Re: [AG Bauen und Verkehr] Artikel zu Fernbusse

["Robert Merz" <romerz AT gmx.de>]

Ahoi Bau- und Verkehrspiraten,

 

Daimler hat als einer der größten Bus-Hersteller (Werke in Mannheim und Ulm - und in der Türkei) natürlich ein vitales Interesse am Fernbusmarkt. Denn man kann damit der Eisenbahn Marktanteile abnehmen und selbst mehr Busse verkaufen.

 

Der DB-Bahn-Konzern ist der größte Lkw- und Busbetreiber Europas. Da die DB es nicht schafft im niedrigpreisigen Fernverkehr auf der Schiene ein konkurrenzfähiges Angebot zu machen - oder zu vermarkten - mischt sie da auch mit.

 

Insgesamt gibt es drei große Quellen von Fernbuskunden:

1. Bisher Mitfahrer über Mitfahrbörsen (kleine Radiomeldung: da großer Rückgang)

2. Abwanderer von der Eisenbahn

3. Neuverkehr - z. B. Rentner, die vorher zu Hause blieben, sich aber die günstigen Tarife für tourist. Reisen leisten können. Oder Piraten, die sonst nicht zum BPT gefahren wären. ;-)))

Hinzu einige weitere in eher geringem Maß:

4. Abwanderer vom Pkw als Einzelfahrer, Familie oder Kleingruppe.

5. Abwanderer von organisierten Busreisen

6. Wohl eher weniger Abwanderer von Billigfliegern

Gibt es dazu bereits verlässliche Zahlen?

 

Insgesamt nimmt der CO2-Ausstoß deutlich zu, da bisher die elektrische Bahn mit Strom oft aus Wasserkraft und Atom durch das PBefG geschützt wurde.

Die Autos von 1. fahren trotzdem.

Auch wenn in eher geringem Anteil Reisen vom Pkw weg verlagert werden - und ein voller Bus umweltfreundlicher fährt, als ein halbleerer Pkw.

 

Fernbusse sind von der Autobahnmaut befreit. Eine Maut, dem Lkw vergleichbar von etwa 20 Cent/km würde die Tickets um etwa 1 Cent/km = etwa 10 % verteuern. Wenigstens dafür sollten wir uns deutlich einsetzen. Die große Lösung der Zurechnung und Umlage aller zzt. ungedeckten externen Kosten ist schwierig. Auch die Eisenbahn hat welche - durch ihren Lärm entlang der Strecken, die oft mitten durch Wohnbebauung gehen.

 

Piratige Grüße

Pi-Robby aus der Gegend von Stuttgart.

 

Gesendet: Dienstag, 21. Januar 2014 um 10:57 Uhr
Von: "Benutzer Name" <benutzername79 AT googlemail.com>
An: "Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste" <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
Betreff: Re: [AG Bauen und Verkehr] Artikel zu Fernbusse

Moin, Moin Leudde,
 

die Studie unter http://www.co2-emissionen-vergleichen.de/verkehr/CO2-PKW-Bus-Bahn.html

hilft leider nicht weiter, weil sie nur die Einzelsystem, aber nicht das Gesamtsystem betrachtet.
 

Was bringt ein neue Säule in der Fernmobilität, die wenig CO2 erzeugt, wenn dadurch im Gesamtsystem insgesamt mehr CO2 entsteht?

 

@Siegfried

Umverteilung bedeutet nicht zwangsläufig mehr Verkehr. Die Logik ist nur richtig, wenn man den Holzweg des amerikansichen Weges nacheifert. Für das kleine Europa war das noch möglich, aber was ist wenn die Mehrheit der Meschen einen CO2-Fußabdruck hinterlassen wie die US-Amis?

Es ist natürlich einfacher etwas zu kopieren, als etwas Neues auszuprobieren. Man wird aber nur auf dem neuen Weg die internationalen Agenda21-Ziele erreichen.
 

@Michael

Du sitzt einen großen Logikfehler auf.

Du willst die Gleihheit der Menschen im heute um jeden Preis herstellen und nimmst damit eine Ungleichheit zwischen den Menschen von heute und morgen in Kauf.

Unter "jegliche Förderung" verstehe ich a) Subventionen und b) Steuervergünstigungen. Momentan sind mir keine Förderungen bekannt, was nichts an der Forderung ändert.
 

Du vergleicht Ticketpreise, die nicht vergleichbar sind. In den Fernbuspreisen sind nicht alle Folgekosten enthalten. Ansosnten würde der Liter Diesel deutlich teurer sein.

 

Wenn du vom "Bedürfnis Mobilität" schreibst, bitte ich dich diese zu spezifisieren. Kann man dieses Bedürfnis unterscheiden? Und wenn ja, wie?

Die Forderung nach einem ticketlosen Nahverkehr ist nicht Teil des Parteiprogrammes. Es wird öfters irgendwo geofdert, aber nicht im Bundesprogramm. https://wiki.piratenpartei.de/Parteiprogramm

Bsp: Wiesbaden - http://wiki.piratenpartei.de/HE:Kreisverband_Wiesbaden/Kommunalprogramm#.C3.96ffentlicher_Nahverkehr

Dafür aber die Sicherstellung von Generationsgerechtigkeit im Sinne der Nachhaltigkeit.
 

 

Anmerkung: Als Sicht des Geldes muss jeder potenzielle Markt erschlossen und ausgeschöpft werden. Ohne neuen Märkten ist das permanente Wachstum nicht mehr möglich. Oder warum machen im Fernbusgeschäft Unternehmen wie Daimler und Post mit? Ihre Stsammmärkte scheinen keine großen Wachstumpotenziale mehr zubesitzen.

 

Luxus stellt sich für mich nicht durch das Anhäufen von Besitz dar, sondern durch Verzicht. Wer es schafft in einer Konsumgesellschaft zu verzichten, macht sich frei, Diese Freiheit des Geistes ist Luxus.

 

MfG

  Günni

 

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Sie spiegelt nur die persönliche Meinung des Verfassers wider.

 

Am 20. Januar 2014 16:44 schrieb Kai F. Lahmann <kfl AT 3dots.de>:

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On 20.01.2014 12:47, Siegfried Egyptien wrote:
> Hier ist eine Studie:
> http://www.co2-emissionen-vergleichen.de/verkehr/CO2-PKW-Bus-Bahn.html
 

Solche
>
Studien leiden daran, dass man für die Rahmenbedingungen zu
viele Annahmen machen muss, die in konkreten Einzelfall massiv
schwanken können. Und weil das natürlich keiner macht, "gewinnt" bei
solchen Studien eigentlich immer der, der die Studie in Auftrag
gegeben hat.

Das einzige, was man wirklich pauschal sagen kann: Umso besser ein
Verkehrsträger ausgelastet ist, umso höher ist seine Effizienz.
Außerdem ist ein großes Fahrzeug meistens effizienter als zwei kleine.

- --
Kai F. Lahmann
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