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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Frage zur wiki-Seite AG-Mehrheitsmeinung: Geldschöpfung

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Frage zur wiki-Seite AG-Mehrheitsmeinung: Geldschöpfung


Chronologisch Thread 
  • From: Wischer <listemail2 AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Frage zur wiki-Seite AG-Mehrheitsmeinung: Geldschöpfung
  • Date: Wed, 05 Mar 2014 21:34:52 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

moneymind schrieb:
Dort schreibt ihr, die Mehrheitsmeinung in der AG besage:

/„Im Laufe der Zeit verlieren die meisten Sachvermögen an Wert. Wie alle Unternehmen muss die Bank Geld verdienen, um nicht ärmer zu werden. Geldtechnisch vergeht mit der Abschreibung auf Sachvermögen Geld. Die Verringerung der Vermögen hat eine gleich hohe Geldvernichtung zur Folge.

Wie das genau abläuft, führt an dieser Stelle zu weit. In einer anderen Ausarbeitung sollen die Abläufe detailliert beschrieben werden.“ (https://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/AG_Konsens_Geldsch%C3%B6pfung#Geldsch.C3.B6pfung , letzte beide Absätze ganz unten)/

Habt ihr anderswo detailliert beschrieben, wie ihr Euch das vorstellt?

Ich sehe bisher nicht, wie eine Abschreibung Geldvernichtung zur Folge haben sollte: nimmt die Bank oder ein beliebiges anderes bilanzierendes Wirtschaftssubjekt eine Abschreibung auf einen Sachvermögenswert vor, mindert dies einfach nur ihr Eigenkapital, ohne daß davon irgendwelche Finanzvermögen (Forderungen) betroffen wären. Denn die Abschreibung mindert die Aktivseite, läßt aber die Passivseite unverändert, so daß die Wertminderung 1:1 im Eigenkapital landet.

Ein Beispiel:

Bankbilanz vor der Abschreibung:

Aktiv..........................................Passiv..................
Gebäude.............100 000.............Giralgeld.....200 000
Kreditforderung.....200 000.............Eigenkap....100 000

Nach wertmindernder Abschreibung in Höhe von 20 000 auf das Gebäude:

Aktiv..........................................Passiv
Gebäude..............80 000..............Giralgeld.....200 000
Kreditforder.........200 000..............EK..............80 000

Was übersehe ich da?

Hallo,
die Verwirrung kommt wahrscheinlich durch ein unterschiedliches Verständnis von "Geld" und der Bedeutung von Bankeneigenkapital. Eigenkapital von Banken ist nichts anderes als eingefrorenes Nichtbankengiralgeld. Man könnte quasi das Eigenkapital der Banken auch zur fiktiven, erweiterten, langfristig angelegten Geldmenge zählen. Daher führt eine Verringerung vom EK zur Geldvernichtung.

Auch könnte man sagen, dass jede Abschreibung als Aufwand einem möglichen Ertrag entgegen steht und diesen Ertrag reduziert. Wenn dieser Ertrag dadurch "im Nichts" verschwindet, so ist die Menge Geld ebenfalls "verschwunden" bzw. vernichtet.
Beispiel: Die Bank bekommt 100€ Zinsen von ihrem Kunden A. Beim Kunden A verringert sich dessen Kontobestand um 100€. Nun könnte die Bank diesen Ertrag ihrem Eigenkapital gutschreiben oder es an Eigentümer ausschütten. Wenn sie nun aber gleichzeitig eine Abschreibung von 100€ durchführt, so kann keine Ausschüttung erfolgen. In der Bilanz steht nach den zwei Geschäftsvorfällen am Ende dem geringeren Vermögen auf der Aktivseite eine geringerer Kontobestand auf der Passivseite gegenüber. D.h. Geld wurde "vernichtet".

Ich hoffe diese Erklärung hilft.

Grüße
Wischer




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