Re: [AG-GOuFP] target 2 nicolai

[Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>]

> und was passiert, wenn z.B. die Griechen einfach nicht genügend Güter 
> oder Dienstleistungen anbieten können, die "importwürdig" sind? Warum 
> sollten Privatpersonen freiwillig die gleichen Güter zu höhren Preisen 
> oder schlechtere Güter zu gleich hohen Preisen kaufen? Und nur die 
> Nachfrage in Deutschland zu erhöhen führt auch nicht automatisch zum 
> Erfolg. Wer garantiert, daß mit der zusätzlichen Kaufkraft nicht aus 
> Nicht-Euro-Ländern importiert wird? Dein Vorschlag, daß Geldbeträge an 
> die Netto-Importländer zahlen zu müssen, wäre doch einem 
> volkswirtschaftlichen Geschenk gleichzusetzen. Natürlich könnte man 
> auch anfangen die Exportindustrie zu benachteiligen, aber das wäre doch 
> die schlechteste Alternative.

Wenn bei Dir gekauft wird, Du eine Haufen Einnahmen hast, dann kaufe auch 
bei anderen. Denn wenn die Anderen mit Geld aus Krediten bezahlt haben, 
dann hast Du noch das Geld, das die Kredite tilgen können.
Wenn du das nicht machst, dann
musst Du bereit sein, den anderen ihre Schulden beliebig lang zu 
verlängern
oder
Du musst Deine Geldvermögen abschreiben (wie bei GR)
oder
Es findet sich ein ESM/ESFE Konstrukt, dass zumindest für die Zukunft 
Deine Einkommensüberschüsse als Vermögen rettet.
oder
Du verlagerst Produktion nach GR und dann haben die Griechen die Arbeit 
und wir die freie Zeit.

Es macht sehr wohl Sinn, Dich als „Exportindustrieüberschüssler“ 
unter Druck zu setzen. Entweder gib den andern das Geld, das die ihre 
Schulden tilgen und mit neuen Schulden wieder bei Dir einkaufen.
Du könntest die Waren auch gleich herschenken.

> Bis jetzt denke ich, daß man den Euro nicht dauerhaft aufrechterhalten 
> kann. Welchen Einfluß hätten Die Targetsalden bei einer Rückkehr zu 
> Nationalwährungen mit freien Wechselkursen?

Dazu wäre eine neutrale dritte „Währung“ brauchbar. Target hat die 
gleiche Währung.

> In der Realtität haben die Exporteure von Waren den Importeuren keinen 
> Kredit gegeben. Wahrscheinlich wußten die Exporteure gar nicht, ob die 
> Importeure mit Schulden bezahlen.

und was sagt der Sinn? Die Exporteure haben den andern Kredit gegeben.
Wer ist nun richtig? Der Sinn jedenfalls nicht!

> Hätten die Privatpersonen, die ja die Verantwortung für die Art der 
> Geldanlage an Institutionen abgaben sich selber drum gekümmert und den 
> Griechen nicht zugetraut etwas leisten zu können das sie selber in 
> Anspruch nehmen wollen, so hätten sie Ihr Geld vielleicht lieber 
> woanders anlegen sollen. Sie haben sich aber nicht selber darum 
> gekümmert und nun haben wir den Salat :-)

Fragt sich nur was für Geldanlagen. Der Verlust erfolgt sowieso, denn die 
Schulden SIND die Geldvermögen.

Am besten hätte man den Griechen Oliven abgekauft.
1 Euro pro Stück
2 Euro pro Stück wenn entkernt
3 Euro pro Stück wenn entkernt und in Salzlake eingelegt
4 Euro pro Stück für entkernt und in Olivenöl eingelegt.