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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - [AG-GOuFP] Frage zum Vortrag von Tommy: Eine Bank verliert nichts, wenn ein Kredit ausfällt?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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[AG-GOuFP] Frage zum Vortrag von Tommy: Eine Bank verliert nichts, wenn ein Kredit ausfällt?


Chronologisch Thread 
  • From: Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT pfeilsticker.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [AG-GOuFP] Frage zum Vortrag von Tommy: Eine Bank verliert nichts, wenn ein Kredit ausfällt?
  • Date: Tue, 03 Apr 2012 13:28:33 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
  • Newsgroups: pirates.de.talk.politik.geldordnung-finanzpolitik.ag-bereich
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Hallo Tommy,
ich möchte dir eine Rückmeldung zu deinem engagierten Vortrag geben und habe folgende Frage:
Könntest du bitte auf Buchungsebene deine These aus deinem Vortag http://vimeo.com/37689801 beweisen?

Sinngemäß hast du in deinem Vortrag behauptet, dass eine Bank nichts verliert, wenn ein Kredit ausfällt.

Diese These ist nach meinem Wissen falsch.

*Beweis:*
Der Buchungssatz für eine uneinbringliche Forderung lautet:

* Abschreibung auf Forderungen an Kunden-Kontokorrent, Darlehen o.ä.

Der Buchungssatz für zweifelhafte Forderungen lautet:
* Abschreibungen auf Forderungen an Einzelwertberichtigungen

Wenn irgendwann später die zweifelhafte Forderung tatsächlich ausfällt, dann lautet der Buchungssatz:
* Einzelwertberichtigungen an Kunden-Kontokorrent, Darlehen o.ä.

Das Konto /Abschreibung auf Forderungen/ ist ein Konto der Gewinn- und Verlustrechnung. Das Bedeutet, dass ein Forderungsausfall, wie bei jedem Unternehmen und auch bei dir persönlich, zu einem Verlust in Höhe des Forderungsausfalls führt.
Damit wäre aus meiner Sicht deine These widerlegt.

*Inhaltliche Begründung:*
Wäre das nicht so, dann könnten und würden die Banken Kredite an jeden und in jeder beliebigen Höhe vergeben. Dass das tatsächlich nicht so ist, deutet auch darauf hin, dass an deiner These ein Hacken ist.

Wie du in deinem Vortrag richtig feststellst, erfolgt die Kreditvergabe per Geldschöpfung.
Der Punkt ist nun, dass eine Bank - im Gegensatz zu einem Geldfälscher - das Geld nicht gegen Waren eintauscht und damit den Geldschöpfungsgewinn realisiert, sondern verleiht und über einen Teil der Sollzinsen auf Zeit den Geldschöpfungsgewinn realisiert.

Fällt die Forderung aus, dann realisiert der Kreditnehmer mit einem Schlag den Geldschöpfungsgewinn und die Bank geht leer aus.

Das ist der Grund, warum die Banken über Sicherheiten versuchen zu verhindern, dass ein Kredit ausfällt.

Ich bin in einem Diskussionspapier mit dem /Titel Ursachen und Chancen der Finanzkrise/ auf die Probleme der Geldschöpfung und des Geldschöpfungsgewinn allgemeinverständlich, anschaulich und bis ins Detail eingegangen.
Der Linkt lautet: https://docs.google.com/open?id=0B7nJktjNdw7LcUdXbFNvek5TV2lRejNCX3daREVfUQ
Zu diesem Dokument gehört noch eine Excel-Tabelle, in der die Buchungssätze, etc. aufgeführt werden:
https://docs.google.com/open?id=0B7nJktjNdw7LNW1EQ25QdGlUOE9pYVJ5WlBmaTktdw

Vielleicht können wir morgen in der Mumblekonferenz darüber sprechen.




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