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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Versuch: Ziele für ein freies, demokratisches und soziales Europa

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Versuch: Ziele für ein freies, demokratisches und soziales Europa


Chronologisch Thread 
  • From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Versuch: Ziele für ein freies, demokratisches und soziales Europa
  • Date: Sat, 21 Jun 2014 09:43:05 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hi großer Nagus,

zu 1. nö, nicht prinzipiell, von fall zu fall (mit dem ziel ; was nützt möglichst vielen und schadet möglicht wenigen)

Ok ...

zu 2. sind "globalisierte " märkte denn wirklich besser (ressourcenschonender, bessere qualität erzeugender, bessere lebensstandards erzeugender ) ?

Ob internationale Arbeitsteilung "besser" ist als regionale oder sogar lokale Autarkie oder nicht, kann ich nicht sagen (kann man diskutieren). Jedenfalls ermöglicht Arbeitsteilung Produktvielfalt und produktivere Arbeit, was gemeinhin so "Wohlstand" genannt wird.

Klar kann man auch jederzeit staatsfreie lokale Autarkie machen, macht ja jeder Stamm so. Da gibt's dann halt keine Flieger, Autos, Walkmen etc. - da musste alles wieder selber machen, auch die Musik (wöchentlich Hula-Fete mit Live Musik ... is gar nicht SO anders ;-)

Aber Scherz beiseite, wäre echt eine gute Frage, ob man mehr regionale Autarkie in Bezug auf bestimmte Grundbedürfnisse (Landwirtschaft z.B.) anstreben könnte ... und ob das wirklich einem europäischen Bundesstaat widersprechen müßte. Mal nachdenken.

vielleicht brauchen wir menschen einen staat, eine obrigkeit brauchen wir meiner ansicht nach NICHT .

Nö, Staat "brauchen" wir prinzipiell auch nicht in dem Sinne, daß es ohne nicht ginge (wie gesagt, Stämme kommen ohne aus, Amish etc. auch). Es gibt halt Staaten, Frage ist, wie man damit umgeht.

Klar, daß momentan Staatsablehnung (bis hin zu Anarchoideen, meist Anarchokapitalismus à la Hoppe etc.) Mainstream und populär ist - ist ja Teil der neoliberalen Ideologie, die uns jahrzehntelang eingehämmert wurde. Leuchtet oberflächlich ein.

Deinem Namen nach kann ich mir schon denken, daß Du Dich als Stammes- oder Clanhäuptling wohler fühlst als als Staatsbürger ("freier Bürger" und "demokratischer Untertan Deiner selbst via Staat").

Der Stammeshäuptling ist keine Obrigkeit? Hm ... die Idee der Demokratie ist ja, sich die "Obrigkeit" sozusagen selbst zu verschreiben und sie selber auszusuchen ("Volksherrschaft" - Volk beherrscht sich selber).

Klar ist das nicht Herrschaftsfreiheit, sondern "Selbstbeherrschung". Also eigentlich "bloß" gegen einen religiös legitimierten König gerichtet, nicht gegen Herrschaft "an sich". 'n Staat ist immer ein Gewaltapparat ("staatliches Gewaltmonopol"), die Frage is bloß, wer ihn "steuert". Der "Theorie" nach "das Volk", aber in praxi streiten sich große Interessengruppen darum, wer den "Staatsapparat" "bedienen" darf. Die Lohnabhängigen haben ihre Organisationen (Gewerkschaften, SPD - letztere wurde unter Schröder erfolgreich von der Lobby des Finanzkapitals und der Großunternehmer neoliberal indoktriniert und damit der eigenen Klientel untreu). Die Unternehmer (Finanzkapitalisten und Realkapitalisten) haben ihre Klientelparteien (FDP und eher konservative Parteien).

Gekämpft wird mit dem Kampfmittel ökonomischer Ideologien, deren Dominanz sich daher je nach temporärem "Zwischensieg" abwechselt: Klassik (Adam Smith, D. Ricardo etc.: Unternehmer-Ideologie, gegen Adel und Lohnabhängige), ab Ende 19. Jhdt. Marx (Lohnabhängigen-Ideologie - parallel Gründung der ersten Arbeiterorganisationen - Lassalle, 1. Dt. allgemeiner Arbeiterverein, später SPD), Neoklassik (erstes Drittel 20. Jhdt: Finanzkapital-/Unternehmer-Ideologie): ab den 40er Jahren Keynesianismus (wieder eher gewerkschaftsfreundlich, aber immerhin schon näher an dem, was wirklich abläuft, als die vorigen Theorien), ab den 70er Jahren dann wieder Neoklassik (in monetaristischer "Einkleidung").

Siehe dazu z.B. das, was der Stephan Schulmeister schreibt:
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/Quellen/sortiert_nach_person#Schulmeister.2C_Stephan

Ideen wie Deine sind übrigens seit den 20er Jahren in den Kibbutzim ausprobiert worden, kannste ja mal dazu bißchen youtube gucken. Hab neulich einen Super Krimi gelesen, der in einem (heutigen) Kibbutz spielt. Batya Gur: Du sollst nicht begehren. Gibt einen ganz guten Einblick.

das ist aber nur ne einzelmeinung.

Klar, meine auch!

:-)

buzz




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