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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Bank of England Geldschöpfung

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Bank of England Geldschöpfung


Chronologisch Thread 
  • From: Keox <piratkeox AT googlemail.com>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Bank of England Geldschöpfung
  • Date: Fri, 21 Mar 2014 21:49:44 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo,

Am 21.03.2014 17:44, schrieb Benedikt Weihmayr:
> Hi Keox,
>
>
>> Ich wollte nicht in Frage stellen, daß Banken den Großteil des Geldes
>> bereitstellen oder schöpfen. Mir ging es nur darum zu erklären, daß
>> Kreditvergaben größtenteils auf Ersparnissen beruhen und der Effekt der
>> Giralgeldschöpfung verhältnismäßig gering ausfällt. Gibt ja viele hier die
>> denken, daß die Giralgeldschöpfung ein Problem darstellt. Glaube nicht, daß
>> das grundsätzlich so ist, aber auf jeden Fall wird dieses mögliche Problem
>> von
>> den meisten gewaltig überschätzt.
>>
>> Außerdem wäre es sinnvoll diese Debatte endlich mal zu beenden. Die AG
>> hat inzwischen ihr halbes Leben mit diesem Scheinproblem verschwendet.
>
> Da müsstest du Ersparnisse definieren. Wenn man Ersparnis als Bankeinlage
> versteht, wird simultan durch Kreditvergabe auch die Ersparnis generiert.
> Wenn man hingegen volkswirtschaftliche Ersparnis meint, insbesondere im
> keynesianischen Sinne, dann findet ja folgender Vorgang statt:
> Kreditvergabe schafft Einlagen, Einlagen werden zur Investition verwendet,
> Einkommen werden dann verkonsumiert und teilweise gespart, dieser gesparte
> Anteil ist (keynesianisch) volkswirtschaftlich Ersparnis.
>

Mit Ersparnis meine ich in dem Zusammenhang einfach bloß die Bildung von
Sparguthaben (alle Passiva ausgenommen Sichteinlagen). Beim ersten
Kredit stimmt die Aussage, daß durch Kreditvergabe Sichteinlagen
geschaffen werden. Aber schon beim zweiten Kredit ist es nicht mehr
eindeutig, sofern nach der ersten Kreditvergabe ein
Sichteinlagenbesitzer einen Teil spart, also Sichteinlagen zu nicht
täglich fälligen Guthaben werden. Die Bank schöpft zwar beim zweiten
Kredit 100% neue Sichteinlagen/Giralgeld, aber zum Teil wird eben nur
jener Teil den der Sichteinlagenbesitzer gespart hat
"wiederhergestellt". Man darf also von Weiterverleihen sprechen, bloß
ist das Weiterverliehene nicht ununterbrochen vorhanden, sondern
verschwindet vorübergehend.

Und deswegen ist auch die Behauptung, daß Banken als Finanzintermediäre
Ersparnisse weiterverleihen korrekt. Kredite beruhen im gegenwärtigen
System zwar nicht zu 100% auf Ersparnissen, aber wahrscheinlich zu über 80%.

>
>
>> Der Begriff Finanzintermediation ist auch insofern korrekt, als daß das
>> Resultat auch buchhalterisch mit der Intermediation eines Fonds
>> übereinstimmt. Am Ende stehen bei der Bank nämlich auf der Aktivseite die
>> Kreditforderungen und auf der Passivseite die Sparguthaben. Und wie bei
>> einem Fond haftet das Fremdkapital natürlich für Aktivaverluste.
>
> +1
> Wobei der einzige Unterschied darin besteht, dass der Fonds die Mittel die
> er akquiriert, dann auch zuerst auf der Aktivseite stehen hat, und dann bei
> einer Investition einen Aktivtausch durch den Kauf von Investitionsgütern
> durchführt.
> Im Gegensatz dazu hat die Bank sofort auf der Aktivseite die
> Kreditforderung stehen bzw den Vermögenswert den sie angekauft hat, ohne
> dass sie zuvor liquide Mittel in der selben Höhe auf der Aktivseite zur
> Verfügung gehabt hätte.
>
> LG Bene
>
>
>

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