Re: [Ag-waffenrecht] Geiselnahme in Karlsruhe

[Guido Körber <koerber AT codemercs.com>]

Am 04.07.2012 um 21:33 schrieb Elmshornerpirat:

> Hier mal ein beispiel das ich zufällig gefunden habe wie ein 
> Aussenstehender zu diesem Flyer steht.
> 
> https://plus.google.com/114331143780587007999/posts/AuZgy2zYK69

Der typische medientrainierte Beißreflex halt.

Wie Stories um Schusswaffen laufen konnte man ja heute wieder gut sehen. 
Einige (nicht alle!) der Medien haben die vage Vermutung, dass es sich bei 
dem Täter um einen Jäger handeln könnte ständig wiederholt, bzw. Printmedien 
dies erst mal im Text eingebaut. Der Umstand, dass zu dem Zeitpunkt überhaupt 
nichts klar war und auch noch nicht bekannt war, dass das Geschehen bereits 
sein tragisches Ende mit fünf Toten gefunden hatte, störte bei der munteren 
Spekulation nicht. Bei einigen Fernsehsendern hatte man mehr den Eindruck, 
dass die Reporter es bedauerten nicht direkt vor Ort mit der Kamera zu sein.

Nach der Pressekonferenz der Polizei verschwand dann der Hinweis darauf, dass 
fälschlich vermutet wurde der Mann wäre Jäger und hätte legal Waffen besessen 
völlig kommentarlos. Keine Richtigstellung, kein Hinweis darauf, dass da erst 
mal falsche Information verbreitet worden waren.

n-tv hat viertelstündlich live zum "Geschehen" geschaltet um immer wieder 
vage Gerüchte den nicht vorhandenen Informationen hinzu zu fügen.

Ich finde so eine Berichterstattung zum Kotzen. Vier Menschen wurden ermordet 
und ein fünfter hat sich selber umgebracht und die Medien sind nur daran 
interessiert die möglichst spannende Story zu liefern und teilweise ihre 
politische Agenda mit zu transportieren. Das ist keine seriöse 
Berichterstattung, zu der würde auch gehören ehrlich zu sagen, dass man keine 
Informationen hat und keine Gerüchte verbreiten möchte. Letztlich führt so 
was nur zu einer verzerrten Wahrnehmung.