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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Flassbeck

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Flassbeck


Chronologisch Thread 
  • From: Thomas Irmer / ID Concept <irmer AT id-concept24.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Flassbeck
  • Date: Wed, 16 May 2012 19:19:42 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am 16.05.2012 16:40, schrieb Benedikt Weihmayr:
"23) Rohstoffmärkte sind finanzialisiert und Rohstoffpreise spiegeln
(realwirtschaftliche) Angebot und Nachfrage nicht mehr wieder"


Hier ist der Blogbeitrag den ich gestern erwähnt hatte.
http://www.oekonomenstimme.org/artikel/2012/04/ist-der-oelpreis-spekulations
getrieben/

Nach meinen Beobachtungen, vorallem bezüglich der Korrelationen, komme ich
ja auch zu dem selben Ergebnis wie Flassbeck. Aber ich kann mir einfach
nicht vorstellen, dass da eine gesamte Wissenschaft die Augen verschließt
und gegenteiliges behauptet :(

Ja, komisch nicht? Und weißt Du was? Ich kann Dir noch mehr Beispiele nennen, wo genau das zutrifft. Woran liegt das nur? Was wäre, wenn all diese offiziellen Meinungen und Nachrichten nur darauf ausgerichtet wären die Massen zu beherrschen, in dem sie z.B. deren Blick in die falsche Richtung lenken? Würde dann alles einen Sinn ergeben?






-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Nicolai Haehnle [mailto:nhaehnle AT gmail.com]
Gesendet: Mittwoch, 16. Mai 2012 16:30
An: Benedikt Weihmayr
Cc: Frank + Frei; ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-GOuFP] Flassbeck

2012/5/16 Benedikt Weihmayr<benedikt AT weihmayr.de>:
"4) Flexible Wechselkurse gehen grundsätzlich nicht."

Hat er das gesagt???
Tendenziell ja, wenn auch nicht in der Härte. Er hat sich auf jeden Fall an
einer Stelle kritisch über flexible Wechselkurse geäußert. Das hat mich auch
überrascht.

"7) Vollgeld wäre totaler Monetarismus. Er lehnt Vollgeld ab. Die
Zinsen würden stark und unkontrollierbar schwanken bzw. steigen."

Ich möchte das Huber Modell an der Stelle nicht verteidigen, aber
Flassbeck kennt das Huber Modell nicht einmal, so wie ich es
rausgehört habe. Man müsste es ihm extra mal vorstellen damit er überhaupt
ein Urteil fällen kann.

Zumindest hat er aber den Finger auf die Wunde gelegt: die Zinsen, und dass
sich die Befürworter von diversen Vollgeld-Varianten diesem Thema nicht
wirklich stellen. Also, auf der einen Seite behaupten sie, sie würde das
Geldsystem ändern wollen um die Geldmenge zu kontrollieren.
Von sich aus problematisieren sie den Zins aber sowieso nicht, und wenn man
sie darauf anspricht, dann heißt es, naja, die Zentralbank kann ja Kredite
vergeben und damit die Kontrolle über die Geldmenge aufgeben und so die
Zinsen stabilisieren. Das ist einfach unausgegart.

"13) Die ZB sollte in der aktuellen Situation (oder immer?) die
Staatsanleihen direkt kaufen und nicht die Banken dazwischenschieben."

So wie ich es verstanden habe, ist es einfach Geschmacksache, ob man
nur einen Teil oder alle Staatsverschuldung monetarisiert. Er
befürwortet ein zusätzliches Mandat ähnlich der FED.
Ja.

Ein paar weitere Punkte:

14) Zu den Carry Trades gibt es ein Kapitel im Trade and Development Report,
September 2011, der UNCTAD

15) Zinsen sollten stabil und niedrig sein

16) Banken machen bei der Staatsfinanzierung "funktionslose Gewinne".

17) Er hat sich für ein Trennbankensystem ausgesprochen.

18) Er findet den Bancor eine gute Idee.

19) Er kritisiert das Sixpack, da es Handelsungleichgewichte asymmetrisch
behandelt (Handelsüberschüsse sollten ebenso begrenzt werden wie -defizite).

20) Die Targetsalden sind nur ein symptom.

21) In einer Währungsunion muss es für die Staaten auf Dauer gleiche Zinsen
geben, "wenn nötig mit Gewalt" (Finanzierung durch die
Zentralbank)

22) Er lobt den Makroökonomischen Dialog (halbjährliche Veranstaltung in der
EU) als grundsätzlich richtig, denkt aber, dass er von den
Entscheidungsträgern zu wenig ernst genommen wird

23) Rohstoffmärkte sind finanzialisiert und Rohstoffpreise spiegeln
(realwirtschaftliche) Angebot und Nachfrage nicht mehr wieder

24) Er befürwortet den Euro aus ökonomischen Gründen (pro feste
Wechselkurse, und das erfordert auch eine gemeinsame Geldpolitik)

25) Er sieht die Primärverteilung als Schlüssel für die Verteilungs- und
Gerechtigkeitsfragen, findet aber auch Vermögenssteuern gut

26) Unternehmen schwimmen zur Zeit in Geld

Schöne Grüße,
Nicolai
--
Lerne, wie die Welt wirklich ist,
aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.







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