Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Noch eine Grundsatzfrage ... Inflation

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Noch eine Grundsatzfrage ... Inflation


Chronologisch Thread 
  • From: Nicolai Haehnle <nhaehnle AT gmail.com>
  • To: Ingo Zschippang <Ingo.Zschippang AT parteidervernunft.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Noch eine Grundsatzfrage ... Inflation
  • Date: Fri, 13 Apr 2012 09:09:28 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

On Thu, Apr 12, 2012 at 12:36 AM, Ingo Zschippang
<Ingo.Zschippang AT parteidervernunft.de> wrote:
> 1.  zur dezentralisierten Geldschöpfung.
>
> Das Papiergeld ist eine kranke Konstruktion, welche zur Umverteilung dient.

Jede Form von Geld dient der Umverteilung: meine Arbeitsleistung wird
irgendwo hin verteilt, und im Gegenzug werden Lebensmittel und andere
Güter zu mir hin umverteilt.

Und was das "krank" angeht - tut mir Leid, in einer rationalen
Diskussion haben solche Begriffe nichts verloren. Du scheinst mir ein
bisschen zu emotional an das Thema heran zu gehen.


> 2. Zum Wettbewerb der Währungen.
>
> Ich verstehe nicht ganz warum ein Währungswettbewerb nicht funktionieren
> soll. Wenn du deine Bedenken genauer erläuterst, werde ich mich gerne dazu
> äußern. Ich persönlich halte nach meinem momentanen Erkenntnisstand einen
> freien Wärhungswettbewerb für die beste Möglichkeit, da gutes Geld
> schlechtes verdrängt (Ausnahme: Das Schlechte Geld wird durch Zwang
> überbewertet, dann verdrängt schlechtes Geld gute, so wie heutzutage).
> Selbstverständlich muss für einen Wettbewerb ein rechtlicher Rahmen
> existieren.

Von mir aus kannst du deine eigene Währung einführen und versuchen,
sie auf dem Markt zu etablieren. Aber ich kann dir ganz einfach
vorhersagen, wie das Experiment ausgehen wird.

Solange du wirklich über verschiedene *Währungen* redest, die auch
einen flexiblen Wechselkurs zueinander haben, wird sich langfristig
wieder eine einzige Währung durchsetzen, weil das Wechselkursrisiko
einfach zu unpraktisch ist.

Welche Währung wird es sein, die sich langfristig durchsetzt? Ganz
einfach: es wird immer die Währung sein, in der der Staat seine
Steuern benennt und seine Ausgaben tätigt. Wenn der Staat seine
Steuern in # einzieht und seine Angestellten und Beamte in # bezahlt,
wird sich # am Ende als einzige Währung durchsetzen.

Da es ungerechtfertigt ist, einer *privat kontrollierten* Währung
diesen Wettbewerbsvorteil zu geben, sollte der Staat seine Steuern
grundsätzlich nur in einer *staatlich kontrollierten* Währung
annehmen.

Mit anderen Worten: dein Währungswettbewerb wird - wenn er nicht durch
den Staat ungerechtfertigt zum Vorteil eines privaten Akteurs verzerrt
wird - genau auf unser heutiges System hinaus laufen.

Ganz zuletzt sei erwähnt, dass im Laufe der letzten Jahrhunderte genau
das geschehen ist. Aus einem Wettbewerb verschiedener Währungen haben
sich die staatlichen Währungen als Gewinner herausgebildet.

Und nein, Legal Tender-Gesetze sind dafür irrelevant. Wenn die Bürger
die staatliche Währung nicht verwenden *wollen*, dann wechseln sie zu
einer anderen. Dann werden in Zimbabwe US$ genutzt, anderswo
Zigaretten, was auch immer. Legal Tender-Gesetze sind für die
Durchsetzung einer Währung irrelevant. Worauf es wirklich ankommt sind
*Steuern*.

Ich wette, dass sie dir das beim Mises-Institut nicht erklärt haben :P

Schöne Grüße,
Nicolai
--
Lerne, wie die Welt wirklich ist,
aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang