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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Seignorage

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Seignorage


Chronologisch Thread 
  • From: "Christoph Ulrich Mayer" <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>
  • To: <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Seignorage
  • Date: Thu, 26 Apr 2012 09:09:51 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Autor

Von: Keox
------------ Zitat von Keox --------
Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Geldschöpfungsgewinnen. Erstens die
klassische Seigniorage, bei der die Differenz zwischen Herstellungskosten und
Nennwert als Gewinn entsteht, weil das neu geschöpfte Geld einfach ausgegeben
wird. Das trifft heutzutage nur auf die Münzen zu und nicht auf die Banknoten
oder das Giralgeld (wobei Arne meint, dass Banken beim Ankauf von Aktiva mit
Giralgeld auch die Seigniorage realisieren. Strenggenommen stimmt das aber
doch nur, falls diese Aktiva niemals verkauft werden, oder?).

Und zweitens die Zinsgewinne, welche entstehen wenn man neugeschöpftes Geld
gegen Zinsen verleiht.
Dazu meint Huber folgendes:
Den Banken fließt bisher ein Geldschöpfungsgewinn durch die Extrazinsmarge
zu. Mit Extrazinsmarge ist die Differenz zwischen den Guthabenzinsen gemeint,
die Banken tatsächlich zahlen und denjenigen die sie zahlen müssten, wenn sie
ihre Kredite auf dem Geldmarkt refinanzieren müssten. Diese Tatsache betrifft
die Giroguthaben, wofür die Banken heute keine oder nur niedrige
Guthabenzinsen bezahlen. Wenn Banken diese Giroguthaben normal verzinsen
müssten, würde ihnen der Extrazinsgewinn entgehen.
Überschlagsrechnung für das Jahr 2008: Geldmarktzins von 3 bis 5 % und
Kontokorrentzins/Giroguthabenzins von 0,5 bis 1,5 %. Die Differenz von etwa 2
bis 3 % multipliziert mit der Giralgeldmenge ergibt dann einen
Geldschöpfungsgewinn von etwa 16 bis 23 Milliarden €.

Arne Pfeilsticker meint,:
dass der Geldschöpfungsgewinn der Banken entsteht weil sie nicht für alles
selbst geschöpftes Giralgeld Zinsen an die ZB zahlen müssen.
Solange das selbstgeschöpfte Giralgeld innerhalb der Bank bleibt (nach Arne:
das Geldterritorium der Bank nicht verlässt) fallen diese
Refinanzierungskosten nicht an. Diese entgangenen Kosten sollen den
Geldschöpfungsgewinn darstellen.
Bei beiden Erklärungen entsteht der Geldschöpfungsgewinn durch nicht
anfallende Kosten im Vergleich zur vollen Refinanzierung des
selbstgeschöpften Gelds. Beide gelangen bei der Berechnung auch zu ähnlich
hohen Beträgen. Sind beide richtig, oder ist eine Erklärung falsch?
------------ Ende Zitat von Keox --------

-> beide grundsätzlich richtig. Wenn die Bank Geld von Anlegern oder von der
ZB leihen müsste, um die Kreditvergabe zu finanzieren, würde dieser Gewinn
entfallen.






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