ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: "Benedikt Weihmayr" <benedikt AT weihmayr.de>
- To: "'Nicolai Haehnle'" <nhaehnle AT gmail.com>, <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Flassbeck
- Date: Wed, 16 May 2012 16:40:29 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
"23) Rohstoffmärkte sind finanzialisiert und Rohstoffpreise spiegeln
(realwirtschaftliche) Angebot und Nachfrage nicht mehr wieder"
Hier ist der Blogbeitrag den ich gestern erwähnt hatte.
http://www.oekonomenstimme.org/artikel/2012/04/ist-der-oelpreis-spekulations
getrieben/
Nach meinen Beobachtungen, vorallem bezüglich der Korrelationen, komme ich
ja auch zu dem selben Ergebnis wie Flassbeck. Aber ich kann mir einfach
nicht vorstellen, dass da eine gesamte Wissenschaft die Augen verschließt
und gegenteiliges behauptet :(
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Nicolai Haehnle [mailto:nhaehnle AT gmail.com]
Gesendet: Mittwoch, 16. Mai 2012 16:30
An: Benedikt Weihmayr
Cc: Frank + Frei; ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-GOuFP] Flassbeck
2012/5/16 Benedikt Weihmayr <benedikt AT weihmayr.de>:
> "4) Flexible Wechselkurse gehen grundsätzlich nicht."
>
> Hat er das gesagt???
Tendenziell ja, wenn auch nicht in der Härte. Er hat sich auf jeden Fall an
einer Stelle kritisch über flexible Wechselkurse geäußert. Das hat mich auch
überrascht.
> "7) Vollgeld wäre totaler Monetarismus. Er lehnt Vollgeld ab. Die
> Zinsen würden stark und unkontrollierbar schwanken bzw. steigen."
>
> Ich möchte das Huber Modell an der Stelle nicht verteidigen, aber
> Flassbeck kennt das Huber Modell nicht einmal, so wie ich es
> rausgehört habe. Man müsste es ihm extra mal vorstellen damit er überhaupt
ein Urteil fällen kann.
Zumindest hat er aber den Finger auf die Wunde gelegt: die Zinsen, und dass
sich die Befürworter von diversen Vollgeld-Varianten diesem Thema nicht
wirklich stellen. Also, auf der einen Seite behaupten sie, sie würde das
Geldsystem ändern wollen um die Geldmenge zu kontrollieren.
Von sich aus problematisieren sie den Zins aber sowieso nicht, und wenn man
sie darauf anspricht, dann heißt es, naja, die Zentralbank kann ja Kredite
vergeben und damit die Kontrolle über die Geldmenge aufgeben und so die
Zinsen stabilisieren. Das ist einfach unausgegart.
> "13) Die ZB sollte in der aktuellen Situation (oder immer?) die
> Staatsanleihen direkt kaufen und nicht die Banken dazwischenschieben."
>
> So wie ich es verstanden habe, ist es einfach Geschmacksache, ob man
> nur einen Teil oder alle Staatsverschuldung monetarisiert. Er
> befürwortet ein zusätzliches Mandat ähnlich der FED.
Ja.
Ein paar weitere Punkte:
14) Zu den Carry Trades gibt es ein Kapitel im Trade and Development Report,
September 2011, der UNCTAD
15) Zinsen sollten stabil und niedrig sein
16) Banken machen bei der Staatsfinanzierung "funktionslose Gewinne".
17) Er hat sich für ein Trennbankensystem ausgesprochen.
18) Er findet den Bancor eine gute Idee.
19) Er kritisiert das Sixpack, da es Handelsungleichgewichte asymmetrisch
behandelt (Handelsüberschüsse sollten ebenso begrenzt werden wie -defizite).
20) Die Targetsalden sind nur ein symptom.
21) In einer Währungsunion muss es für die Staaten auf Dauer gleiche Zinsen
geben, "wenn nötig mit Gewalt" (Finanzierung durch die
Zentralbank)
22) Er lobt den Makroökonomischen Dialog (halbjährliche Veranstaltung in der
EU) als grundsätzlich richtig, denkt aber, dass er von den
Entscheidungsträgern zu wenig ernst genommen wird
23) Rohstoffmärkte sind finanzialisiert und Rohstoffpreise spiegeln
(realwirtschaftliche) Angebot und Nachfrage nicht mehr wieder
24) Er befürwortet den Euro aus ökonomischen Gründen (pro feste
Wechselkurse, und das erfordert auch eine gemeinsame Geldpolitik)
25) Er sieht die Primärverteilung als Schlüssel für die Verteilungs- und
Gerechtigkeitsfragen, findet aber auch Vermögenssteuern gut
26) Unternehmen schwimmen zur Zeit in Geld
Schöne Grüße,
Nicolai
--
Lerne, wie die Welt wirklich ist,
aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.
- [AG-GOuFP] Flassbeck, Frank + Frei, 16.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Flassbeck, Benedikt Weihmayr, 16.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Flassbeck, Nicolai Haehnle, 16.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Flassbeck, Benedikt Weihmayr, 16.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Flassbeck, Nicolai Haehnle, 16.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Flassbeck, Pieter hogeveen, 16.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Flassbeck, Benedikt Weihmayr, 17.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Flassbeck, Thomas Irmer / ID Concept, 16.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Flassbeck, alex, 17.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Flassbeck, Patrik Pekrul, 17.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Flassbeck, Nicolai Haehnle, 16.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Flassbeck - Vollgeld, Frank + Frei, 21.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Flassbeck - Vollgeld, Nicolai Haehnle, 22.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Flassbeck, Benedikt Weihmayr, 16.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Flassbeck, Eckhard Rülke, 16.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Flassbeck, Axel Grimm, 16.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Flassbeck, Nicolai Haehnle, 16.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Flassbeck, Benedikt Weihmayr, 16.05.2012
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