Re: [Ag-bauen-verkehr] FAZ zur Finanzierung des ÖPNV

[Thomas Gaul <thomas.gaul AT piratenpartei.de>]

Am 18.08.2011 18:29, schrieb Bjoern:
> Am 18.08.2011 14:56, schrieb Eberhard Zastrau:
>> Es geht um die angeblich »veraltete« Position zum Nulltarif im ÖPNV. –
>> und um die Marktkannibalen-Fraktion in der Piratenpartei.
> Marktkannibalen? Findest du diesen Diskusionsstil in Ordnung?
> 
> Ich hab noch keinen belastbaren Finanzierungsvorschlag für den
> kostenlosen ÖPNV gesehn. In dem zitierten Wiki-Antrag steht davon auch
> nix konkretes. Mag sein dass sich manche Städte das leisten können aber
> im Bundesdurchschnitt sehe ich da eher Schwarz. Und wenn am Ende auch
> Leute die garnicht damit fahren können trotzdem dafür zahlen müssen (via
> Einkommensteuer o.ä.) ist das auch nicht gerade fair, insbesondere wenn
> es um größere Summen geht was hier ja scheinbar doch der Fall ist.
> 
> Würden wir etwas wie in dem genannten Wiki-Antrag formuliert ist in
> unser Programm schreiben würden, würden wir schnell den Eindruck
> erwecken dass wir Dinge fordern die nicht finanziert werden können. Das
> in dem Text "langfristig" und "Pilotprojekte" steht wird kaum einer in
> Erinnerung behalten. Dann hätten wir u.U. schnell den Ruf als "alles
> soll umsonst sein"-Partei weg, wie die Linke momentan.

Um mal kurz etwas nachzuerzählen. Bereits für das Programm haben wir
aufgrund der nicht gesicherten Finanzierung darauf hingewiesen das im
Test zu machen und auch wirtschaftlich zu analysieren. Es war IMHO auch
deutlich herausgestellt.

Deshalb bin ich auch immer froh, wenn sich Piraten wie Aloa damit
wirtschaftlich auseinandersetzen. So finden wir auf Dauer auch eine
belastbare Argumentationsgrundlage. Und wir sollten uns auch immer vor
Augen halten, dass der fahrscheinfreie ÖPNV erstmal eine Idee ist, die
wir gut finden. Was nicht heißt, dass sie am Ende auch wirklich gut ist.
Deshalb gezielt Projekt, wissenschaftlich Begleitet usw. Ich hatte
bewußt immer darauf verwiesen, da wir nichts blauäugig einfach
installieren möchten. Und "umsonst" ist das Grundkonzept, egal in
welcher Konstellation eh nicht. Zahlen müssen wir es alle - die Frage
bleibt aber bis zum Schluß der Entscheidungsfindung: wie. Da gibt es
halt verschieden Ansätze. So auch der Berliner Ansatz, der mir
persönlich gut gefällt.

Deshalb ist mir eine vernünftige Weiterentwicklung ohne so konstruktive
Ansätze wie: "mal schaun, was ihr da draus macht" einfach lieber.

Und zum Abschluß meines Textes, ich bedauere es weiterhin, dass Eberhard
aus der aktiven Mitarbeit der Thematik (nicht nur dieser) ausgestiegen
ist, da er eine "tragende Säule" bei der Erstellung des Konzeptes und
des NRW-Programmes war.

Nun für mich leider weiter in ne Telko.

Beste Grüße

Thomas