Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Bank of England Geldschöpfung

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Bank of England Geldschöpfung


Chronologisch Thread 
  • From: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Bank of England Geldschöpfung
  • Date: Sat, 29 Mar 2014 22:54:17 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Welche Abb 01 oder 04 ist gemeint, veiel Abb heißen 04. Bitte die Quelle dazu benennen. Danke.

Es sind hier keine Einzelbanken dargestellt, es ist jeweils der *Gesamtsektor* dargestellt.
Es sind auch keine Einzelpersonen und einzelne juristische Personen dargestellt, sondern alle zusammen.

Doch ein paar Antworten auf die "vermeintlichen" Ungereimtheiten geht schon mal vorneweg.

*Was passiert dann bei einer Kreditvergabe im Bankensektor und im Nichtbankensektor?* Es ist egal, ob der Kram innerhalb einer Bank bleibt oder nicht - Geld entsteht (FIAT money) wie es bei der Tilgung vergeht (MORI money).
Alle Überweisungen mit ihren Zugängen werden durch die Abgänge in identischer Höhe neutralisiert, sowohl im Nichtbankensektor als auch im Bankensektor.

*Nicht genug "Kapital"? Was für ein Kapital ... ist damit ZB-Giralgeld gemeint?*
Jede Bank hat eine Überschuss"reserve". Die Bank darf auch die Mindestreserve verwenden, denn wie Eckhard schon ausgeführt, die MR ist nur im Durchschnitt einer Monats zu erfüllen.
Jeder der behauptet, das die Mindesterserve täglich, stündlich oder gar minütlich zu erfüllen ist, ein Einbruch nicht erlaubt ist, der hat sich nicht damit auseinandergesetzt und der Wunsch ist der Vater der Behauptung.

Weißt Du eigentlich, das die "normale" Refinanzierung eine Laufzet von nur 7 Kalendertage aufweist? Dann wird die "Refinanzierung" von der Zentralbank wieder eingezogen. So hat z.B. das EZB-System im erten Quartal 2014 schon 2.067 Mrd ZB-Geld (> 2 Billionen!) eingezogen! Bis zum Jahresende summiert das Inkasso auf um die 8 Billionen.

*Warum leiht sich eine Bank von einer anderen Bank Geld? Weil nur so das Clearing funktionieren kann.* Denn keine Bank weiß, welche Bank genau denn nun wieviel erhält bzw. von welcher Bank genau man wieveil bekommt.Deshalb geben die Banken mit Bedarf geben ein Geldgesuch auf, was im Anschreiben endet und andere Banken nehmen das Geldgesuch an (zwischen 16:30 bis 17:00 jeden Arbeitstag).

*Die Alternative wäre der Topf, doch die existiert (noch) nicht.*
Der Topf: Jede Bank, die am Tagesende (ca. 16:30) einen negativen Saldo aus allen Überweisungen aufweist, zahlt diesen Betrag in den Topf und jede Bank mit einem positiven Saldo erhält aus dem Topf ... die Summe aller Salden ist Null, deshalb bleibt nicht übrig. Wer ZB-Giralgeld benötigt erhält es am Schlater der Zentralbank, der sowieso immer geöffnet ist. Dort kann man auch mit Überschüssen noch vorhandene ZB-Kredtite tilgen.

---------------------
Es gibt mehrere Möglichkeiten für den Schatzmeister der Bank, den Saldo auszugleichen, der ist nicht auf andere Banken angewiesen und auch nicht auf die Zentralbank. Der weist an, mal eben ein paar Anleihen auf dem "Markt" zu verkaufen oder mit einem Überschuss zu kaufen. Eine weitere Möglichkeit: Warum stellen Banken nach 14:00 einige Überweisungen nicht mehr ein und verschieben die auf morgen? Weil der Schatzmeister den aktuellen Saldo auf den cent genau kennt und ggf. ein Überweisungsvolumen auf den nächsten Tag verschiebt oder eben noch einstellt um auf einen Saldo von Null zu kommen. Das bemerken übrigens nur Firmen, die viel Überweisungen haben.

Das die Interbankenausleihungen ca. 10 mal so groß sind wie die Barrerve ist der Nachweis, das kaum bis kein ZB-Geöd bei Überweisungen verwendet wird = Man schreibt sich gegenseitig an und es ist ganz "normal" das die Bank A zur Bank B gleichzeitig Forderungen und Verbindlichkeiten hat. Erst bei der Begleichung der Kredite fließt mal ZB-Geld und das wird sich im Laufe des Tages wieder beschafft, entweder bei der ZB oder durch die mehreren anderen Möglichkeiten. Das ZB-Geld wird nicht bei Überweisungen bewegt, sondern später bei einem anderen Vorgang.

*Banken haben vor jeder Kreditvergabe immer genug Liquidiät*, normalerweise auch genug Luft im Eigenkapital (EK hat nichts mit Geld zu tun) und normalerweise haben die auch die eingbrachten Sicherheiten als auch die Tilgungsfähigkeit geprüft.
An fehlender Liquidität sind vor und um 1965 noch Kredite gescheitert, doch seit dem nicht mehr. Denn so um 1965 ist ein neues Geld geboren worden und die "Hebammen" waren wir alle.
Heute ist dieses neue Geld zu fest verankert und verbreitet, das sogar der Staat udn ganz viele Kommunen das gesetzliche Zahlungsmittel nicht mehr annehmen, sondern nur noch das neue Geld. Denn das aktuelle gesetzliche Zahlungsmittel hat keine Annahmepflicht, was übrigns auch gerne behauptet wird, jedoch noch keiner einen gesetzlichen Nachweis angebracht hat.

*Eine Bank, die eigentlich pleite ist ---> die GLS-Bank.*
Diese Bank hat nicht mal 10.000 Euro Bargeld in der Kasse bei über 100 Mio sofort fälligen "Einlagen" (das sind 1 Euro Bargeld pro 10.000 Euro "Einlage") und verfügt über einen lächerlichen Betrag an Barreserve im Verhältnis zu den sofort fälligen "Einlagen" (weniger als 1/5tel!, davon über 95% Mindestreserve). Und trotzdem kann diese Bank jede Überweisung durchführen = die nimmt Überweisungen ohne ZB-Geld an und führt Überweisungen ohne ZB-Geld durch.
Die GLS-Bank ist aber nicht pleite. Die ist sogar recht gesund. Die kann sich jederzeit für 0,25% Liquidität beschaffen, hat genug freies Eigenkapital, dich die Bank gesunde Aktiva und hat noch nie Einlagen erhalten. Alle "Einlagen" sind be der GLS-Bank duch Kredite und Ankäufe von Vermögenswerten entstanden.

Kaspar schrieb:

Hallo!

Dieser Mehrheitsmeinung muss ich leider wiedersprechen, weil es mMn doch einige Ungereimtheiten u. offene Fragen gibt.

(Bild 1) Die Bank hat in dem Beispiel ihr Kreditvergabepotential bereits zu 100% ausgeschöpft.

Mit dem neuen Kredit u. der neuen Einlage wurden einfach fiktive Beträge in die Bilanz eingestellt, das wäre aber Bilanzfälschung!
Könnt ihr eine Bank benennen, die solche Buchungen jemals durchgeführt hat – ohne dass die Bank bzw. die Verantwortlichen Personen strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen wurden?

Die Banken müssen vor einer Kreditvergabe über ausreichend Kapital verfügen.

Die Bank hat kein Geld in der Kasse, das an den Kreditnehmer ausgezahlt und, außer der MR, die ja nicht verwendet werden kann, kein Guthaben auf ihren Interbanken- od. Zentralbankkonto, das im Kundenauftrag auf ein Konto bei einer anderen Bank überwiesen werden könnte.

Eine zusätzliche Kreditvergabe (Bild 2) ist erst wieder möglich, wenn eine neue Kundeneinlage eingegangen oder sich die Bank über den Interbankenmarkt oder bei der Zentralbank refinanziert hat. Die Bank muss sich also neben den bereits vorhandenen Schulden weiter verschulden um weitere Kredite vergeben zu können.

Wenn nach eurer Meinung keine Kundeneinlagen erforderlich sind, warum sind sie dann Bestandteil in der Bilanz, und was würde auf der Aktivseite der Bilanz passieren, wenn man die Kundeneinlagen auf der Passivseite der Bilanz entfernen würde, da sie ja nach eurer Meinung gar nicht gebraucht werden?

(Bild 4) Warum leiht sich die Bank Geld von einer anderen Bank (Konkurrenz!), die ihren Überschuss (Kundeneinlagen!) loswerden will, wenn sie nach eurer Meinung doch gar nicht auf Fremdkapital angewiesen ist und zahlt dafür auch noch Zinsen?
Und warum stellt die Konkurrenzbank ihre Überschüsse der Bank zur Verfügung?

(Bild 5) Der Kunde kann innerhalb der Bank auf ein Konto eines anderen Kunden überweisen, dann verringert sich das Konto (neue Einlage) und gleichzeitig erhöht sich das Konto (Kundeneinlagen).
In der Bilanz findet ein Passivtausch statt.
Wenn der Kunde einen Betrag von seinem Konto (neue Einlage) auf ein Konto einer anderen Bank überweist, verringert sich auf der Passivseite das Konto (neue Einlage) und auf der Aktivseite das LZB-Girokonto, dass aber in diesem Fall nicht über ausreichend Mittel verfügt!
Wie soll die Überweisung, ohne vorherige Refinanzierung durchgeführt werden?

Ich finde diesen Mehrheitsbeschluss für sehr verbesserungsbedürftig, da er erhebliche Mängel hat, aber auch weil einige Formulierungen (Merke: ...und nichts anderes!) sehr Arrogant rüber kommen!

Außerdem wäre es Sinnvoll, die sehr vereinfachten Darstellungen der Bilanz etwas realistischer zu gestalten.

Gruß
Kaspar Heinrich




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang