D.h. die jetzige Politik ist ungeeignet, solche Themen öffentlich zu
machen/zu diskutieren, da damit kein Blumentopf zu gewinnen ist. Das
ist in meinen Augen auch die Hauptstoßrichtung der Kritiker.
An der Diskussion zur Energiewende kann man das recht gut sehen.
Aktuelles Beispiel hier die Kommentarserie ab #81 "Wir reiten den
Elefanten im Porzellanladen bis er tot umkippt" und anschließende
Diskussion:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-06/energiewende-schwierigkeiten-transformation?commentstart=81

Ohne den Einsatz von Energie ist kein Wachstum möglich. Das Problem
dieser Tage lautet ein zunehmend kleiner werdender EROEI (energy
return on energy invested). Es muss zusehends mehr Energie aufgewendet
werden, um eine gleich bleibende Menge X "hinten raus" zu bekommen.
Mal ganz davon ab, dass sich diese Problematik bei sämtlichen
mineralischen Abbauprodukten stellt, hier die Bedeutung für den
Ölpreis
http://thewisemansfear.wordpress.com/2014/06/19/der-olpreis-balanciert-auf-messers-schneide/
Dieser muss steigen, damit sich die immer aufwendigere Extraktion noch
lohnt, gleichzeitig ist ein steigender Energiepreis kontraproduktiv
fürs weitere Wirtschaften.
Das System befindet sich sozusagen in der Zwickmühle und hat bald eine
temporäre (vielleicht auch absolute) Systemgrenze erreicht. Die sich
ergebenden Konsequenzen sind aus jetziger Sicht äußerst unschön, aber
ein neues Substitut für die fossilen Energieträger (mit noch höherer
Energiedichte) scheint nicht in Sicht. Atomenergie sollte das wohl
ursprünglich leisten, nur die Risiken ist dann doch niemand mit
gesundem Menschenverstand gewillt einzugehen.
Hier noch ein Verweis auf einen "peak mining" Vortrag:
https://www.youtube.com/watch?v=TFyTSiCXWEE
Um das vielleicht nochmal deutlich zu machen, mit dem Abbau und
Verbrauch fossiler Energieträger arbeitet die heutige Generation an einem
Generationenkonflikt mit ihren Nachfahren. Das was heute verbrannt
wird, steht Morgen nicht mehr zur Verfügung.

Ökonomen betrachten leider viel zu oft nur die monetäre Seite und
versuchen darauf basierend Lösungen von wirtschaftlichen Problemen zu
finden. Steve Keen ist bisher einer der Wenigen, die versuchen, die
energetische Seite (die gute alte Physik) mit einzubeziehen.

Grüße,
Marco

> Liebe AG, insbesondere lieber Wolfgang (nachdem du in dieser Richtung
> wohl die stärkste Meinung vertrittst)

> ich werde demnächst eine (Reallife-)Diskussion zum Thema Postwachstum
> (Päch, etc.) führen. Dafür bräuchte ich noch Material, also Videos,
> Texte, oder einfach Ideen, welche Probleme die wachstumskritischen
> Positionen á la Päch, Club of Rome aufweisen. Die
> Postwachstumsbefürworter werden schon ausreichend vertreten sein.

> Meine beste Quelle bisher ist diese Diskussion
> http://www.youtube.com/watch?v=-Nb_GYoit_I&list=UUjTwKkFeLGtSz0OxRJKGVlQ

> Ich würde mich über Input sehr freuen.
> Gruß, Thomas





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