Re: [Ag-bauen-verkehr] Open Data bei Fahrplandaten

[Markus Bloch <markus.bloch AT piratenpartei-nrw.de>]

Am 17.09.2012 22:49, schrieb Valentin Brückel:> Markus Bloch wrote:
>
>> 'Nabend,
>>
>> ich sehe das Problem aber auch anders herum: Die Bahn kann keine Angaben
>> zu Verspätungen der Privatbahnen im Nahverkehr machen, weil keine Daten
>> vorliegen. Behauptet zumindes @DB_Bahn bei entsprechenden Anfragen auf
>> Twitter immer.
>
> Wie Edmund schon sagte: Die Daten sind bei DB Netz vorhanden, werden aber
> von DB Vertrieb gefiltert ins Internet gegeben - einige private EVU
wie z.B.
> Transregio bezahlen mittlerweile dafür, dass ihre Züge mit Ist-Daten im
> System stehen.

Ja, das leuchtet soweit auch ein.

> Das ist kein technisches, sondern ein (unternehmens-)politisches Problem,
> wie ich schon in
> http://bridgerdier.wordpress.com/2012/09/17/befreit-die-fahrplandaten/
> versucht habe, aufzudröseln.

Das ist klar. Die technischen Möglichkeiten werden nicht annähernd
ausgenutzt, da ist die eigene Tasche wichtiger als der gut informierte
Kunde.

>> Das Thema OpenData steht in Deutschland und Europa noch ganz am Anfang,
>> aber wir sollten da durchaus mal Druck machen. Dass die Unternehmen dem
>> nicht grundsätzlich negativ entgegenstehen, hat die Reaktion von
>> Straßen.NRW gezeigt, als es um die Verkehrsdaten ging. Es fehlt dabei an
>> Rechtssicherheit.
>
> Nicht verwechseln: Straßen.NRW ist öffentliche Verwaltung. Die DB
verdient
> Geld mit ihren Daten und hat ein Interesse daran, ihre Verkaufsplattform
> bahn.de (und das ist es primär) als Anlaufstelle für alle Bahnauskünfte zu
> festigen.

Natürlich, trotzdem könnte Straßen.NRW auch Kapital aus den Daten
schlagen, wenn die denn wollten. Die Einstellung, die uns dort
vermittelt wurde, finde ich da sehr löblich.

>> Für uns heißt das: In den Parlamenten die nötigen Entwürfe einbringen,
>> um die Rechtsgrundlagen für die Datenfreigabe zu schaffen. Das gehört
>> unbedingt mit auf die Agenda fürs Wahlprogramm.
>
> Wir brauchen einen neutralen, öffentlichen Datenpool, z.B. bei einer
> verstaatlichten DB Netz, der alle Verkehrsdaten aller Verkehrsunternehmen
> zusammenfasst und öffentlich kostenfrei maschinenlesbar zur verfügung
> stellt. Für Unternehmen, die in öffentlichem Auftrag fahren, auf jeden
fall
> verpflichtend, für alle anderen eher freiwillig.

Wie die Rahmenbedingungen nachher aussehen, das ist ja völlig offen. Ich
persönlich würde auch einen öffentlich verwalteten Datenpool bevorzugen,
aber das ist nur eine Möglichkeit von vielen. Schlimmstenfalls kocht
jeder Datenanbieter sein eigenes Süppchen, und die sind dann nicht
kompatibel.

> Gruß,
>
> Val

-- 
Gruß,
Markus aka Cowboy

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