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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?


Chronologisch Thread 
  • From: alex AT twister11.de
  • To: High-End-Studio Prenk <info AT high-end-studio.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?
  • Date: Wed, 20 Jun 2012 03:46:47 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>



2012/6/16 High-End-Studio Prenk <info AT high-end-studio.de>

----- Original Message ----- From: "Keox" <piratkeox AT googlemail.com>
To: <ag-geldordnung-und-finanzpolitik@lists.piratenpartei.de>
Sent: Thursday, June 14, 2012 1:15 PM
Subject: Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?



Hallo,

Am 14.06.2012 13:51, schrieb Stephan Schwarz:
Am 13.06.2012 23:30, schrieb Patrik Pekrul:
Wo zirkuliert denn das Giral-Geld heute noch?!
es wird geschöpft, ausgegeben udn wieder eingezogen.
Das determiniert die Umlaufgeschwindigkeit beinahe vollstaendig. Umlaufen tut nur noch BARGELD.
Du irrst, es verschwindet nur der Tilgungsanteil, die Zinsen bleiben im System und zirkulieren so lange, bis sie zur Tilgung verwendet werden. Ich hatte eigentlich gehofft, dass das aus dem Beispiel hinreichend deutlich hervorgeht - offensichtlich nicht.
Dann erklär mir doch mal, wo die Zinsen 'im System' so alles auftauchen?
Und was zum Teufel Ertrags-Zinsen tilgen sollen?
Du kannst nur Ertrags-Zinsen meinen, denn Soll-/Schuld-Zinsen sind ja
quasi ausschließlich durch Neu-Kredite zu tilgen! Da die kummulierten,
schon erwirtschafteten Haben-Zinsen nur seltenst ausgegeben werden für
Waren & Dienstleistungen - bzw. zur Förderung der Wirt.-Produktivität.

Die Haben-/ErtragsZinsen werden großenteils an Nichtbanken - nämlich den
Geld-Einlegern / Sparern der Banken - weitergeleitet. Und, dort werden
sie entweder ausgegeben oder weiter angelegt.
Ich habe schonmal geschrieben, dass Zinsen in den seltensten Fällen für
Verbrauchsgüter oder gemeinnützig ausgegeben werden.

Also wenn die Zins-Erträge einen Schritt weiter 'zirkulieren' - um dann
zwar sehr wahrscheinlich wieder wo auf nem Konto des Empfängers Kinder
zu kriegen (oder kap. investiert werden..) - besteht dennoch eine
Chance, dass sie von einem Schuldner (der noch einen Kredit am Laufen
hat) zur Tilgung verwendet zu werden. Das genaue Verhältnis bzw.
nominelle Zahlen hier zu eruieren, wäre sicher hilfreich - aber ich
denke der Versuch hierzu Empirie zu finden, wird nicht erfolgreich sein.

Wer soll / kann schon erfassen, woher die Schuldner das Geld zur Tilgung
ihrer Schulden zu welchen Verhältnissen nehmen und welchen Anteil die
Rentiers auch ausgeben / verkonsumieren..?

Beim Grillfest zum fehlenden Kreditzins ging es um die Frage, ob die gesamte Geldmenge zu klein sei, um die nicht mitgeschöpften Kreditzinsen bezahlen zu können. Einvernehmlich wurde zurecht festgestellt, dass die Geldmenge nicht zu klein sei.

Du kritisierst nicht den Zins, sondern die ungleiche Geldverteilung. Natürlich kann gespartes oder gehortetes Geld nicht zur Kredittilgung verwendet werden.

Schade, das der Sprachgebrauch hier zwei Sachverhalte miteinander
verquickt, die wenig miteinander zu tun haben:
"Gespartes" Geld ist definiert als Geld, welches die Bank von Anlegern
benötigt, um ihren Verplichtungen der Risikominimierung bei der
Geldschöpfung nachzukommen. Das "gesparte" Geld der Anleger ist
für die Bank die günstigste Variante, sprich hier ist der Zinsgewinn für
die Bank am höchsten. "Gespartes" Geld ist mittel- bis langfristig angelegtes
Geld.
Ich betrachte das ja mehr aus der Vogelperspektive: Anleger "sparen" Geld
bei der Bank und die Bank gibt dieses Geld gegen Zinsen und Sicherheit
als Kredit heraus. Damit ist das Geld mMn wieder im Wirtschaftskreislauf.
"Gespartes" Geld ist also Geld, welches der Anleger der Bank gibt, um
einen Zinsgewinn zu erhalten. Im Zins sollte ja auch der Inflationsausgleich
enthalten sein, sprich der Sparer möchte zumindest die Kaufkraft seines
Ersparten stabil halten.

"Gehortetes" Geld ist definiert als Geld, welches Nichtbanken dem Wirtschafts-
kreislauf entziehen, so das es nicht mehr nachfragewirksam in der Real-Wirtschaft ist.
"Gehortetes" Geld wird nicht bei Banken zinsbringend angelegt sondern liegt
"unter der Matratze". Es gibt da ziemlich große Matratzen   ;-)
"Gehortetes" Geld ist Geld mit dem Anspruch hoher Verfügbarkeit, hoher
Liquidität. Giralgeld ist "gehortetes" Geld. Der Eigentümer möchte hochliquide
bleiben, um bei einer Chance auf kurzfristigen, hohen "Spekulationsgewinn"
"einsteigen" zu können. Den Halter von "gehortetem" Geld interessiert der
Kaufkraftverlust / die Inflation über das Jahr nicht, da er ja bemüht ist, eine
deutlich höhere Rendite aus seinen Spekulationsgeschäften zu erzielen.

Ich fände es prima, wenn wir in Zukunft diesen Sprachgebrauch nutzen
würden:
"Sparer" legen Geld längerfristig bei der Bank an, um mindestens den Kaufkraftverlust
zu kompensieren und das Geld wird der Real-Wirtschaft wieder als Kredit zur
Verfügung gestellt. "Horter" entziehen das Geld der Real-Wirtschaft um in
der Spekulationssphäre größere Gewinne als in der Real-Wirtschaft möglich, zu erzielen.



Aber der Guthaben-Zins hat darauf nur einen verstärkenden Einfluss. Er ist nicht die Ursache. Auch bei Null-Guthabenzins gäbe es Geld im Besitz von Menschen, die es nicht ausgeben wollen, sondern es aufheben wollen.

Und genau da setzt die Umlaufsicherung an, die Haltegebühr, die Gebühr,
die es möglich macht, die Geldmenge in der Real-Wirtschaft zu halten und
die werterhaltend nur bei der Bank angelegt werden kann und die ein "Horten"
unmöglich macht, wenn man keine Verluste erleiden will. Dabei kann die
Geldmenge so intelligent gesteuert werden, dass auch Inflation und Deflation
der Vergangenheit angehören und immer genau so viel Geld in der
Real-Wirtschaft zirkuliert wie dort benötigt wird, egal, ob die Real-Wirtschft
schrumpft oder wächst. Die Währung kann dauerhaft währen und erleidet keine
Kaufkraftverluste.



Und auch bei Null-Guthabenzins würde sich das Geld durch Einkommensunterschiede zunehmend ungleich verteilen.

Wie soll es das, wenn das Geld Anbieter und Nachfrager auf Augenhöhe
gegenüber stehen lässt und niemanden bevorzugt oder benachteiligt.

Aufgrund von Unterschieden im Geldeinkommenserzeugenden "strukturierten Sachkapital".
Ein Unternehmen (zb. Aldi) wir in der Regel höhere Geldvermoegenseinnahmen als Geldvermoegensausgaben haben.
..also jedenfalls die dahinterstehenden Menschen.
Ein Guthabenszins von 0 erzeugt also immernoch steigende Hortung und damit deflationäre Tendenz, die durch Neuverschuldung ausgeglichen wird... zumindest wenn das weiterhin wie bisher passiert.

 
Wie soll es
das, wenn die von Menschenhand erzeugt Leistung auch demjenigen zugute
kommt, der die Leistung erbracht hat und nicht wie heute durch die in
allen Preisen enthaltenen Zinsen übervorteilt wird, im Durchschnitt um 40%.

Und ja, ein Zahnarzt wird auch in Zukunft einem höheren Lebenstil frönen können
als eine Kassiererin, aber er gibt sein Geld für den höheren Lebenstil aus.
Das Geld wird konsumiert. Und das was übrig bleibt wird zur Alterssicherung
zur Bank getragen und dort kaufkraftstabil erhalten und die Bank hat dann die
Haltegebühr an der Backe und muss sehen, dass sie das Geld wieder über Kredit
in den Wirtschaftskreislauf zurück bringt, notfalls zu minimalen Zinsen.

LG   Winnie


Nutze Deine Zeit lieber für eine leicht verständliche und klare Formulierung Deines Positionspapier. Ich habe keine Lust mehr jeden Tag über 10 Emails zur Zinskritik zu lesen. Das gehört auf den Grill.

Gruß Keox






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