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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Stil und Arbeitsweise (was: Endogene und Exogene Geldsysteme)

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Stil und Arbeitsweise (was: Endogene und Exogene Geldsysteme)


Chronologisch Thread 
  • From: Hilmar Benecke <pirathilmar AT arcor.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Stil und Arbeitsweise (was: Endogene und Exogene Geldsysteme)
  • Date: Thu, 09 Feb 2012 13:16:11 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>



Am 09.02.2012 12:17, schrieb "Uwe Krüger Winands":
Interessant - Ich finde Thomas hat Euch sehr gut erkannt und treffend
beschrieben.
Hinter Deiner vermeindlichen Contenance steckt doch nichts anderes als ein
hilfloses
"Huch - jetzt bin ich erwischt worden"
Hallo Uwe,

ich halte mich ja normalerweise aus diesen fruchtlosen, persönlichen Diffamierungen raus, aber da möchte ich Dir widersprechen. Thomas hat m.E. keine betreffende Beschreibung geliefert, sondern mit persönlichen Unterstellungen und Anfeindungen gearbeitet. Außerdem hat er von "uns in dieser AG" gesprochen und was "wir" wollen und davon möchte ich mich als AG-Mitglied distanzieren. Ich begrüße jeden mit Freude, der mit der gleichen kritischen Distanz an den Status Quo wie an einfache "Heilsversprechen" herangeht.

Außerdem stimme ich explizit mit Nicolai darin überein, dass schrittweise Reformen ein politisch wesentlich realstischerer Weg sind, solange es nicht den großen Crash gibt. Obwohl auch ich zu denen gehören, die diesen für wahrscheinlich halten, halte ich es für fahrlässig ausschließlich an einem "danach" zu basteln und dann darauf zu warten (darauf zu hoffen?), dass dieser endlich kommt. Ich denke wir müssen zweigleisig fahren und vielleicht ist genau diese unterschiedliche Zielsetzung die Trennlinie, wo diese AG in zwei Gruppen weiterarbeiten sollte: Diejenigen die an einem "ganz neuen System" arbeiten, das - realistisch betrachtet - nur nach "dem großen Crash" eine Chance auf Verwirklichung hat (und auch da ist Skepsis erlaubt, da das "Establishment" auch für diesen Fall politisch und wirtschaftlich vorgesorgt haben dürfte), und denjenigen, die über Reformschritte innerhalb des jetzigen Systems nachdenken, mit denen Ungleichverteilung, Gier etc. ggf. schrittweise zurückgedrängt werden können. Da wir die Zukunft nicht kennen, wissen wir nicht, welche Ergebnisse relevanter und zielführender sein werden. Aber sich gegenseitig zu blockieren, zu beschimpfen und ein Urteil drüber zu erlauben, wer dazu gehören sollte und wer nicht, bringt wirklich niemanden weiter.

Also: Alle "Nach-Crash-Neusystem-Reformer" macht doch bitte das, was ihr jetzt für sinnvoll und geboten haltet, aber grenzt doch bitte nicht diejenigen aus, die politische Lösungen suchen, um den Status Quo schrittweise zu reformieren und dieses für das politisch durchsetzbarere Konzept halten.

So, jetzt könnt ihr weiter mit Schmutz werfen, wenn Ihr Euch danach besser fühlt!
Hilmar


2012/2/9 Thomas Irmer / ID Concept<irmer AT id-concept24.de>:
Meine Rolle hier ist unter anderem, Leuten wie dir vor Augen zu
führen, dass unser Geldsystem bestimmte Dinge, die für die
Gesellschaft gut sind, ermöglicht.
Und deswegen bist Du falsch hier, denn das was Du als positive Auswirkungen
unseres Geldsystems klassifizierst sehen wir als negative Auswirkungen an.
Was klassifiziere ich denn als positive Auswirkung, die in
Wirklichkeit negativ ist? Kannst du das Kind beim Namen nennen?
Konkrete Aussagen, bitte.

Jetzt mal im Klartext: Niemanden hier interessiert Dein diesbezügliches
Geplapper! Hier ist die Kritikerfraktion versammelt und nicht die
Ja-Sager-Fraktion! Wir suchen ein System das dem Volk Überfluss beschert und
nicht den Banken! Verbreite Deine schrägen Beifallsbekundungen bezüglich
unseres Geldsystems bitte woanders!
Die Welt ist nicht schwarz-weiß. Mit Schwarz-Weiß-Rhetorik fängst du
vielleicht Wähler, aber um gute Programme auszuarbeiten ist sie nicht
geeignet.

Ansonsten habe ich als Hobbyprogrammierer gelernt, dass man Systeme
besser Schritt für Schritt umbaut - die einzelnen Schritte können an
die Wurzel gehen, sollten aber für sich klein sein. Und da gibt es
viele Schritte, die getan werden können.
Kleine Schritte? Angesichts der unglaublichen Verelendung breiter
Bevölkerungsschichten möchtest Du kleine Schritte gehen? Du gruselts mich!
Du bist Teil des Problems!
Kleine Schritte haben den Vorteil, dass sie umsetzbar sind. Außerdem
sind sie überschaubar und transparent.

Große Schritte sind oft so groß, dass Partikular-Interessen sich ihre
eigenen Vorteile und Sonderregelungen in eine kleine Nische hinein
schmuggeln können. Und genau das wollen wir hier doch nicht.

Große Schritte sind oft auch so groß, dass sie letztlich nie umgesetzt
werden, und sich hinterher gar nichts verbessert.

Man kann zum Beispiel dem Europaparlament ein Konto bei der EZB
einräumen, das beliebig zinsfrei überzogen werden kann, und dann die
Staatsfinanzierung in der Eurozone zukünftig demokratisch regeln.

Man kann die EZB dazu verdonnern, den Leitzins dauerhaft auf 0% zu senken.

Man kann eine Obergrenze für die Größe der Banken einführen (konkret
durch Beschränkung der Größe jeder Bankbilanz relativ zum BIP), um die
Gefahr "too big to fail = too big to exist" zu bannen.

Man kann schrittweise die Eigenkapitalquoten anheben, um Banken
weniger rentabel zu machen und die Kosten eines Systemkollaps für die
Gesellschaft zu verringern.
Ach ja? Könnte man all das? lol!

Technisch betrachtet könnte man all das sicher machen...und sicher noch viel
mehr!

Gut soweit, aber nun beantworte mir doch mal die Frage warum das bisher
nicht passiert ist, und nur das Volk in Elend und Verarmung gestoßen worden
ist.
Beantworte mir doch mal die Frage, warum dein geliebter Systemumbau
(welcher wäre das eigentlich?) bisher nicht passiert ist, und nur das
Volk in Elend und Verarmung gestoßen worden ist.

Mit dieser Art von Polemik kommst du nicht weiter, weil sie auf *alle*
Änderungsvorschläge anwendbar ist. Ich ziehe es vor, über konkrete
Vorschläge zu reden und sie zu *vergleichen*. Wenn du mir konkret
sagst, was du gerne machen würdest, nehme ich gerne an einer
sachlichen Diskussion darüber teil.

All das sind Dinge, die in die richtige Richtung gehen - innerhalb des
existierenden Systems, um das existierende System von innen heraus zu
verbessern. Pragmatisch, durchdacht, sinnvoll, technisch leicht
umsetzbar. So wird gute ergebnisorientierte Politik gemacht.
Aha? Und wieso wolltest Du damit auf erste Anfrage hin nicht rauskommen?
Soll ichs Dir sagen? Weil Du die Macht den Banken eigentlich gar nicht
beschneiden willst. Du willst nichts ändern- Du willst uns abhalten
Alternativen zu entwickeln. Nur weil ich Dir das Verlassen der AG nahegelegt
habe, tust Du jetzt so als ob.
Auf erste Nachfrage habe ich die Maßnahmen genannt, die ich für die
Vermögensverteilungsfrage am wichtigsten halte. Da bin ich tatsächlich
der Meinung, dass das Geldsystem an sich nicht das Hauptproblem ist -
und das habe ich auch begründet.

Danach habe ich Dinge genannt, die man spezifisch an der Geldordnung
ändern könnte. Ich weiß also nicht, was dein Problem ist.

Im Übrigen lese ich hier auch, wie gesagt, erst ungefähr eine Woche
mit. Eine gewisse Einfühl-Zeit sollte jedem zugestanden werden.

Schöne Grüße,
Nicolai
--
Lerne, wie die Welt wirklich ist,
aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.

--
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