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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] Waffenrecht

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] Waffenrecht


Chronologisch Thread 
  • From: Anubis81 <Anubis81 AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] Waffenrecht
  • Date: Mon, 16 Apr 2012 14:12:07 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Tancredi schrieb:
"Mittlerweile weiß niemand mehr, warum seit den 70er Jahren weltweit Polizeibehörden mit Pistolen aus dem Militärbereich mit 10-15 Schuss ausgerüstet werden. Logische Gründe gab es dafür nie, insbesondere reine Kostengründe, zumal die vorher eingesetzten 5-6 schüssigen Trommelrevolver und Pistolen mit 7 Schuss wie die Walther PKK und .45 Colt völlig ausreichten und quasi unzerstörbar waren. Es gibt schlichtweg keine Situation außerhalb von Kriegshandlungen, wo Polizei derart viel Munition bräuchte, GERADE dann , WENN man von GEZIELTEN Schüssen ausgeht. Oder legt sich ein normaler Polizist mit 10-15 Gegnern auf einmal an ?"

Da darf ich sie mal auf die "Miami.Schießerei" von 1986 verweisen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Miami-Schie%C3%9Ferei_1986
Es bedarf keiner 10-15 Gegner damit sie eine Waffe mit 10-15+ Schuss benötigen.
Vor allem sollten sie auch nicht vergessen, das "gezielte Schüsse" unter Stress nicht unbedingt gezielte Schüsse sind.

Davon einmal abgesehen, ist das deutsche Waffenrecht in seiner heutigen Form überhaupt nicht mehr haltbar, zumindest nicht in einer freiheitlichen Demokratie.
Es ist richtig das es in Deutschland, im Gegensatz zu den USA, kein Grundrecht auf Waffenbesitz gibt.
Aber es gibt das Grundrecht auf freie Enfaltungsfreiheit (§2 GG).
Jede Einschränkung dieses Rechts, und der Waffenbesitz und das führen von Waffen ist ein Teil dieses Rechts, muss ersten Begründet und zweitens verhältnismäßig sein. Und den Teil der Verhältnismäßigkeit hat unser Waffenrecht schon lange überschritten, und zwar mit dem nachzuweisendem Bedürfnis.
Der Staat hätte zeigen müssen das Waffen, insbesondere halt Schusswaffen, bedeutend gefährlichere Gegenstände sind als andere nicht Besitz reglementierte Gegenstände, wie z.B. Autos.
Da es in Deutschland zwischen 3000 und 4000 Toten im Straßenverkehr unter Beteiligung eines Autos/KFZs gibt, jedoch jeder Deutsche ein Auto erwerben darf und das ohne jegliche Bedingungen, müssten Waffen doch genau so gehandhabt werden, da ansonsten die Verhältnismäßigkeit doch nicht gegeben wäre.
Wer nun argumentiert das Waffen doch zum töten gebaut sind, dem kann ich nur sagen, dass es doch unerheblich ist zu welchem Zweck ein Gegenstand entworfen wurde. Wenn durch einen Gegenstand der zum Transport bestimmt ist 3000-4000 Menschen jährlich sterben, Waffen die "zum töten gebaut sind" aber nur ca 51 Menschenleben fordern welcher ist dann gefährlicher?
Nun werden bestimmt einige sagen " Ja aber es gibt in Deutschland doch viel mehr Autos als Schusswaffen!"
Stimmt. In Deutschland gibt es ca. 52 Millionen Autos (http://www.KBA.de, stand 1.1.2012). Bei den Schusswaffen ist die Bestimmung der Gesamtzahl nicht so leicht. Sicher ist nur das es ca. 10 Millionen registrierte, legale, Waffen gibt.
Die Anzahl der illegalen Waffen liegt bei, je nach Schätzung, zwischen nochmals 10 Millionen bis hin zu 30 Millionen Waffen. Was insgesammt also zwischen 20 und 40 Millionen Waffen ergibt. Damit man mir nicht vorwirft ich würde mir hier was in den Bart rechnen. Nehme ich mal eine relativ geringe Anzahl an illegalen Waffen an und rechne mit 16 Millionen illegalen Waffen. Das heisst es gäbe 26 Millionen Waffen. Also gibt es in Deutschland "nur" doppelt so viele Autos wie Schusswaffen, das heisst ich muss meine Toten durch Schusswaffen verdoppeln, damit wären es ca 100 Tote. Das bedeutet aber immer noch das Autos/KFZs mindestens 30 mal mehr Tote fordern als Waffen werden aber längst nicht so hart reglementiert. Wiederum zeigt sich das keinerlei Verhältnismäßigkeit zwischen Gefährlichkeit und geltendem Waffenrecht besteht.




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