Re: [Ag-waffenrecht] DANKE

["Mats Grundhoff" <mats AT piratenpartei-nrw.de>]

Ahoi,
deine Meinung in allen Ehren, aber ich halte nix von "es könnte jeder mal 
dies oder das tun, und daher verbiete ich mal Millionen anderer Menschen 
etwas" Argumenten. Ich bin Pirat. Ich bin kategorisch gegen unsinnige Verbote 
aufgrund diffuser unbegründeter Befürchtungen.

Wer so argumentiert wie du kriminalisiert auch Ausländer aufgrund des Anteils 
an Straftaten in der BRD und steckt am Liebsten Drogensüchtige ins Kittchen 
wegen Ihrer Suchtkriminalität. Sind ja schliesslich freiwillig dahin geraten 
und eine Bedrohung für die Gesellschaft. Das willst du eigentlich gar nicht? 
Das sind aber die konsequenten Auswirkungen deiner Denkweise, wenn man sie 
auf andere Politikfeldern umsetzen würde. Es bedient sich derselben 
emotionalen Angstgrundlage und die Ergebnisse sind vergleiche, wie ein 
Mensch, der beim Thema Waffenrecht Forderungen wie su stellst, in solchen 
Feldern stellen würde. Wenn es diese nicht ist, dann ist deine Denkweise 
ideologisch geprägt singulär gegen Waffen, und du mißt mit zweierlei Maß. 
Dann bist du halt jemnad der 2 Dinge unterschiedlich bewertet, weil er es so 
in seinem ideologischem Schema möchte. Das passt aber nicht zu der 
faktenbasierten Politikart der Piraten. Wenn du dann noch einen Schritt 
weiter denkst bist du da, wo schon andere angekomen sind. Verbotsversuche von 
Extremsportarten (kostet den Steuerzahler Geld und bringt nix für de 
Allgemenheit), und dem Gesundheitsfaschismus, der im Moment betrieben wird. 
Einige Politiker wollen dicken Menschen sogar aufzwingen höhere 
Krankenkassenbeiträge zu zahlen, sollten sie ihren ungesunden 
(pauschalisierter Vorwurf) Lebenswandel nicht ändern. Mit dem 
Nichtrauchergesetz will ich jetzt an dieser Stelle gar nicht anfangen. Ich 
bin Nichtraucher, aber diese Gesetze sind totalitär und einer Demokratie 
nicht würdig. Mündige Bürger entscheiden selber über ihre EIGENE Gefährdung. 

Du magst sagen das das mit deiner eigentlichen Fordeung nix zu tun hat. Aber 
wenn du deinen Weg konsequent einhältsts, wirst du immer dazu tendieren 
Menschen Freiheiten zu rauben, wenn du auf problematische Fragestellungen 
stößt. Ich werde nie so denken und wenn die Piraten sich in diese Richtung 
entwickel (egal um welches Thema es geht, damit hier niemand denkt es ginge 
mir nur um das Waffenrecht) auch verlassen. Ich liebe Bürgerrechte und 
Basisdemokratie. Wenn wir zu einer Verbotspartei mutieren, die immer nach dem 
starken Staat oder Verboten gegen die Bürger ruft, wenn man ein Problem 
sieht, sind wir nicht besser, als die, gegen die wir antreten. Wer das so 
möchte, ist momentan bei den Grünen gut aufgehoben. Die habe ich mal gewählt 
und unterstützt, bis sie genau dies angefangen haben. Die Basisdemokratie 
starb bei ihnen, und aus einer Partei, die die Rechte der Bürger stärken 
wollte, wurde eine Verbotspartei. Wenn  dir das also gefällt, engagiere dich 
bitte da, aber versuch bitte nicht aus den Piraten eine solche Partei zu 
machen. Das haben die Piraten nicht verdient und wäre auch ein Verrat der 
pratigen Grundsätze. Und das meine ich völlig unabhängig vom Thema über das 
wir reden. Das habe ich genauso beim Thema Drogenpolitik so wehement 
vertreten. Und da waren auch viele gegen die jetzige Haltung. Motor hierbei 
sind immer Angst und Misstrauen gegenüber meinen Mitbürgern. Das war noch nie 
ein guter Ratgeber und wird es nie werden. Egal um welches Thema es sich 
handelt. Trenne dich davon, oder du wirst immer aus den falschen Gründen die 
falschen Entscheidungen traffen und dich später wundern, warum du nicht dahin 
komst, wohin du eigentlich wolltest.

Das wird nie mein Weg werden. Wenn du den gehen willst, solltest du dir stark 
überlegen, warum du dich bei den Piraten engagierst.

Wenn du kein Pirat bist, kann dir meine Argumentation oben ja egal sein. Von 
Nicht-Piraten ist man solch eine Denkweise ja gewohnt. Ideologen und 
verblendete Gutmenschen gibt es halt seit jeher in den stablierten Parteien. 
Dann sei es dir verziehen. Bist du allerdings Pirat, lese dir nochmals die 
Grundsätze durch. Denn die besagen eindeutig, das wir uns aufgrund von Fakten 
für oder gegen etwas entscheiden. Was du tust, beruht auf reiner Emotion. Und 
aus einer emotionalen Entscheidung möchtest du die Rechte von unbescholtenen 
Bürgern einschränken. Das ist nicht piratig.
Tu also das, was du willst, und vertrete die Meinung, die du vertreten 
willst, aber ich werde die Motive und das Ziel immer hinterfragen, genauso, 
wie ich meine hinterfragen lasse.

Und bitte nehme nicht Aussagen von nicht AG-Mitgliedern, um sie der AG in die 
Schuhe zu schieben, um dann eine solche Mail mit Aussagen über uns und unsere 
Position zum Tragen von Waffen zu tätigen. Wir waren nie dafür und jeder von 
uns hat das auch schon zig mal gesagt und geschrieben. Es steht auch in dem 
Grundsatzprogramm der AG im Wiki. Also erst informieren, dann behaupten. 
Danke.

Zentrallagerung kommentiere ich nicht noch einmal (zum dritten mal die Woche) 
Lese hierzu die offizielle Stellungnahme, oder meine Mail von direkt davor, 
oder diverse Forumseinträge dazu. Zentrallagerung will kein vernünftiger 
Mensch und kein Experte sieht darin Sinn. Sie ist undurchsetzbar, nicht 
praktikabel und bringt keine Sicherheit, sondern bringt nur Gefährdung. Das 
soweit in Kürze. Lies die diese Stellen bitte durch um dich zu informieren.

So, das wars erst mal...nur meine Meinung, nicht die der AG.
Sollte dich ein Teil persönlich angegriffen haben, oder ich zu weit gegangen 
sein, tut es mir leid. Ich hab nix gegen dich oder deine Meinung. Ich 
respektiere sie ausdrücklich. Aber ich distanziere mich auch klar und 
ausdrücklch von Bestrebungen, die ich für falsch halte und sag das auch klar 
aus.

Ach ja, zum Schluss noch ein Gedanke:  Bitte nie wieder eine 
volkswirtschaftliche Aufstellung von Kosten durch Tod aufstellen. Das ist 
unmoralisch und kann in Konsequenz nur mit Verbon von Fussball, Konzerten, 
Demonstrationen etc etc... und anderen sehr positiven Errungenschaften der 
Menschheit münden. Der Mensch und seine Betätigungen werden schon in zu 
vielen Gesellschaftsfragen nach Heller und Pfennig berechnet. Das hat 
Grenezen. Wenn du deine Forderung konsequent weiterverfolgst ird natürlich 
auch Alkohol verboten. Denn der "bringt" ja auch nix, und ist ein riesiger 
volkwirtschaftlcher Schaden. Ich trinke so gut wie nie Akohol, aber ich wäre 
nie intolerant genug, aus volkswirtschaftlichn Gründen Grundrechte 
einzuschränken und jedem vorzuschreiben, wie er leben soll. Na ja, musst du 
selber wissen. Ich denke aber, das du in letzter Konsequenz deine Denkweise 
gar nicht so konsequent zu Ende gedacht hast, sondern nur dieses Thema mit 
Herzblut angehst. Sehe ich das so richtig?


Mit piratigen Grüßen,
☠ Mats ☠
 aka  „MuGen“
P.S.: Wer Rechtschreibefehler findet darf sie behalten.

Diese eMail ist keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland.
Sie spiegelt nur die persönliche Meinung des Verfassers wieder.
Auch Nicht-Mitglieder können Nachrichten an diese Liste senden.

-----Original Message-----
From: ag-waffenrecht-bounces AT lists.piratenpartei.de 
[mailto:ag-waffenrecht-bounces AT lists.piratenpartei.de] On Behalf Of Robert 
Merz
Sent: Freitag, 20. Juli 2012 12:13
To: ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de; romerz AT gmx.de
Subject: [Ag-waffenrecht] DANKE

für den Link zur Seite des Aktionsbündnisses Winnenden.Schon lange wollte ich 
beitreten.
Nach der Mail von "EinMann" mache ich das!!! Der will sogar noch 
liberalisieren, so dass man ständig Waffen mit sich führen darf. Guter 
Leumund hin oder her. Ich empfehle ihm, nach USA, genauer nach dem Ort in 
Florida auszuwandern, wo das Mitführen von Waffen Pflicht ist.

Wenn in USA ein Autofahrer von der Polizei angehalten wird, muss er sitzen 
bleiben und die Hände am Lenkrad behalten. Eine falsche Bewegung und er wird 
erschossen. Der Polizist vermutet dann, dass der Autofahrer die Waffe zieht 
und ihn erschießen will. Deshalb ist er auf diese Reaktion trainiert.

Wollt ihr das so in Deutschland? ICH NICHT!!!!!!!!!!!!!!!

Bei einem Ehezwist hier gibt es schon mal blaue Flecken und "Veilchen" 
im Gesicht. In den USA fliegen dann aber die schnellen Bohnen. Dann braucht 
man schwarze Autos - statt "nur" einen Besuch beim Arzt.

Bezeichnend ist auch, dass man eine Generation lang zurückgehen musste für 
das Beispiel Lebach. Es gibt wohl kein jüngeres Beispiel, dass ein 
Waffenlager oder -geschäft überfallen wurde. Das wäre eine ähnliche 
Ansammlung von Waffen wie bei einer zentralen Lagerung in einem 
Schützenverein.

Ihr könntet mit einer zentralen Lagerung auch viel Geld sparen, denn 100 
private Waffenschränke sind viel teurer als eine zentrale Anlage. 
Vergleicht die Banken. Da nehmen die Angestellten auch nicht das Geld mit 
nach Hause, um das Risiko zu verteilen. Es kostet nur einmal die Investition, 
dafür könnt ihr dann die privaten Waffenschränke für andere Wertgegenstände 
verwenden, z.B. Sparbücher, Urkunden, den Schmuck der Ehefrau .... Und ihr 
habt kein Risiko mehr für eine "unmotivierte"  
Hauskontrolle.

In Erfurt und Winnenden wurde jeweils etwa ein Dutzend junger Leute getötet. 
Neben dem Leid für die Angehörigen entstand pro Opfer ein 
volkswirtschaftlicher SCHADEN von mehreren Millionen Euro, insgesammt also 
etwa EINHUNDERT MILLIONEN nur durch diese beiden Ereignisse. Allein das zu 
verhindern ist JEDEN Aufwand wert. Tim K. hat eben die Waffe aus dem offenen 
Nachttisch seines Vaters genommen.

"Legal, illegal, scheißegal",
jede Waffe kann tödlich sein.
Ich bin nicht so blauäugig, zu behaupten, man könne illegale Waffen 
verhindern. Jeder, der ein paar hundert Euro hat, kann sich eine Knarre 
besorgen. Es sind Hunderttausende davon unterwegs - und kontrollierte 
Staatsgrenzen gibt es seit dem Ende der DDR nicht mehr.

Aber Tatsache ist auch, dass jede zusätzliche Waffe das Risiko eines 
Fehlgebrauchs erhöht.
Dann reicht eine Sekunde für 10 Jahre Gefängnis.
Und lebenslanges totsein für das Gegenüber !!!!

Selbst der beste Leumund kann in Situationen kommen, wo er ausrastet. 
Und dann ist eben ein einziges Mal schon zuuviel!

Bleibt noch die überschaubare Anzahl der Jäger mit eigener Jagdpacht. Da ist 
eine zentrale Aufbewahrung nicht sinnvoll, da sie einzeln und oft mitten in 
der Nacht zum Ansitzen fahren. Die Langwaffen eignen sich weniger für 
"Spontanaktionen". Bei beiden Amokläufen wurde eine Pistole benutzt.

Ich weiß noch, wie ich als Wehrpflichtiger das erste Mal ein G3 in die Hand 
gedrückt bekam. Das Ding kam mir kalt und fremd vor. Der erste scharfe Schuss 
auf der Schießanlage war ein kleiner Schock. Aber man gewöhnt sich daran, so 
dass der Umgang etwas "Normales" wird.

!!!!!!   ABER DAS IST ES GERADE NICHT !!!!!!

Deshalb der AG Waffenrecht ein deutliches Kontra.

Pi-Robby
 
--
Ag-waffenrecht mailing list
Ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-waffenrecht