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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geldordnung 2.0: Mit oder ohne Zins?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geldordnung 2.0: Mit oder ohne Zins?


Chronologisch Thread 
  • From: "Christoph Ulrich Mayer" <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>
  • To: "'Patrik Pekrul'" <patrik.pekrul AT hotmail.de>, "'Thomas Schindler'" <thomas.schindler2 AT gmx.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldordnung 2.0: Mit oder ohne Zins?
  • Date: Thu, 23 Aug 2012 10:17:52 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Autor

Patrik schrieb:
"Zins lässt sich nicht verhindern. Niemand tut etwas in großem Stil ohne
Kompensation - selbst Geld aus dem Nichts schöpfen nicht.
Daran etwas ändern zu wollen ist illusorisch. Das ist wie Alkohol trinken,
kiffen oder rauchen. Selbst wenn es unvernünftig ist, wird es immer
stattfinden - einfach, weil die Menschen es WOLLEN."

Antwort:
Was Menschen wollen ist etwas anderes, als das was sie kriegen. Arbeiter
wollen auch mehr Beteiligung am Kuchen aber kriegen tuns halt heute die
Geldbesitzer. Du betrachtest hier nur die Angebotsseite und lässt die
Nachfrageseite raus. Zins entsteht dadurch, dass es (natürliche und
juristische) Personen gibt, die einen Überschuss an Geld haben und welche,
die einen Geldmangel haben. Unternehmen die wachsen, haben stets mehr
Geldbedarf als Geldverfügbarkeit und dafür nehmen sie verzinste Kredite in
Kauf. Würden Unternehmen die Früchte ihrer Produktivität (die Zins und
Renditen abschöpfen) selbst bekommen, bräuchten sie keine Kredite und die
Geldbesitzer würden keinen Zins verlangen können. Alles was es dazu braucht
ist, dieses Geld im Jetzt verfügbar zu machen. Die Geldmenge erhöht sich
dadurch auch nicht mehr als durch Kreditschöpfung, nur eben in der
Realwirtschaft statt in der Finanzwirtschaft.

Genauso ist es eben eine Frage der Alternativen. Wenn Geld von sich aus
verfällt, dann bekommen Geldanleger Druck, es irgendwohin zu verleihen, wo es
nicht verfällt, auch zu 0 Zinsen oder Minuszinsen.

All das ist nur eine Frage der Systemregeln.

Ich erinnere da an ein Posting vom Juli:

Die Anhänger des Umlaufsicherungsgeldes sagen es schon lange:
Ein Anlegerzins von durchschnittlich 0% oder darunter ist dann möglich, wenn
Anleger dadurch potenzielle oder sichere Verluste vermeiden.
Kritiker haben hier (in der AG) oft bezweifelt, dass dieser Effekt eintreten
würde.
Nun gibt es auf jeden Fall den Beleg, dass das grundsätzlich funktioniert.
Deutsche Staatsanleihen werden derzeit auch für 0% (bzw. sogar leicht
negativer Prozentsatz, also weniger zurückzahlen als bekommen) an die Anleger
gebracht. Weil viele Gelder da sind, die sicher angelegt werden wollen nd ein
großer AMngel an sicheren Anlagen existiert.

Staatsanleihen Deutschland leiht sich Geld für 0,0 Prozent Zinsen
In der Schuldenkrise suchen Investoren händeringend nach sicheren Anleihen.
Bevor sie Verluste riskieren, verzichten viele lieber auf die Rendite. Das
nützt Deutschland - jetzt hat der Staat sich zum Nulltarif Geld geliehen.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/staatsanleihen-bundesregierung-leiht-sich-geld-fuer-prozent-zinsen-1.1363984


By the way ist dadurch nachgewiesen, dass nicht das Sparen abgeschafft werden
muss, um ein gerechtes Finanzsystem zu schaffen sondern es mindestens die
Alternative gibt, Geldhaltungen mit Verlust zu belegen, um Vermögenseinkommen
aus Geldanlagen zu eliminieren.





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