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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] Geiselnahme in Karlsruhe

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] Geiselnahme in Karlsruhe


Chronologisch Thread 
  • From: Christian Westphal <westphalc AT gmail.com>
  • To: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] Geiselnahme in Karlsruhe
  • Date: Wed, 4 Jul 2012 17:31:55 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Lieber Elmshorner,

> *"Wenn Ihr Nachbar also Sportschütze ist, können sie sicher
> sein, dass neben ihnen einer der bestmöglich überprüften
> und gesetzestreuen, sowie ein sehr verantwortungsvoller
> Bürger Deutschlands wohnt!"*
>
> Jetzt war nur meine Frage wie ihr zu dieser Aussage steht, ich kann wirklich
> nicht nachvollziehen wie man in diese einfache Frage was herein
> interpretieren kann...

ich arbeite nicht in der AG mit, sondern bin einfach nur
Pro-Gun-Lobbyist. Diese Aussage der AG mache auch ich mir zueigen, und
möchte Sie Dir kurz erläutern:

Wenn Dein Nachbar Sportschütze ist, dann ist er tatsächlich auf seine
"Zuverlässigkeit" überprüft. Das ist ein hartes Kriterium, der Test
ist standardisiert und wird von allen Waffenbehörden in Deutschland
identisch durchgeführt. Was es genau heißt: Steht im WaffG.

Das heißt aber nur, dass er *bisher* keinen Mist gebaut hat. Man
könnte jetzt denken: "Aha! Bisher keinen Mist gebaut. Aber jetzt
bekommt er ja eine Knarre und dann geht die Luzi richtig ab!"
Die Empirie sagt allerdings, dass dies falsch ist. Auch nach dem
Eintreten des Waffenbesitzes ist die Delinquenzrate (bezogen auf alle
Kriminalitätsarten) unter legalen Waffenbesitzern verdammt niedrig.
Daher sind die Aussagen oben jeweils als Durchschnitte zu verstehen.
D.h. Sportschützen/Jäger sind "durchschnittlich"
rechtstreuer/verantwortungsvoller als vergleichbare Personen.

Abweichungen vom Durchschnitt gibt es natürlich und das wird auch so
bleiben. Und wenn die "Devianz" in Richtung "Gewaltdelinquenz"
erfolgt, nunja, dann ist da halt schnell eine legale Waffe im Spiel
(was medial gut ankommt). Nur die eigentliche Frage, die wir uns
stellen lautet:

Was ist wahrscheinlicher? Das ein Legalwaffenbesitzer Scheiße (ggf.
mit seiner Legalwaffe) baut, oder dass ein Nichtlegalwaffenbesitzer
Scheiße (ggf. mit einer illegalen Waffe) baut?

Die Empirie (PKS, BKA) sagt: Letzteres. Und aus diesem Gesichtspunkt
wäre es gut, wenn wir alle "Nichtlegalwaffenbesitzer" zu
durchschnittlichen Legalwaffenbesitzern konvertieren könnten, da dann
die Scheiße, die (ggf. mit Waffen) gebaut würde, insgesamt abnähme.
Das geht natürlich nicht, da daran mehr als nur der legale Waffenbesitz hängt.

Diese ganzen Überlegungen sind in der Battlecard-Aussage
notwendigerweise vereinfacht dargestellt.

HTH & beste Grüße,
cW




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