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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Was haltet Ihr davon: Die unendliche Geschichte

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Was haltet Ihr davon: Die unendliche Geschichte


Chronologisch Thread 
  • From: Daniel Seuffert <ds AT praxis123.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Was haltet Ihr davon: Die unendliche Geschichte
  • Date: Tue, 22 May 2012 13:06:29 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Seuffert & Geyer

Hallo Christoph,

> Nein, da widerspreche ich entschieden!

ich auch...

> Aber dass die Griechen verschuldet sind, liegt nicht daran sondern am
> Schuldgeldsystem, das die Gesamtvermögensbilanz in einem Währungsraum immer
> bei Null hält (Vermögen=Schulden).

Die Griechen sind nur aus einem Grunde verschuldet: Sie
haben mehr ausgegeben als eingenommen! Niemand aber auch
gar niemand hat die Griechen gezwungen über ihre
Verhältnisse zu leben!

Liebe Grüße, Daniel


> Nur durch Handelsbilanzüberschuss kann man die Vermögensbilanz ins Positive
> bringen - das haben wir getan.
> Dass das gleichbedeutend mit Schulden für Griechenland ist, liegt v.a. am
> Schuldgeldsystem.
>
> Der Nonsens des Dt.Bank Chefvolkswirts, wir sollen unproduktiver werden
> hängt mir wirklich zum Hals raus. Nicht dass wir viel arbeiten und unser
> Rentenalter erhöhen ist schuld an der Griechenlandkrise!
> Wir schaffen Güter und Wohlstand! Und wir versuchen krampfhaft, der
> Staatsverschuldung Herr zu werden, was selbst wir nicht schaffen.
> Nur weil es ein Schuldgeldsystem gibt, wird dadurch woanders Armut erzeugt.
> Würden die Vermögen einfach gemäß des Warenüberschusses wachsen, gäbe es
> kein Problem!
> Viele Griechen würden sich halt "keinen Mercedes" leisten können aber die
> Volkswirtschaft könnte prima leben.
>
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de
> [mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im
> Auftrag von Christian.Seiler
> Gesendet: Dienstag, 22. Mai 2012 12:25
> An: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [AG-GOuFP] Was haltet Ihr davon: Die unendliche Geschichte
>
> Lieber Nicolai,
>
> Ich stimme zu dass Ungleichgewichte in der Produktivität eine der
> Hauptursachen sind. Die Konsequenzen die du daraus ziehst widerstreben
> jedoch völlig dieser Analyse.
>
> Es geht nicht lediglich um Lohn-Stück Kosten, das wäre eine sehr
> oberflächliche Erkenntnis, vielmehr geht es um die Mischung aus
> Kapitalausstattung/Arbeiter und die Kaptialaustattung/Technologische
> Umsetzbarkeit. Produktivität macht sich nicht lediglich an den Lohn Stück
> Kosten fest, sondern ist Ausdruck der Bildung, der eigenen Präferenzen, etc.
>
> Auch würde das Problem überhaupt nicht gelöst werden. Nehmen wir an der
> Staat würde regulierend in die Löhne eingreifen, dann würde sicherlich die
> Produktivität in Deutshcland im Verhältnis zu den Kosten sinken - ganz
> richtig.
> Was würde aber geschehen? Eigentlich nichts weiter, außer dass nicht
> Deutschland profitierren würde sondern eben ein anderes Land dass nun
> relativ produktiver wäre.
>
> Sagen wir DEutschland erhöht durch Lohnuntergrenzen die Kosten für Arbeit
> dramatisch, dann hätten wir erstens eine ähnliche Sockelarbeitslosigkeit
> wie in Frankreich und eine ähnliche Jugendarbeitslosigkeit. Aber was würde
> das für Europa implizieren?
>
> Ganz einfach Deutschland rückt in der Rangliste der relativen Produktivität
> nach unten. Der Wechselkurs nimmt leicht a b, denn in der Währungsunion ist
> der reale Wechselkurs sicherlich ein gewichtetes Mittel aller
> "Produktivitätsstufen". Was aber nichts für die relativ unproduktiven
> Länder ändert, denn statt Deutschland wäre nun ein anderes Land relativ
> produktiver als Griechenland, z.B. die Benelux Staaten oder Österreich oder
> Estland oder Italien, die meiner Meinung nach immernoch eines der besseren
> Bildungssysteme in Europa haben.
>
> Kommen dann Forderungen auf die guten Bildungssysteme abzuschaffen, damit
> die "Griechen" nicht so leiden? Sollen wir., um die
> Produktivitätsunterschiede einzustampfen, den künftigen Generationen
> Bildung vorenthalten? Sollen wir die Sockelarbeitslosigkeit ausweiten?
>
> Natürlich nicht! Unser Ziel muss es sein eine Harmonisierung des Euro
> Raumes anzustreben (der sich wie ich schon seit Monaten sage so eh nicht
> halten lässt - esm hin oder her, schon werden die Maastricht Kriterien eh
> wieder weichgespült von den Opportunisten in den Regierungen). Aber diese
> Harmonisierung muss dadurch erfolgen, dass wir endlich überall einen
> exzellenten Bildungsstandard durchsetzen. Kann doch nicht sein, und das hat
> mich wirklich schockiert, dass an einer der Universitäten in Frankreich, an
> der ich studiert hatte (UM1), es nichtmal möglich ist einen
> Englischdozenten einzustellen der Englisch kann (Kurs 6. Semester).
> Oder das man für einen Master Kurs zur Agrarökonomie ein Lehrbuch von
> 1956 benutzt, dass die Agrarsysteme aus der ZZeit beschreibt, wohlgemerkt
> da ging es nicht um Theorie sondern praktische Analysen existierender
> Systeme, die Hälfte des Buches war nutzlos weil es die Systeme einfach gar
> nicht mehr gab oder diese eh obsolet wurden.
> Oder dass die Dozenten es nicht einmal schaffen eine Powerpoint Vorlesung
> zu halten. Von meinen französischen Freunden konnte keiner, ich widerhole,
> keiner, Englisch oder irgendeine andere Sprache.
>
> Kann mir nicht vorstellen dass es in Griechenland besser aussieht. Ich habe
> noch großen Respekt vor den Unis in Italien und sicherlich vor denen in den
> Benelux Ländern. Auch in Osteuropa tut sich viel positives in der Hinsicht.
> Bei Schulen bin ich nicht so informiert und kann dazu leider nichts sagen.
>
> Am 22.05.2012 11:46, schrieb Nicolai Haehnle:
>> 2012/5/21 Bernhard Mosolf<Bemo AT mailwurm.de>:
>>> Eure Meinung bitte:
>>>
>>> http://www.heise.de/tp/artikel/36/36967/1.html
>> Wieder einmal fehlt die Erkenntnis, dass an den Ungleichgewichten auch
>> Deutschland Schuld ist. Man kann nicht nur in den Südstaaten
>> "strukturelle Reformen" fordern, was letztlich sowieso nur ein
>> Euphemismus für Lohndrückung ist. Dadurch entsteht nur ein Race to the
>> Bottom, also eine Abwärtsspirale, bei der die Bürger Europas
>> verlieren.
>>
>> Auch in Deutschland muss umgesteuert werden, und zwar nicht nur mit
>> Solidarzahlungen ans Ausland, sondern eben auch dadurch, dass die
>> deutschen Bürger endlich durch Lohnanpassungen von der Entwicklung
>> profitieren.
>>
>> Schöne Grüße,
>> Nicolai
>
>
> --
> AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik mailing list
> AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-geldordnung-und-finanzpolitik
>
>





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