Re: [Ag-bauen-verkehr] LKW-60-Landstraße

[Thomas Weinert <thomas AT weinert.info>]

Hoi,

>> Nur der Vollständigkeit halber: Ich fahre selbst deutlich mehr Auto als
>> Fahrrad, aber ich reagiere auf alle allergisch, die Verkehr mit MIV
>> gleichsetzen.
>
> Deine Allergien in allen Ehren, doch sollte man sich zum Verkehr einmal
> folgendes vor Augen halten: Der Überlandverkehr ist kein Hobbyverkehr,
> sondern in der Regel notwendig.

Eine solche Einstufung und Trennung ist nicht möglich. Was ist z.B.
die Fahrt in die nächste Stadt zum Kino? Oder die Fahrt zu Verwandten
auf einen Kaffee? Ist dies Hobby oder notwendiger Verkehr? Welchen
Unterschied macht es ob ich diese Fahrt mit dem PKW oder mit dem
Fahrrad mache?

Warum willst du also Verkehrsteilnehmer nur auf Grund der Wahl ihres
Verkehrsmittels benachteiligen und ausschließen?

> Es kann daher nicht sein, daß diese wenigen Hobbyfahrer nun versuchen, den
> notwendigen Kraftverkehr zu strangulieren, um ungestört ihrem
> Privatvergnügen frönen zu können. Insbesondere jene (militanten ?)Radler,
> die die zu ihren Gunsten angelegten Radwege außerhalb geschlossener
> Ortschaften bewußt ignorieren, können damit in ihren Forderungen nicht mehr
> ernst genommen werden.

Die Rennradfahrer machen wohl einen sehr sichtbaren Anteil der
Radfahrer aus, aber sie sind nur ein geringer Anteil. Nach meiner
Erfahrung ist der Anteil der Autofahrer (für alles außer diesen
Touren) relativ hoch. Du führst hier die beliebte Behauptung auf das
die kombinierten Fuß-/Radwege neben Landstraßen zu Gunsten der
Radfahrer angelegt werden. Dies ist falsch. Radwege werden nur zur
Förderung des Autoverkehrs angelegt.

Deine Aussage war bis vor ca. 100 Jahren richtig. Damals waren die
Fahrbahnen noch Kopfsteinpflaster und Fahrradvereine legten Radwege
an.

> Sie sind nach gültigen Gesetzen sofort zu maßregeln, stellen sie doch
> möglicherweise ihre schnöden Interessen an privatem Vergnügen über das
> Gemeininteresse bzw das Gemeinwohl.

Nach "gültigen Gesetzen" ist eine "Maßregelung" kaum möglich. Ganz
einfach da die kombinierten Rad-/Fußwege so falsch geplant und
angelegt, in so schlechtem Zustand und so gefährlich sind, das ihre
Benutzungspflicht rechtlich gesehen meist entfällt.

Außerdem gibt selbst ein Fehlverhalten oder eine Behinderung NIEMANDEM
das Recht das Leben des Verursacher zu gefährden.

Für das "Gemeininteresse bzw das Gemeinwohl" ist die gestiegene,
individuelle, motorisierte Mobilität nicht positiv. Es werden mehr
Ressourcen für die Mobilität des Einzelnen benötigt. Ein PKW benötigt
deutlich mehr Rohstoffe, Energie und einfach auch Platz.

Bitte überdenke bitte noch einmal deine Worte. Du willst hier die
individuelle Freiheit des Einzelnen enorm beschränken. Du willst
ihm/ihr VERBIETEN ein bestimmte Tätigkeit auszuüben. Dafür müssen
schon deutlich triftigere Gründe gegeben sein, als das jemand anderes
etwas mehr Zeit für einen Weg benötigt.

> Nun ja, zugegebenermaßen etwas provokant formuliert. Aber völlig falsch ?

Ja!

Thomas