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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: eurokrise <eurokrise AT apelojg.de>
- To: moneymind <moneymind AT gmx.de>, ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Euroabwicklung?
- Date: Tue, 25 Feb 2014 20:53:34 +0100
- Importance: normal
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hi moneymind,
In einem deiner beitrage war ein link auf ein paper von wolfgang theil oder thiel in dem die eigentums vermogens und besitz differenzierung sehr gut und verstandlich dargestellt wurde, gar als basis der kapitalistischen wirtschaft. Darin kam heinsohnsehr gut weg. Jetzt sagst du heinsohns eigentumsökonomik und sozial politische visionen wären haarsteubend. Wäre nett dazu paar links zu heinsohns diesbezügliche äusserungen erst recht als meines wissens nach er in der geschichte der geldtheorie nicht unwichtig ist
LG
Schulym
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-------- Ursprüngliche Nachricht --------
Von: moneymind <moneymind AT gmx.de>
Datum: 25.02.2014 12:18 (GMT+01:00)
An: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-GOuFP] Euroabwicklung?
> Das Umdenken haben wir in der AG schon weit vorangetrieben. Viel
> kritischer ist jedoch die politische Realität. Selbst der
> Minimalkonsens, den z.B. Krugman propagiert, ist ja ohne Aussicht auf
> Erörterung. Auch der breite gesellschaftliche Konsens zur Tobin-Tax
> droht zu scheitern - Gründe dürften klar sein.
>
> "Sie verlassen den ökonomischen Sektor - hier beginnt der
> trivilpolitische Sektor"
>
> Mit jedem weiteren Stück Wohlstandsverlust der unteren 50% (5
> Einkommensdezile) steigen Frust, Enttäuschung und Aggressivität in der
> Debatte. Die Menschen werden empfänglich für extremistische Antworten
> und radikale Ideen. Die Mächtigen wissen das und zeigen schnell mit dem
> Finger auf die Schuldigen (meist im Ausland), Rassismus funktioniert;
> das China-Bashing liegt ausgearbeitet in der Schublade?
Ja - und die makroökonomisch völlig ahnungslosen Mittelschichten treten
neoliberal nach unten und lesen Sarrazin, der übrigens stark von Heinsohn
beeinflußt ist. Die grundlegenden Denkfehler der "Eigentumsökonomik"
bedienen nämlich exakt neoliberales Denken, und das ist wohl auch
Heinsohns eigentliches Ziel gewesen (war zu Beginn der
"Eigentumsökonomik" Ende der 70er ja auch noch in gewissem Sinn
verständlich, heute ist es sträflich und fatal). Heinsohns
sozialpolitische "Visionen" dürften hier ja auch bekannt sein -
haarsträubend, und DIREKT verwurzelt in den Kernfehlern seiner
"Eigentumsökonomik".
Die große Frage ist, wie kommuniziert man eine komplexe, systemische
Analyse der Geldwirtschaft? Es muß kompakt, sprachlich völlig klar und
leicht verständlich sein. DAS ist die Herausforderung.
Der neoliberale Diskurs verkürzt einfach alles auf einzelwirtschaftliches
Denken, Individualismus und BWL und ignoriert alle Rationalitätenfallen
(->Stützel: Paradoxa; er hat diese systematisiert), die sich daraus
ergeben (Sparparadoxon etc.).
Da das jeder sofort auf seine persönliche Erfahrung beziehen kann, ist
die suggestive Kraft dieser Ideologie enorm. Wir brauchen auch
systematische Strategien, die an den Bruchstellen und Widersprüchen
dieses Diskurses ansetzen und auf ein systematisches Verständnis der
Geldwirtschaft + ihrer Rationalitätenfallen hinführen.
Ähnliche Probleme bestehen auf Seiten der Linken: dort steckt Marx noch
in den Köpfen, der sich (weil er das Kreditsystem nicht versteht und Geld
für ein Tauschmittelgut hält) in dieselben Widersprüche verrennt wie
die Neoklassik.
Der Kampf um die Köpfe - die Wahrnehmung und die Interpretation dessen,
was um uns herum ökonomisch passiert - ist der wichtigste Kampfplatz.
> mein Motto für eine Alternativstrategie wäre also:
>
> "radikal gewaltlos, radikal ehrlich und radikal vernünftig"
Absolut.
1) Radikal ehrliche, realitätskompatible und schlüssige Erklärung der
Geldwirtschaft ("Kapitalismus"). 2) Schlüssige Situationsanalyse auf
dieser Basis. 3) Schlüssiges politisches Konzept (Parteiprogramm) auf
dieser Basis. 4) Dies an die Öffentlichkeit kommunizieren.
--
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- Re: [AG-GOuFP] Euroabwicklung?, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Euroabwicklung?, moneymind, 23.02.2014
- Re: [AG-GOuFP] Euroabwicklung?, moneymind, 27.02.2014
- Re: [AG-GOuFP] Euroabwicklung?, Ex-SystemPirat, 28.02.2014
- Re: [AG-GOuFP] Euroabwicklung?, Thomas Weiß, 28.02.2014
- Re: [AG-GOuFP] Euroabwicklung?, Thomas Irmer / ID Concept, 28.02.2014
- Re: [AG-GOuFP] Euroabwicklung?, Axel Grimm, 28.02.2014
- Re: [AG-GOuFP] Euroabwicklung?, Thomas Irmer / ID Concept, 28.02.2014
- Re: [AG-GOuFP] Euroabwicklung?, Axel Grimm, 28.02.2014
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- Re: [AG-GOuFP] Euroabwicklung?, Axel Grimm, 28.02.2014
- Re: [AG-GOuFP] Euroabwicklung?, Thomas Irmer / ID Concept, 28.02.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vielen Dank für Eure Antworten, moneymind, 20.02.2014
- Re: [AG-GOuFP] Euroabwicklung?, Frank Giebel, 25.02.2014
- Re: [AG-GOuFP] Euroabwicklung?, eurokrise, 25.02.2014
- [AG-GOuFP] Heinsohns "Eigentumsökonomik", moneymind, 26.02.2014
- [AG-GOuFP] nochmal Heinsohn-Kritik, moneymind, 26.02.2014
- Re: [AG-GOuFP] nochmal Heinsohn-Kritik, thomas, 26.02.2014
- Re: [AG-GOuFP] Euroabwicklung?, moneymind, 27.02.2014
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