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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] Bundesparteitag 2011.2/Antragsportal/PA198

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] Bundesparteitag 2011.2/Antragsportal/PA198


Chronologisch Thread 
  • From: "Mats Grundhoff" <mats AT piratenpartei-nrw.de>
  • To: "'Mailingliste der AG Waffenrecht'" <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] Bundesparteitag 2011.2/Antragsportal/PA198
  • Date: Thu, 19 Jul 2012 13:30:56 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Ahoi,
ich will mal etwas ausführlcher antworten (ist aber ausdrücklch meine
persönlche Meinung und Position zu dem Thema):
Wie ich vorher an anderen Stellen auch schon ausführte, bietet
Zentrallagerung meiner Meinung nach keinerlei zusätzlche Sicherheit. Ganz im
Gegenteil. Ich habe meine Waffen sicher zu Hause verwahrt und kann für deren
sicheren Verbleib auch Sorge tragen. Ich habe Sicheheitsglas, Fensterriegel
und Rolladen gegen Einbruchsversuche, ene 8-fach gesichterte und gepanzerte
Wohnngstüre, abgeschlossene Vorräume und Tresore zur direkten Lagerung. Der
einzigen Schlüssel sind 2 Stück. Einer im Bankfach und einer an einer Kette
befestigt immer am Mann. So sieht es der Gesetzgeber auch vor, und wenn jeder
Schütze sich dran hält gibts auch kein Problem. Wer sich nicht an Gesetze
oder Bestimmungen hält, tut dies auch nicht, wenn sich die Gesetzeslage oder
Vorschriftenlage ändert. Dies stellt immer nur eine Enschränkung der Rechte
derer dar, die sich sowieso schon gesetzeskonform benehmen. Daher geht dein
Ansinnen am eigentlichen Ziel vorbei. Ziel deiner Forderung ist also nicht
Sicherheit, sondern Schikane derer, die eigentlich gar kein Risiko
darstellen. Das solltest du zumindest wissen, wenn du das forderst. Wenn dies
nicht deine Intention ist, solltest du diese Position meiner Meinung nach
noch einmal überdenken. Diese oben beschriebene Sicherheit könnte ich bei
Zentrallagerung nicht gewährlesten, und würde wenn es dazu käme, das
Zentrallagerung verlangt wird, meine Waffen abgeben, weil ich eben NICHT mehr
garantieren kann, das dort wo sie gelagert werden, eine sichere Verwahrung
gewährletet werden kann. Das wissen solche Forderer von politischer Seite
auch. Viele gewissenhafte Schützen würden ihren Sport aufgeben in einem
solchen Falle. Und das ist auch der wirkliche Sinn der Forderung (vielleicht
nicht von dir, aber von den Politikern von der Ideologie-Fraktion).

Zudem wäre der Sport aufgrund der steigenden Kosten nur noch für sehr gut
stituierte Menschen betreibbar, also dann künstlich elitär. Und gegen solche
Bestrebungen bin ich als Pirat eh grundsätzlich schon eingestellt.
Schiesssport ist Breitensport (ja, ist es wirklich). Menschen aus
ideologischen Gründen dort auszuschließen, indem man künstlch Steuern erhebt
(als Regelelement) oder den Zugang durch andere Kosten (Zentrallagerung) zu
erschweren ist unsozial und zudem auch noch nicht zielführend. Wir treten für
ein Höchstmaß an Freiheit des Bürgers mit einem Minimalmaß an Regulierung ein
in allen Bereichen. Da wäre es simpel eine Diskriminierung, einem einzelnen
Bereich eine Sonderbehandlung zukommen zu lassen, nur wel man eine
undefinierte durch Medien geschürte Angst hat, oder den Sinn des Sportes
persönlich nicht sieht, oder einfach keine Waffen mag. Ich mag vieles nicht,
was andere Menschn tun, oder was sie denken, aber stehe es jedem zu, dies zu
tun, oder zu denken, weil wir in einem freien Land leben, und ich ein
toleranter Mensch bin. Dieselbe Toleranz und Respekt erbitte ich mir aber
auch von anderen Mitmenschen. Ich will nicht pauschal für das Fehlverhalten
anderer Menschen verurteilt und in Sippenhaft genommen werden, nur weil sie
aus Zufall das selbe Hobby haben wie ich. Das einzelne Menschen kriminell
sind, oder Fehlverhalten an den Tag legen, gibt niemandem das Recht, eine
Gruppe von Menschen pauschal zu stigmatisieren. Dagegen wehre ich mich
(Beispiel "Ausländer sind krimnell"). Ich habe mir mein Lebtag nie etwas zu
Schulden kommen lassen, habe Zivildienst geleistet und bin ein absolut
friedfertiger Mensch (habe noch nie in meinem Leben einen Menschen geschlagen
oder mutwillig verletzt) mit sehr sozialer Grundeinstellung. Ich lasse mich
weder zum potentiellen Amokläufer machen, noch lass ich mich in eine
Schublade stecken, in die ich nicht gehöre. Ich bin auch nicht Rechts, nur
weil ich Schütze bin. Da passt das Klischee halt auch nicht. Und ich bin
nicht bei den Piraten um nur hier in der AG eine einzelne AG nach vorne zu
bringen. Ich bin Pirat aus tiefster Überzeugung. Wer so denkt, oder mr so
etwas unterstellt, und dann auch dementsprechend Forderungen stellt, soll es
gerne tun, aber ich werde ihn immer als Ideologen brandmarken und zeigen, das
es bei diesen Forderungen niemals um sinnvole Verbesserungen, sondern um
Umsetzung ideologischer Ziele geht. Möge jemand mit guten Argumenten kommen
und mich überzeugen. Ich möchte damit auch nicht behaupten, das die oben
genannten Vorwürfe Inhalt deiner Position sind, oder ich sie so verstehe,
ich will dir nur ein paar Hintergrundinformationen zu meiner Position
zukommen lassen, damit du verstehst, wie ich zu dieser Meinung und Position
gekommen bin.

Ich bin guten Argumenten gegenüber immer offen. Bis dahin steht meine Meinung
zu diesem Thema fest.

Übrigens braucht man für Abzugstraining in jedem Fall genau die Waffe, mit
der man auch im Wettkamp schiesst. Selbst baugleiche Waffen haben kein
identisches Abzugsverhalten. Da ist jede Waffe ein Einzelstück vom Verhalten
her. Ich kann dir das gerne an anderer Stelle auch noch näher erläutern
(Kriechverhalten des Abzugs z.B.), aber ich denke als kurze Erläuterung muss
das erst mal reichen.

Zudem geht Zenrallagerung an vielen Orten auch gar nicht, weil diee
Örtlichkeiten nicht dafür geeignet sind und teilweise gar nicht mer umgebaut
werden dürfen (ich kann dafür auch etliche reale Beispiele anführen). Die
überwiegende Mehrzahl der Behörden verbietet zudem eine Lagerung so vieler
Waffen an einem zentralen Ort, und auch Experten, die genau zu diesem Thema
vor dem Bundestag ausgesagt haben, halten diese Regelung für nicht
praktikabel und unsinnig. Einige derer, die diese Forderungen propagiert
haben, tun dies mittlerweile auch genau diesem Grunde nicht mehr. Die
Einzigen, die diese Forderung aufrecht erhalten, sind ideologisch motivierte
Politiker, die Argumenten gegenüber nicht offen sind und halt für ein kleines
Klientel an Wählern daran fest halten. Oder es sind Menschen, die durch die
Erleidung eines persönlichen Schicksals, oder aus anderen (z. B. Moralischen
oder ethischen Gründen) Waffen kategorisch ablehnen. Ist auch ihr gutes
Recht. Diese Menschen sind aber zumindest ehrlich genug, dies auch genau so
zu äußern. Mit genau diesen Menschen habe ich auch keinerlei Problem.

Ich wiederspreche dem Gedanken ausdrücklch, das die Mehrheit der Bevölkerung
in der BRD eine Bedrohung durch Sportschützen sieht. Wer das behauptest
belege dieses bitte auch durch eine Studie oder repräsentative Umfrage. Nur
weil einzelne Medien und einzelne Personen oder Organisationen dies so
propagieren, ist es noch lang keine Realität. Also ich persönlch kenne
niemanden, der Anst vor mir oder meinem Hobby hat. ^^ Aber das ist natürlich
nicht repräsentativ. :-)

Wenn etwas nicht sicherer ist, und auch kein Bedarf/Sinn dafür existiert (wie
Zentrallagerung), ist es nur zur Schikane und Erschwerung für Schützen
gedacht, so etwas zu fordern. Oder es soll anderen Bürgern sowohl eine
Gefärhdungslage vorgaukeln um mit der unnützen "Sicherungsforderung" auf
Stimmenfang zu gehen.

Viele andere Ausagen und Gründe kannst du den Vormails, dem Forum (dort wurde
darüber an verschiedenen Stellen auch schon diskutiert) oder der Wiki
entnehmen.
Das sollte als persönlche Antwort auch erst mal reichen. Es gibt noch viele
Gründe dagegen, aber diese wichtigsten sollten erst mal reichen. Ich reiche
die anderen aber gerne noch nach, wenn sie dich interessieren.

Ich denke, du verstehst, das ich aus den oben genannten Gründen deine
Position hierbei nicht unterstützen kann. Ich befürworte aber ausdrücklich,
das du dir deine eigene Meinung weiter bilden und auch veröffentlichen
sollst. Schlesslich stelt meine Position auch nur eine persönlche dar und ist
nicht der Weisheit letzter Schluss. Schön, das du dich mit dem Thema
auseinandersetzt. Schliesslich stehen wir auch für Vielfalt hier bei den
Piraten. Auch bei Meinungen. :-)

Bei Rückfragen stehe ich dir jederzeit gerne zur Verfügung. Auch für einen
persönlchen Austausch ausserhalb der Mailingliste, wenn du das wünschst.

Mit piratigen Grüßen,
☠ Mats ☠
aka „MuGen“
P.S.: Wer Rechtschreibefehler findet darf sie behalten.

Diese eMail ist keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland.
Sie spiegelt nur die persönliche Meinung des Verfassers wieder.
Auch Nicht-Mitglieder können Nachrichten an diese Liste senden.

-----Original Message-----
From: ag-waffenrecht-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-waffenrecht-bounces AT lists.piratenpartei.de] On Behalf Of ukw
Sent: Donnerstag, 19. Juli 2012 01:59
To: ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
Subject: [Ag-waffenrecht] Bundesparteitag 2011.2/Antragsportal/PA198

Hallo

Ich möchte einen Alternativantrag stellen.

Ich schreibe es gleich vorweg: Mein Antrag geht wohl nicht in eure Richtung,
aber ich stelle meinen Gedanken zur Diskussion und Mehrheiten werden sich
finden oder auch nicht. Das ist Demokratie.

Antragstext:

Ich stelle den Antrag die Piratenpartei möge beschließen, den Waffenbesitz so
gestalten, das ein vernünftiges Maß an Ausgewogenheit der Interessen gewahrt
werden kann.
Das Interesse einer Minderheit Waffen zu besitzen und zu benutzen steht auf
der einen Seite. Das Interesse der Mehrheit besteht darin dieser Minderheit
den Waffengebrauch und Waffenbesitz zu ermöglichen, ohne das eine unnötig
große Gefahr für die unbewaffnete Mehrheit besteht.

Ich unterscheide 5 Kategorien von Waffenbesitzern.

- Polizei/Militär
- Personenschutz+Wachpersonal
- Jäger
- Sportschützen
- Sammler

Mein Antrag geht in die Richtung, daß der Waffenbesitz dem Gebrauch der Waffe
angemessen ist. Der Gebrauch der Waffe ist notwendig und zulässig.
Die Aufbewahrung der Waffe *nach dem Gebrauch* ist der Punkt, der mit meinem
Antrag gesetzlich neu geregelt werden soll.

Dabei ist die Art der Waffennutzung entscheidend.

Polizei und Militär bewahren "Dienstwaffen" innerhalb der Dienstgebäude auf.
Dafür stehen geeignete Räume zur Verfügung.

Sportschützen können ihre Waffen nur innerhalb dafür vorgesehener Gebäude
oder Anlagen (Schießplätze) benutzen.
Ist es abwegig, die Sportwaffen ausschließlich dort zu lagern und
aufzubewahren, wo sie ausschließlich gebraucht werden /dürfen/? Die
notwendige Waffenpflege kann innerhalb der Schießplätze stattfinden.
Anschlagsübungen und ähnliches Training setzt keine funktionsfähige Waffe
voraus. Ich rede hier nicht von Luftgewehren, sondern von großkalibrigen
Waffen.

Jäger benötigen die Waffe im Revier oder auf Jagden, zu denen sie eingeladen
sind. Jäger, deren Wohnsitz in oder unmittelbar an dem gepachteten Jagdrevier
gelegen ist, können die zur Jagd notwendigen Waffen dort aufbewahren. Dabei
sind die bestehenden Vorschriften imo ausreichend, um die Sicherheit der
unbewaffneten Bevölkerung zu gewähren.
Jäger, deren ständiger (tatsächlich zum Aufenthalt genutzter) Wohnsitz nicht
im Revier ist, sollten ihre Waffen innerhalb von Polizeigebäuden oder
Kasernen lagern.
Eine Lagerung von voll funktionsfähigen Waffen in der entfernt liegenden
Wohnung ist weder sinnvoll noch notwendig und stellt ein unnötiges
Sicherheitsrisiko der unbewaffneten Bevölkerung dar.

Personenschutz und Wachpersonal dürfen ihre zum Personenschutz/Wachdienst
notwendigen (Dienst) Waffen bei "Nichtgebrauch" wie bisher lagern.

Soweit eine grobe Skizze meines Gedankens, den ich hiermit zur ersten
Diskussion stelle.
--
Ag-waffenrecht mailing list
Ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-waffenrecht





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