ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Keox <piratkeox AT googlemail.com>
- To: Christoph Mayer <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>, ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Finanzspekulationen
- Date: Thu, 16 Jan 2014 23:53:55 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
wenn Du es geschafft hättest auf meine Argumente einzugehen, würde ich
ja mit Dir diskutieren, ist aber leider nicht geschehen
Am 16.01.2014 23:30, schrieb Christoph Mayer:
> Traurig ist, dass Du nach all der Zeit immer noch nicht in der Lage bist,
> die dynamischen Zusammenhänge zu begreifen.
> Wo neues Geld entsteht ist ein elementarer Einflussfaktor für
> Vermögensverteilung. Und wer meint, dass Geldvermögen eh keine Rolle
> spielt sei dran erinnert, dass das Geldvermögen in De bei 7,9 Billionen
> Euro liegt (Schuldenstand 7,5 Billionen Euro). Das zieht derzeit 420 Mrd.
> € Zinsen nach sich.
> Im Rahmen der volkswirtschaftlichen Finanzierung wird stets Geld von
> Wertschöpfenden an Vermögende transferiert, in der Gesamten
> Volkswirtschaft beträgt dieser Transfer jährlich ca. 900 Mrd. €, also mehr
> als die Netto Löhne- und Gehälter in De.
>
> Neben dem Kreditwesen/ Geldschöpfung gibt es also noch ein zweites Feld
> der Einkünfte über Sacheigentum, hauptsächlich Unternehmensbeteiligungen.
> Hier herrscht das gleiche Prinzip vor: Verteilung von Wertschöpfenden an
> Vermögende. Hier liegt es am Eigentum der Vermögenden am Produktivkapital,
> an dieser Stelle hatte Marx schon richtig analysiert.
> Das Eigentum am Produkivvermögen liegt aber teilweise aufgrund derselben
> Prozesse bei den Vermögenden wie beim Geldvermögen.
>
> Dass in den letzten Jahren auch Verschlechterungen aufgrund von
> lobbyistischen Einflüssen eingetreten sind, stellt hier niemand in Abrede.
> Aber es gibt auch Grundsatzprobleme der Ökonomie, die immer wieder in
> dieselben Fallen führen, bei den Römern, bei der East India Company, in
> den 1920er genauso wie heute.
> Diese Grundsatzprobleme gehören endlich gelöst und nicht ständig von
> gutgläubigen Halbwissenschaftlern als nicht existent dargestellt.
>
> Würde z.B. neues Geld in Unternehmen als Eigentum der Mitarbeiter
> entstehen, wären beide hier umrissenen Probleme gelöst.
> Auch wenn Geld in einer Behörde entstehen würde, gekoppelt mit einem
> Geldentwertungssystem, wäre ein Teil des Problems gelöst. Usw.
> Versteh es oder lass es.
> Sich aber ständig überheblich über die Leute hier auf der Liste zu äußern
> dient bestenfalls Deinem Ego, es zeugt aber mehr von Deiner mangelnden
> Auffassungsgabe als von der Inkompetenz anderer Beteiligter.
>
>
> Am 16.01.14 22:47 schrieb "Keox" unter <piratkeox AT googlemail.com>:
>
>> Hallo,
>>
>> zukünftige Spekulationsblasen verhindern zu wollen ist unglaublich dumm.
>> Es wird immer genügend Menschen geben, die zu gierig oder zu blöd sind
>> oder sich einfach nur selbst überschätzen. Das Ziel muß lauten eine
>> Rahmenordnung zu schaffen in der jedem Anleger 100%ig bewußt ist wozu
>> sein Geld verwendet wird. Mehr ist nicht nötig. Und schon könnte man
>> alle die sich verspekulieren pleite gehen lassen. Und wer so blöd ist
>> und seine gesamte Altersvorsorge in spekulative Anlagen steckt, muß im
>> Alter halt von Sozialhilfe leben. Dummheit läßt sich halt einfach nicht
>> verbieten.
>>
>> Und das beste Instrument um das zu erreichen wäre das schon erwähnte
>> Trennbankensystem gewesen. Hat in den USA über 50 Jahre lang gut
>> funktioniert. Damit hätte man in Podiumsdiskussionen jeden Kontrahenten
>> mit Leichtigkeit zersört. Denn es gibt keine vernünftigen Gegenargumente.
>>
>> Aber irgendwie hat es der Jens von der Bundesbank trotzdem geschafft
>> euch vom Gegenteil zu überzeugen. Woran hat das wohl gelegen?
>>
>> Trotzdem würde das nicht genügen, denn es gibt auch Spekulationen die
>> die Preise steigen lassen. Doch auch dafür gibt es eine Lösung die schon
>> mindestens seit 15 Jahren bekannt ist:
>>
>> Attac (ursprünglich association pour une taxation des transactions
>> financières pour l'aide aux citoyens; seit 2009: association pour la
>> taxation des transactions financières et pour l'action citoyenne; dt.
>> „Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der
>> BürgerInnen“)
>>
>> Es ist nur notwendig die Höhe solch einer Steuer von der Art der
>> Spekulationsobjekte und ihrer Haltedauer abhängig zu machen (und schon
>> wieder gibt es keine vernünftigen Gegenargumente). Das war's. Mehr ist
>> nicht nötig um die Finanzmärkte zu zähmen.
>>
>> Und was passiert stattdessen hier in dieser AG? Seit zwei Jahren wird
>> krampfhaft versucht etwas Neues zu erfinden mit dem man glänzen könnte.
>> Es ist wirklich traurig euch zuzuschauen.
>>
>> Am 16.01.2014 21:56, schrieb Rolf Müller:
>>>
>>> Am 16.01.2014 13:57, schrieb Rudi:
>>>> Hi,
>>>>
>>>> ich lese gerade zur Vorbereitung auf das nächste Kaminzimmergespräch
>>>> den
>>>> Blog von Jörg Buschbeck und bin über einen Kommentar zu diesem
>>>> Blog-Eintrag gestolpert:
>>>>
>>>> http://guthabenkrise.wordpress.com/2014/01/08/die-hohe-schule-der-geldth
>>>> eorie-was-ist-das-geforderte-bei-der-zentralbank/
>>>>
>>>> Der Leser-Kommentar lautete:
>>>> "Hat irgendjemand die Geldmenge sich durch Finanzspekulation, durch das
>>>> Auf und Ab der Kurse am Aktienmarkt, Rohstoffmarkt, und so weiter,
>>>> schon
>>>> mal vermehren gesehen? Er soll sich melden! Und zwar hier und sofort!
>>>> Und ja nicht den Fall des Kreditkaufs von Aktien durch den Bankensektor
>>>> nennen, denn der geht bekanntlich seit langem zurück. Es entsteht kein
>>>> Geld in der Finanzspekulation, und jeder, der das behauptet hat von
>>>> vornherein das Recht verwirkt: Ökonom zu sein."
>>>>
>>>> Zum Vergleich auf dem Blog der Geldsystempiraten:
>>>>
>>>> http://www.geldsystempiraten.de/wp/piraten-beschliesen-einschrankung-der
>>>> -geldschopfung-durch-geschaftsbanken/
>>>> Zitat:
>>>> "So schaffte es auch unser Antrag “Banken in die Schranken” in das neue
>>>> Wahlprogramm zur Europaparlamentswahl am 25. Mai 2014. Mit diesem
>>>> spricht sich die Piratenpartei nun für die Einschränkung der
>>>> Geldschöpfung der Geschäftsbanken bei Krediten zum Zwecke von
>>>> Finanzspekulationen oder Finanzinvestitionen sowie bei der
>>>> Geldschöpfung
>>>> zum Kauf von Finanzvermögen aus."
>>>>
>>>> Mhhh....
>>>> Comments?
>>>>
>>> Jenseits der Spekulationskrise – Finanzmarktgetriebener Kapitalismus und
>>> Perspektiven der Gegensteuerung, Prof. Jörg Huffschmid, Blätter für
>>> deutsche und internationale Politik Nr. 11 2007
>>>
>>> In den letzten Jahren haben die Banken ihre Kreditpolitik um drei
>>> strategische Varianten bereichert, deren Wirkungen sehr problematisch
>>> sind. Die erste ist die Technik des Verkaufs von Krediten, die zu diesem
>>> Zweck in handelbare Schuldscheine (meist Anleihen) umgewandelt oder
>>> „verbrieft“ werden. Dahinter steckt die Absicht, gesetzliche
>>> Bestimmungen zu unterlaufen, die vorschreiben, dass Banken für alle
>>> Kredite eine Reserve an eigenen Mitteln bereithalten müssen. Das soll
>>> verhindern, dass der Ausfall von Krediten zur Illiquidität der
>>> Gläubigerbank führt. Wenn Kredite aber verkauft werden, stehen sie nicht
>>> mehr in den Büchern der
>>> Bank, brauchen also nicht mehr mit Eigenkapital unterlegt zu werden –
>>> obwohl sich an der Höhe und am Risiko des Kredites nichts geändert hat.
>>> Dies gilt für den Fall, dass die Bank den Kredit mitsamt dem daran
>>> hängenden Risiko verkauft. Es gilt aber auch dann, wenn sie dem Käufer
>>> gegenüber für das Risiko des Kreditausfalls haftet! Der Verkauf
>>> verschafft der Bank Spielraum für neue Kreditgeschäfte. Das Unternehmen,
>>> das die in Wertpapiere verwandelten Kredite kauft, ist ein extra zu
>>> diesem Zweck in der Regel von den Banken selbst gegründetes
>>> Handelsunternehmen, („Special purpose vehicle“ oder „conduit“) also eine
>>> Nichtbank. Hier gelten die Eigenkapitalvorschriften nicht. Im Ergebnis
>>> nimmt die Menge an Krediten – und der Risiken – in der Wirtschaft zu,
>>> nicht aber das für Problemfälle zu bildende Eigenkapital der Banken. Die
>>> Kreditkäufer leihen sich ihrerseits das Geld, das sie zum Kauf der
>>> Kreditpakete benötigen, entweder direkt bei den Banken, oder als (mit
>>> eben jenen Krediten besicherte) Schuldscheine (collateralized debt
>>> obligations, CDO) auf dem Kapitalmarkt. Dann verkaufen sie die
>>> erworbenen Kreditpakete weiter an Investoren. Insgesamt handelt es sich
>>> um eine hochkomplizierte Konstruktion, deren einziger Zweck es ist,
>>> bestehende Gesetze zur Kreditvergabe- und Risikobeschränkung der Banken
>>> legal zu unterlaufen und undurchschaubar zu machen.
>>>
>>> Die zweite strategische Neuerung ist das Zusammenspiel der Banken und
>>> der Finanzinvestoren beim Bau dieser einsturzgefährdeten Pyramiden.
>>> Käufer der „verbrieften“ Kredite sind überwiegend Finanzinvestoren und
>>> – Banken selbst, die sich mit derartigen Transaktionen nicht als
>>> Kreditinstitute, sondern als Wertpapierhändler betätigen. Das war z.B.
>>> der Fall bei der Sachsen LB, deren irische Niederlassung massenhaft
>>> Kreditpakete gekauft hat, von deren
>>> Bonität sie keine Ahnung hatte und haben konnte. Diese Institute
>>> bezahlen in der Regel den Kaufpreis für die übernommenen Kreditpakete
>>> nur zu einem Bruchteil mit eigenen Mitteln, sondern finanzieren ihn
>>> überwiegend mit Krediten. Dies geschieht nicht aus Geldmangel, sondern
>>> deshalb, weil durch die Aufnahme billiger Kredite die Rendite auf die
>>> eingesetzten Eigenmittel drastisch gesteigert werden kann. Eine weitere
>>> Drehung der absurden Spirale:
>>> Finanzinvestoren nehmen Kredite auf, um als Wertpapiere verpackte
>>> Kredite zu kaufen. Die dritte Strategie der Kreditausweitung besteht
>>> darin, den ab 2005 einsetzenden neuen Boom bei Fusionen und Übernahmen
>>> zu einem erheblichen Teil durch Kredite zu finanzieren, im Unterschied
>>> zur vorangegangen Hausse, in dem die Finanzierung großer Fusionen
>>> überwiegend durch Aktientausch erfolgt war. Das Angebot an reichlichen
>>> und billigen Krediten ist nicht nur die Antwort auf die Kreditnachfrage
>>> von Unternehmenskäufern, sondern selbst eine starke Schubkraft für die
>>> jüngste Fusionswelle, die bis Mitte 2007 neue Rekordwerte erreicht
>>> hatte.
>>>
>>> Kredite tauchen in diesem Gebäude also an mindestens vier verschiedenen
>>> Stellen auf, die alle verschiedenen Risiken ausgesetzt sind:
>>> - Die Kredite an Bauherren, Autokäufer, Kreditkarteninhaber etc.; ihr
>>> „normales“ Risiko besteht darin, dass die Schuldner zahlungsunfähig
>>> werden, und dieses Risiko wird umso höher, je mehr die Banken versuchen,
>>> auch denjenigen z.B. Immobilienkredite zu geben, die sich diese
>>> eigentlich gar nicht leisten können.
>>> - Die in den Handel gebrachten verbrieften Kreditpakete, deren Risiko
>>> darin liegt, dass die
>>> Nachfrage austrocknet und die Preise fallen.
>>> - Die Kredite, die die Käufer der Kreditpakete aufnehmen um den Kauf zu
>>> finanzieren; ihr
>>> Risiko liegt darin, dass die Preise und Erträge der Pakete fallen oder
>>> die Kreditkosten steigen
>>> - Die Kreditzusagen für die Finanzierung von Übernahmen; ihr Risiko
>>> liegt darin, dass sie
>>> nicht einzuhalten sind, wenn die Banken ihre früher ausgereichten
>>> Kredite nicht mehr verkau-
>>> fen können.
>>>
>>>
>>> http://www-user.uni-bremen.de/~huffschm/docs2009/Finanzkrise_Blaetter_11-
>>> 07.pdf
>>>
>>
>> ---
>> Diese E-Mail ist frei von Viren und Malware, denn der avast! Antivirus
>> Schutz ist aktiv.
>> http://www.avast.com
>>
>>
>> --
>> AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik mailing list
>> AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
>> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-geldordnung-und-finanzpolitik
>
>
---
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ist aktiv.
http://www.avast.com
- Re: [AG-GOuFP] Finanzspekulationen, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Finanzspekulationen, Rolf Müller, 16.01.2014
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