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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] LKW-60-Landstraße

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

Re: [Ag-bauen-verkehr] LKW-60-Landstraße


Chronologisch Thread 
  • From: Thomas Weinert <thomas AT weinert.info>
  • To: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] LKW-60-Landstraße
  • Date: Thu, 24 Nov 2011 15:18:56 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Hoi,

> Keine Ahnung, wo Du lebst. Im topfebenen Brandenburg jedenfalls sind diese
> Leute nicht zu sehen. Weder auf Radwegen noch Fahrbahnen. Dafür aber
> reichlich midlifecrisisgeschädigte Altherren auf teuren Rennrädern in
> Papageienverkleidungen.

Dies ist extrem wertend und beleidigend. Dies ist ein Sprache die man
in entsprechendem Kontext bei einem Bier verwenden kann (Am besten
wenn die eigene Kleidung ähnlich "lustig" ist). In einer
Sachdiskussion ist sie unangebracht.

Außerdem sind 4-6km in den nächsten Ort locker eine Entfernung die mit
dem Fahrrad fahrbar ist und auch gefahren wird.

> "Kein mir bekannter Radfahrer versucht, den Kraftverkehr zu
> strangulieren, sondern nur, als normaler Verkehrsteilnehmer am Verkehr
> teilzunehmen"
>
> Vergleiche Eröffnungsbeitrag: Der Verkehr soll zu gunsten imaginärer Radler
> auf 60 heruntergereglt werden. Für mich eine Strangulation des Verkehrs
> zugunsten einer Minderheit, für die die Radwege gebaut wurden.

Im Eröffnungsbeitrag ging es um die Reduktion auf Straßen, bei denen
die baulichen Gegebenheiten (Fahrbahnbreite) einer hohen
Geschwindigkeit entgegenstehen. Fahrrad wurde als Grund herangezogen,
dieser ist jedoch falsch. Wenn ist es das Verkehrsaufkommen und die
daraus resultierenden Überholmanöver im Gegenverkehr. Im Interesse der
Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer ist in diesem Fall eine
"Verstetigung" des Verkehrs. Fahrräder sind nicht unbedingt die
langsamsten Fahrzeuge. (Mofa, Traktor, Leichtfahrzeuge).

> Das die freie Entscheidung für die Mißachtung der Radwegnutzungspflicht vor
> einiger Zeit durch eine unselige Gerichtsentscheidung aufgeweicht wurde, ist
> in meinen Augen skandalös und eine Gefährdung aller Verkehrsteilnehmer. Wenn
> sich der Radler gefährden will, bitte, sein Ding.

*urgs*

Ich vermute das du dich auf das Urteil des BVerwG vom 18.11.2010
beziehst. Dieses beruht auf der Novelle der StVO zum 01.10.1998.

In diesem Urteil wird festgestellt das die Radwegebenutzungspflicht an
§ 45 Abs. 9 Satz 2 StVO zu messen ist.

"... Beschränkungen und Verbote des fließenden Verkehrs nur angeordnet
werden, wenn auf Grund der besonderen örtlichen Verhältnisse eine
Gefahrenlage besteht, die das allgemeine Risiko einer Beeinträchtigung
der in den vorstehenden Absätzen genannten Rechtsgüter erheblich
übersteigt. ..."

Sprich die Gefahrenlage muss durch die Benutzungspflicht verbessert
werden. Nun sagen die Statistiken im Gegensatz zu deiner Annahme das
Gegenteil aus. Im Längsverkehr sind Unfälle sehr selten. Dagegen
passieren die meisten Unfälle an Einmündungen, hierbei steht der
linksseitig geführte Radweg das höchste Gefahrenpotential dar.

Falls du dich damit ausführlich beschäftigen möchtest, seien dir die
aktuellen Zahlen des Bundesamtes für Statistik empfohlen:

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Publikationen/Fachveroeffentlichungen/Verkehr/Verkehrsunfaelle/UnfaelleZweirad.psml

> Nur leider gefährdet er damit auch andere. Das ist so nicht tragbar.

Nein das tut er nicht, die Gefährdung geht von dem ungeduldigen
motorisierten Verkehrsteilnehmer aus, welcher überholt ohne die
Verkehrssituation richtig einzuschätzen.

Du setzt hier ungerechtfertigter weise eine angenommene Behinderung
mit einer tatsächlichen Gefährdung gleich.

> Ursache und Wirkung ...

Ursache: Verkehrspolitik und Propaganda
Wirkung: Mangelende Akzeptanz eines Verkehrsmittel und Gefährdung der Nutzer.

Dein Schluss: Fortsetzung der dieser Verkehrspolitik und stärkere
Gefährdung der Nutzer des alternativen Verkehrsmittels.

Dies hältst du für sinnvoll?

> Übrigens habe ich diese Erfahrung als Radler durchaus selber schon gemacht,
> als kein Radweg verfügbar war. Hätte es einen gegeben, hätte ich ihn
> benutzt.

Du sprichst hier aus geringer (bitte korrigiere mich, wenn ich mich
irre) persönlicher Erfahrung. Möchtest du diese persönliche Erfahrung
tatsächlich über die wissenschaftlichen Erkenntnisse stellen? Über ein
Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes?

> Falsch formuliert: Zeige mir den Radler, der auf dem flachen Land mit dem
> Rad in den Betrieb fahren muß...

Warum MUSS man diese Strecke zwingend mit dem Kraftfahrzeug zurücklegen?

Thomas




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