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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] Antrag zum BPT

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] Antrag zum BPT


Chronologisch Thread 
  • From: "I.Enys Untra" <Untra AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] Antrag zum BPT
  • Date: Fri, 09 Mar 2012 13:22:45 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Speedy schrieb:
warum soll denn überhaupt die Aussage: (Variante Antrag 5)""Die Einschränkung des Grundrechtes auf Unverletzlichkeit der Wohnung (GG Art.13) durch verdachtsunabhängige und somit willkürliche Kontrollen ist zurückzunehmen, weil durch diese uneffizienten Kontrollen die Sicherheit und Ordnung in der Öffentlichkeit nicht nachweislich erhöht wird."" die auch für "Laien" verständlich ist und es auf den "Punkt bringt" gegen diese aufgeblähte, weitschweifige:

(Antrag 5a)""Wir sind gegen verdachtsunabhängige Kontrollen der Waffenbesitzer in ihren Wohnungen. Diese Kontrollen sind kostenintensiv, ineffizient und tragen nicht nachweislich dazu bei, die Öffentliche Sicherheit zu erhöhen. Zudem werden diese verdachtsunabhängigen Kontrollen auch unangemeldet durchgeführt. Damit wird für behördlich registrierte und überwachte Waffenbesitzer das Grundrecht auf Unverletzlichkeit der Wohnung (Art.13 GG) in diesem Bereich ausser Kraft gesetzt."" ersetzt werden?

Zumal in Antrag 5a der Hinweis auf die Kostenintensität unterschiedlich, wenn nicht sogar als unbedeutend bewertet wird.
Allerdings könnte das Wort "uneffizienten" in Antrag 5 durch die Vokabel "ineffizient" getauscht werden (Geschmackssache).

Stehen taktische oder persönliche Beweggründe hinter der Antragsformulierung 5a die bei objektiver Betrachtung mindestens zu "aufwändig" formuliert ist?
Also, was ist der Sinn der Antrags 5a? Mir erschließt sich der Sachverhalt nicht. Kann mich da jemand "inspirieren"?

Mit freundlichen Grüßen
Speedy

Susanne Putsche Dobert schrieb: #

+Hallo,

ich möchte wirklich darauf drängen den Absatz

"Die Einschränkung des Grundrechtes auf Unverletzlichkeit der Wohnung (GG Art.13) durch verdachtsunabhängige und somit willkürliche Kontrollen ist zurückzunehmen, weil durch diese uneffizienten Kontrollen die Sicherheit und Ordnung in der Öffentlichkeit nicht nachweislich erhöht wird."

nicht wie von Dingo vorgeschlagen, zu ändern. Der Absatz hat so wie er da steht eine klare Aussage. Mit der "weichen" Version kann ich mich nicht identifizieren.

Liebe Grüße

Susanne
Susanne Putsche Dobert
Rechtsanwältin
Kroatien: Batvaci 100, 52215 Vodnjan
Österreich: Floridusgasse, 1210 Wien
Deutschland: Raiffeisenstraße 30, 86663 Asbach-Bäumenheim

I.Enys Untra schrieb:
Hallo,

der letzte Satz ist mir etwas zu dick aufgetragen.

Wie wäre es statt

Code:

Die Einschränkung des Grundrechtes auf Unverletzlichkeit der Wohnung (GG Art.13) durch verdachtsunabhängige und somit willkürliche Kontrollen ist zurückzunehmen, weil durch diese uneffizienten Kontrollen die Sicherheit und Ordnung in der Öffentlichkeit nicht nachweislich erhöht wird.

mit

Code:

Bei verdachtsunabhängigen Kontrollen ist das Grundrecht auf Unverletzlichkeit der Wohnung (GG Art.13) strikt zu beachten. In der momentanen Form lehnen wir sie ab, weil sie willkürlich sind und durch diese uneffizienten Kontrollen die Sicherheit und Ordnung in der Öffentlichkeit nicht erhöht wird.

Damit wäre der "GG-Hammer" entschärft (d.h., es wird nicht mehr als "Waffenlobby-Hammerargument" wahrgenommen), die momentane Praxis aber trotzdem klar abgelehnt. M.E. steigert das die Akzeptanz.

73
Dingo

PS: Wer sowieso schon auf http://wiki.piratenpartei.de/Bundesparteitag_2012.1/Antragsfabrik ist, könnte vielleicht einen Blick auf die anderen Anträge werfen und entsprechend eine Unterstützung oder Gegnerschaft äußern?

* http://wiki.piratenpartei.de/Bundesparteitag_2012.1/Antragsfabrik/Satzungs%C3%A4nderung_004 und
* http://wiki.piratenpartei.de/Bundesparteitag_2012.1/Antragsfabrik/Satzungs%C3%A4nderung_004a

...betreffen uns direkt als AG und sollen helfen, daß unsere Ergebnisse nicht am Ende "ad maioram dei gloriam" sind - abgesehen davon halte ich "Checks and Balances" in der Partei für sehr wichtig.

Vielleicht wollen sich Koordinatoren auch am Antrag beteiligen (=den Antrag mitstellen)?


Sehr "schöner" Beitrag zu dem Thema in http://wiki.piratenpartei.de/BY:Landesparteitag_2012.1/Antragsfabrik/Waffenrecht :
Mir ist nicht ganz klar was dieser Programmantrag denn nun für konkrete Änderungen vorsehen soll. Es ist sicherlich falsch Sportschützen als Südenböcke heranzuziehen und auch wenn ich alles andere als ein Waffenfreund bin, ist mir klar dass der legale Schütze keine große Gefahr darstellt. Aber wie gesagt: Der Programmantrag sagt nichts programmatisches aus, wäre als Positionspapier besser. Nur dass im Positionspapier die Abschaffung der staatlichen Kontrollen gefordert wird, geht mal garnicht. Nichts für ungut. -Till

Der Antrag ist wörtlich aus den Programmen BaWü und S-H übernommen, weil es besser ist, einen einheitlichen Punkt in Landesprogrammen zu haben, als 16 verschiedene Formulierungen für dasselbe. Nicht jeder Programmpunkt muß konkrete Änderungen vorsehen, vor allem weil die Umsetzung des Bundes-Waffenrechts auf Landesebene sehr unterschiedlich ist. Waffenrecht ist auch kein Kern- und Schwerpunktthema - die allerdings auch oftmals bewußt ergebnisoffen formuliert sind (siehe BGE). --Dingo 02:06, 9. Mär. 2012 (CET)

Die Kontrollen scheinen "draußen" auf große Zustimmung zu stoßen. Ich denke, sich dem Strom direkt entegegenstemmen zu wollen, ist nicht möglich. Es ist m.E. aber möglich, den Strom in für uns akzeptable Bahnen zu lenken - das ist durch die Formulierung von Volker m.E. sehr gut gelungen.

Deshalb finde ich es sehr gut, daß TheBug erstmal den Part, bei dem wir uns alle einig sind, als Antrag gestellt hat - als Zusatzantrag kann man dann immer noch beide Formulierungen zur Abstimmung stellen (und das sollte man m.E. auch).

Die PIRATEN haben auch eine sehr szientistische Ader; wissenschaftliche Untersuchungen etc. als Belege wurden als "Hack, der bei PIRATEN gut funktioniert" bezeichnet. Ich halte das nicht für einen "Hack", sondern für eine gute Eigenschaft, empirische Untersuchungen und wissenschaftliche Methode über das Bauchgefühl zu stellen.

Leider sieht das außerhalb der PIRATEN (für die so ein Programm ja gemacht ist, mit 20-30.000 Stimmen knackt man keine Hürde) sehr anders aus. Wenn also PIRATEN schon Probleme mit der "alten Formulierung" haben und man sie auf Flyer etc. verweisen muß, wie sieht das dann erst bei unter "GRÜ-Presse-Populismus-Dauerbeschallung" stehenden "Normalbürgern" aus?

Schaut euch einige der "Shitstorms" und "Gates" an - braucht man nicht weit zu gehen, "Legalisierung von Drogen" und "BGE" sind in einigen Waffenforen schon als KO-Kriterien gegen die PIRATEN angeführt worden. Legalisierung von Drogen hat den Grund, daß nach jüngstem Kommissionsbericht "der 'War on Drugs' in den Vereinigten Staaten dafür verantwortlich ist, daß in Mexiko Leichen in Auto-Kofferräumen liegen" und eine Schattenwirtschaft erster Güte geschaffen hat (was ja was ganz neues ist, hätte ja niemand ahnen können, die Prohibition 1923-1933 hat ja doch nichts davon ausgelöst), die BGE-Forderung ist nach einer Enquête-Kommission, in der die Möglichkeit eines BGE ergebnisoffen erörtert werden soll (und BGE ist lange eine reine WiWi-Forderung gewesen).

Nachdem jeder berichtet, daß Winnenden durch mangelhafte Lagerung der Waffen möglich wurde (korrekt) und eine 6,35er "Browwing" in einem Verbrechen mehr Presse bekommt, als literweise Molotow-Cocktails, Tranchiermesser, Kissen zum Ersticken und Autos, jetzt die Forderung, wegen Art. 13 GG Kontrollen komplett auszusetzen - während jeder "Häuslebauer" weiß, daß jedes Jahr der Schornsteinfeger kommt, und jeder Ableser für Strom, Gas und Wasser evtl. auch in die eigene Wohnung lassen muß (viele auch die GEZ-Kontrolleure reinlassen).

Art. 13 GG ist ein gewaltiges Problem im Zusammenhang mit den Kontrollen. Unangekündigte Kontrollen sind ein Riesen-Hund. Zum Dank für eine Kontrolle, bei der in den Gemeinden überlegt wird, 1€- oder Mini-Jobber einzusetzen und für die an den Kontrolleur keinerlei Sachkunde- und Sicherheitsüberprüfungs-Anforderungen gestellt werden, müssen wir die Gebühren zahlen; einen solchen Kontrolleur zurückzuschicken, führt erstmal zu Aberkennung der Zuverlässigkeit und einem Gerichtsverfahren (die Anwalts-GO für Verwaltungsrecht ist so niedrig angesetzt, daß man dafür keine guten Anwälte findet).

Aber ich sehe nicht, daß eine komplette Ablehnung der Kontrollen inner- wie außerhalb der PIRATEN mehrheitsfähig ist. Dank an den Winnenden-Täter!

Ich tendiere dazu, den Dammbruch nicht aufhalten zu wollen, sondern die Massen in Auenländer und Auffangbecken zu leiten (ich weiß, THW-Helfer halt). Kontrolle alle 4-6 Jahre, vielleicht sogar kostenpflichtig von einem unabhängigen geprüften Waffen-Sachverständigen - das WIRD Gebühren kosten, aber dafür kommt an das Ordnungsamt nur ein "TÜV-Bericht" "Kontrolle OK".

Können wir damit leben, und ist uns das einen Betrag alle 4-6 Jahre wert, damit ein zertifizierter Waffensachverständiger mit Verschwiegenheitspflicht, unabhängig vom Ordnungsamt und jedem staatlichen Datenmißbrauch, die Kontrolle übernimmt anstelle eines 1€- oder 400€-Minijobbers?

73
Dingo





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