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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Wie stehen wir zu Gigalinern?

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

Re: [Ag-bauen-verkehr] Wie stehen wir zu Gigalinern?


Chronologisch Thread 
  • From: "Andreas Witte" <andreas AT witte-holzkirchen.de>
  • To: "'Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr'" <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Wie stehen wir zu Gigalinern?
  • Date: Sun, 4 Mar 2012 15:20:40 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Hi,

Dass Bahnfracht _immer_ ne Woche braucht ist auch nur plumpe Polemik.

Dass Bahnfracht bei der DB AG in Deutschland ne Woche braucht ist leider
Realität. Die europäischen Tochterfirmen von der DB, die sich mit
Gütertransport beschäftigen demonstrieren Beispielhaft, dass man selbst
_Schnittblumen_ mit der Bahn transportieren kann und dass die nicht welk
ankommen.

Und in Skandinavien wird sogar noch Post per Bahn transportiert - im Norden
entlang den Bahnlinien sogar alles was nicht explizit als Airmail deklariert
ist.

Aber hey, ich erwarte nicht, dass alles zu 100% auf der Bahn läuft. Ich
erwarte lediglich, dass Kombinationen aus Bahn und LKW attraktiver werden.
Deswegen finde ich auch die Diskussion Gigaliner ja/nein viel zu
eindimensional, selbst die Diskussion Gigaliner bis 44 Tonnen ja/Nein ist .
Ich habe schon einen Vorschlag gemacht, wie man langfristig den
Transitverkehr auf Autobahnen verringert - bzw. der nachhaltig Gigaliner
überflüssig macht und zeitlich im Transitverkehr konkurrieren kann.

Rola-Lösungen könnte man in Deutschland auch etwas mehr forcieren, wenn man
ein tragfähiges Konzept hinbekäme, das einen niedrigeren Takt, eine viel
spätere Buchung (sowas wie Last-Hour-Check-In) und eine höhere Tolleranz
gegenüber Flüssigkeitstransporten aufweist und gezielt auf Sonntags- und
Feiertagsfahrverbote eingeht und somit den Sprung von Samstag nacht auf
Montag früh innereuropäisch überbrückt.

Ich glaube, dass das Verkehrsministerium diese Leistungen aber dann
zumindest, um es anzuschieben, ein Stückchen weit finanzieren müsste -
<sakasmus> und dafür bräuchte man ja direkt Geld - also lieber für die
Gigaliner, weil die Wartung / Instandhaltung und die Vergrößerung von
Auffahrten usw. hinterlässt man dann bequem den nächsten Regierungen, denen
man dann wieder Versagen vorwerfen kann... Ist zwar in keiner Hinsicht
nachhaltig (wofür die Piraten ja angeblich stehen wollen/wollten) aber
nachhaltige Politik ist doch eh voll doof, weil wir jetzt Stimmen brauchen
und deswegen den Leuten nach dem Schnabel reden (sollten). Deswegen brauchen
wir auch ein Vollprogramm und zu jedem Pfurz einen Parteitagsbeschluss übe
ein Positionspapier.</sarkasmus>

Ich muss echt festhalten, dass mich die Diskussion frustet.

Und zu den Gigalinern mit 44 Tonnen: Nein, die sind für mich genausowenig
eine akzeptabel wie beispielsweise eine Vorratsdatenspeicherung ohne
Verwendungsrecht für Ermittlungsbehörden. Es ist nämlich erst der Einstieg -
oder glaubt Ihr echt, dass nach einem solchem Teilerfolg die LKW-Lobby ruhe
gibt? Ich nicht, als nächstes fordern die dann den Ausbau aller
Autobahn-LKW-Parkplätze auf den etwas mehr wie 400 Raststätten (als ob da
heute nicht schon ein behebenswürdiger Mangel bestände) und danach kommt die
Verlängerung der Auffahrten, ein Subventioniertes Umbauprogramm für
Gewerbebetriebe damit die längeren LKWs auf den Hof passen (sonst würde ja
das Werk einen Standortnachteil haben und Arbeitsplatzkeule und so), und
natürlich müssen wir irgendwann hinnehmen, da es dann vielleicht im
EU-Ausland erlaubt ist mit 60 Tonnen zu fahren, dass "unwissende"
Fachkraftfahrer mit Ihren 60 Tonnen + 5% Toleranzausschöpfung auch in
Deutschland rumfahren. Natürlich darf der arme ländliche Raum nicht abgehängt
werden, also lasst uns Kreisstraßen und Ortsdurchfahrten ertüchtigen. Ich
sehe da kein Ende, wenn der kleine Finger gestreckt wird, weil den Rest macht
die Arbeitsplatzkeule und so weiter.

Gruß
Andreas

Btw: Zu deinem Beispiel: Nichts wird sosehr auf der Bahn transportiert wie
Baumstämme, Hackgut usw...

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-bauen-verkehr-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-bauen-verkehr-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von
Kattuhl
Gesendet: Sonntag, 4. März 2012 13:05
An: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [Ag-bauen-verkehr] Wie stehen wir zu Gigalinern?


Moin,

die Gewichtsdiskussion ist wichtig, ich glaube aber, dass die Gagaliner
bevorzugt für den Transport grossvolumiger, relativ leichter Ladung
vorgesehen sind - die Bäume aus den Pinneberger Baumschulen sind dafür ein
gutes Beispiel.
Die Öko - und "Weniger-LKW"-Argumente sind nur vorgeschoben. In Wirklichkeit
geht es schlicht um Kostensenkung.
Wir haben uns alle - privat wie als Unternehmen - daran gewöhnt, das
Geschwindigkeit der Lieferung Vorrang hat - deshalb verschickt Amazon aus
seinem Zentrallager alles per LKW, und die Baumschuler wollen ihre Alleebäume
auch in 24h beim Kunden haben - und nicht in einer Woche per Bahnfracht.
Durch die steigenden Sprit - und Lohnkosten gerät dieses Konzept in
Gefahr- die Gigaliner sind nichts als ein Versuch, den Status quo weiter
fortzuschreiben.
--
AG-Bauen-Verkehr mailing list
AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-bauen-verkehr





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