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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] Todesursachenstatistik

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] Todesursachenstatistik


Chronologisch Thread 
  • From: Heiko Humbert <heiko.humbert AT gmx.de>
  • To: ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] Todesursachenstatistik
  • Date: Thu, 19 Dec 2013 10:38:06 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Enrico Weigelt:

> Leider diskutieren wir hier immer nur über Tote durch Schußwaffen, aber
> nicht darüber wieviele durch einen großflächigen Schußwaffenbesitz in der
> Zivilbevölkerung verhindert werden können bzw. durch dessen Fehlen erst
> möglich werden oder in der Geschichte wurden.

Das wird auch schwierig, weil es dazu absolut keine Zahlen für
Deutschland gibt und wir ja mit Fakten, statt mit Vermutungen, arbeiten
wollen. Für die USA gibt es wenigstens teilweise Berichte von/über
Waffenscheininhabern, die erfolgreich Verbrechen verhindert haben und
dafür sogar teilweise Lob von den Behörden kriegen. Nicht umsonst ist
die Verbrechensrate in den CCW-Staaten durchweg niedriger als in Staaten
in denen strenge Waffengesetze herrschen.

> Schauen wir uns doch die vergangenen totalitären und massenmordenden Regime,
> National-Sozialisten, Bolschewiki, Rote Khmer, usw, usw. an: der erste
> wichtige Schritt zum Aufbau dieser Regime war das Waffenverbot - danach
> konnten sie erst mit ihren Massenmorden beginnen.

Das ist zwar richtig, aber wir haben keine Beispiele, ob ein Volk sich
mit massivem Widerstand gegen eine totalitäre Regierung durchsetzen
könnte. Wenn alle/viele mitmachen - vielleicht. Aber es werden nicht
alle mitmachen, die meisten Leute versuchen sich zu arrangieren.

> Wir sollten die Diskussion mal vom Kopf auf die Füße stellen:
>
> Es geht hier nicht nur darum, den Jägern und Sportschützen ihr Vergnügen
> zu belassen, sondern die Verteidungsmöglichkeit der Zivilbevölkerung
> gegen einen freidrehenenden Machtapparat. Genau das ist auch der primäre
> Grund, warum zB. die US-Verfassung den privaten Waffenbesitz als
> Grundrecht festschreibt. Wenn der Staat zu mächtig wird, dann wird er
> der schlimmste Feind.

Dazu fehlen uns die passende Verfassung, die entsprechenden Gesetze und
die freiheitliche Mentalität der Amis. So was funktioniert in
Deutschland einfach nicht. Würde die deutsche Bevölkerung weniger
untertänig sondern mehr freiheitlich denken, dann hätten die Piraten und
die FDP bei der BTW wesentlich mehr Stimmen bekommen.

Gegen einen freidrehenden Machtapparat haben wir nur einen Papiertiger
und das ist Art. 20, Abs. 4 GG. Warum uns der nix nützt habe ich hier
schon geschrieben:
http://lawgunsandfreedom.wordpress.com/2013/09/13/gewaltmonopol-und-die-paragraphen-32-35-stgb/

Ich persönlich bin sehr für eine freiere Vergabe von Waffenscheinen,
aber unsere Hauptbaustelle ist doch das Ausmisten des Waffengesetzes.
Lt. Koalitionsvertrag dürfen wir uns vermutlich auf weitere Verbote und
biometrische Sicherungen einstellen, ohne daß dieses alberne Machwerk
mal gründlich evaluiert worden wäre.




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