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ag-barrierefreiheit - Re: [Ag-barrierefreiheit] Plakate/Bilder mit Menschen mit Beh.

ag-barrierefreiheit AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit

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Re: [Ag-barrierefreiheit] Plakate/Bilder mit Menschen mit Beh.


Chronologisch Thread 
  • From: ESH <ESH AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-barrierefreiheit AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-barrierefreiheit] Plakate/Bilder mit Menschen mit Beh.
  • Date: Fri, 16 Mar 2012 19:34:07 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-barrierefreiheit>
  • List-id: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit <ag-barrierefreiheit.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Alexander Schestag schrieb:
Wenn wir uns darin einig sind, dann können wir soweit festhalten, daß
Behinderung keine Personeneigenschaft ist?
Es ist eine Wechselwirkung aus Personeneigenschaften und Umweltfaktoren.
Sicher kannst du auch einfach nicht antworten, vielleicht muß man das als Politiker auch können.
Sorry, aber für unfruchtbare Wortklauberei ist mir meine Zeit zu schade.
Ersetze dann meinetwegen gedanklich Behinderung durch Einschränkung, und
gut ist.
Jeder bestimmt seinen intellektuellen Anspruch selbst. ;)
Irgendwelche Welten, die nicht existieren, bringen uns nicht weiter.
Genauso könnte ich eine Welt postulieren, in der wir alle fliegen
können. Aber was bringt das? Wir können es nicht.
Bei diesen Beispielen geht es darum Zusammenhänge korrekt zu erkennen, die auch in unserer Welt gültig wirken. Es geht nicht darum, ob es diese Welten tatsächlich gibt. Eine Welt zu postulieren, in der die meisten Menschen fliegen können bringt die Erkenntnis, daß du in dieser Welt als "Mensch mit Beeinträchtigung" klassifiziert werden könntest. Und das obwohl du dich gar nicht verändert hast. Das zeigt eben, wo die wirkliche Ursache der Problematik "Behinderung" liegt: Nicht in Personeneigenschaften, sondern in Mehrheitsverhältnissen und gesellschaftlichen Voraussetzungen. Nun kann man dies natürlich einfach ignorieren und mit Phrasen davon ablenken.
Das ist für mich unfruchtbare Erbsenzählerei und nicht hilfreich bei der
Frage, wie man die real existierende Gesellschaft dazu bringt, Menschen
mit Behinderungen als gleichberechtigte Menschen und unter voller
Teilhabe zu inkludieren.
Dann behaupte ich einfach das Gegenteil: Ohne diese Grundlagen ist keine gute Behindertenpolitik möglich.
Die praktische Arbeit muß dialogorientiert sein und darf nicht mit Vorwürfen kommen. Wenn wir selbst Inklusion wollen, dürfen wir nicht spalten.
Auch darüber könnte man wohl noch weiter diskutieren.

Ronald Kohls schrieb:
Na, da ist aber etwas falsch verstanden worden und einfach aus dem Zusammenhang gerissen worden oder vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt.
Ich habe einfach stellvertretend die Aussage herausgepickt, die mir am meisten auffiel. Dieser Satz wäre auch ein Kandidat gewesen: "Ein behinderter Mensch ist durch seine Behinderung behindert, als auch immer zu einem gewissen Teil durch die Gesellschaft behindert."
Die Bezeichnung "Menschen mit Beeinträchtigung" zielt in ihrer Definition auf die Defizite eines Menschen ab, wobei das Defizit dabei im Vordergrund steht, nicht die Fertigkeiten oder das einfache Dasein als Mensch.
Somit ist eher die Bezeichnung als diskriminierend zu werten und nicht meine Einlassung dazu.
Das mag sein.




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