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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] Waffenrecht

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] Waffenrecht


Chronologisch Thread 
  • From: laszloboehm AT aol.com
  • To: ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] Waffenrecht
  • Date: Tue, 17 Apr 2012 16:43:33 -0400 (EDT)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Nehmen wir doch ein Beispiel an unseren nächsten verwandten, den Österreichern. Die versinken weder in Kriminalität, noch in Amokläufen und haben ein wesentlich liberaleres
Waffenrecht als wir.
 
Gruß
 
Laszlo


-----Ursprüngliche Mitteilung-----
Von: Anubis81 <Anubis81 AT news.piratenpartei.de>
An: ag-waffenrecht <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
Verschickt: Mo, 16 Apr 2012 4:47 pm
Betreff: Re: [Ag-waffenrecht] Waffenrecht


Tancredi schrieb:
> "Mittlerweile weiß niemand mehr, warum seit den 70er Jahren weltweit 
> Polizeibehörden mit Pistolen aus dem Militärbereich mit 10-15 Schuss 
> ausgerüstet werden. Logische Gründe gab es dafür nie, insbesondere 
> reine Kostengründe, zumal die vorher eingesetzten 5-6 schüssigen 
> Trommelrevolver und Pistolen mit 7 Schuss wie die Walther PKK und .45 
> Colt völlig ausreichten und quasi unzerstörbar waren. Es gibt 
> schlichtweg keine Situation außerhalb von Kriegshandlungen, wo Polizei 
> derart viel Munition bräuchte, GERADE dann , WENN man von GEZIELTEN 
> Schüssen ausgeht. Oder legt sich ein normaler Polizist mit 10-15 Gegnern 
> auf einmal an ?"

Da darf ich sie mal auf die "Miami.Schießerei" von 1986 verweisen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Miami-Schie%C3%9Ferei_1986
Es bedarf keiner 10-15 Gegner damit sie eine Waffe mit 10-15+ Schuss 
benötigen.
Vor allem sollten sie auch nicht vergessen, das "gezielte Schüsse" unter 
Stress nicht unbedingt gezielte Schüsse sind.

Davon einmal abgesehen, ist das deutsche Waffenrecht in seiner heutigen 
Form überhaupt nicht mehr haltbar, zumindest nicht in einer 
freiheitlichen Demokratie.
Es ist richtig das es in Deutschland, im Gegensatz zu den USA, kein 
Grundrecht auf Waffenbesitz gibt.
Aber es gibt das Grundrecht auf freie Enfaltungsfreiheit (§2 GG).
Jede Einschränkung dieses Rechts, und der Waffenbesitz und das führen 
von Waffen ist ein Teil dieses Rechts, muss ersten Begründet und zweitens 
verhältnismäßig sein. Und den Teil der Verhältnismäßigkeit hat unser 
Waffenrecht schon lange überschritten, und zwar mit dem nachzuweisendem 
Bedürfnis.
Der Staat hätte zeigen müssen das Waffen, insbesondere halt 
Schusswaffen, bedeutend gefährlichere Gegenstände sind als andere nicht 
Besitz reglementierte Gegenstände, wie z.B. Autos.
Da es in Deutschland zwischen 3000 und 4000 Toten im Straßenverkehr unter 
Beteiligung eines Autos/KFZs gibt, jedoch jeder Deutsche ein Auto erwerben 
darf und das ohne jegliche Bedingungen, müssten Waffen doch genau so 
gehandhabt werden, da ansonsten die Verhältnismäßigkeit doch nicht 
gegeben wäre.
Wer nun argumentiert das Waffen doch zum töten gebaut sind, dem kann ich 
nur sagen, dass es doch unerheblich ist zu welchem Zweck ein Gegenstand 
entworfen wurde. Wenn durch einen Gegenstand der zum Transport bestimmt 
ist 3000-4000 Menschen jährlich sterben, Waffen die "zum töten gebaut 
sind" aber nur ca 51 Menschenleben fordern welcher ist dann gefährlicher?
Nun werden bestimmt einige sagen " Ja aber es gibt in Deutschland doch 
viel mehr Autos als Schusswaffen!"
Stimmt. In Deutschland gibt es ca. 52 Millionen Autos (http://www.KBA.de, 
stand 1.1.2012). Bei den Schusswaffen ist die Bestimmung der Gesamtzahl 
nicht so leicht. Sicher ist nur das es ca. 10 Millionen registrierte, 
legale, Waffen gibt.
Die Anzahl der illegalen Waffen liegt bei, je nach Schätzung, zwischen 
nochmals 10 Millionen bis hin zu 30 Millionen Waffen. Was insgesammt also 
zwischen 20 und 40 Millionen Waffen ergibt. Damit man mir nicht vorwirft 
ich würde mir hier was in den Bart rechnen. Nehme ich mal eine relativ 
geringe Anzahl an illegalen Waffen an und rechne mit 16 Millionen 
illegalen Waffen. Das heisst es gäbe 26 Millionen Waffen. Also gibt es in 
Deutschland "nur" doppelt so viele Autos wie Schusswaffen, das heisst ich 
muss meine Toten durch Schusswaffen verdoppeln, damit wären es ca 100 
Tote. Das bedeutet aber immer noch das Autos/KFZs mindestens 30 mal mehr 
Tote fordern als Waffen werden aber längst nicht so hart reglementiert. 
Wiederum zeigt sich das keinerlei Verhältnismäßigkeit zwischen 
Gefährlichkeit und geltendem Waffenrecht besteht.
-- 
Ag-waffenrecht mailing list
Ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-waffenrecht




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