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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] Emissionssteuer vs. Zertifikatehandel

ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] Emissionssteuer vs. Zertifikatehandel


Chronologisch Thread 
  • From: "Dr. Volker Jaenisch" <volker.jaenisch AT inqbus.de>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] Emissionssteuer vs. Zertifikatehandel
  • Date: Mon, 27 Aug 2012 23:39:27 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: INqbus Gmbh & CO. KG

Ahoi!

On 27/08/12 21:24, Moritz Richter wrote:
 

Vorweg: zugegebener Maßen finde ich den Emissionszertifikatehandel eigentlich als ein angemessenes Mittel an, den CO2-Ausstoß wirksam zu begrenzen.

Es ist ja schön, dass Du den Zertifikathandel für eine gute Idee hältst, nur leider trägt diese Idee nicht dazu bei die CO2 Emissionen zu senken.

"""
Nur neun Prozent der Unternehmen haben Maßnahmen durchgeführt mit dem expliziten Ziel, den CO2-Ausstoß zu mindern. Dies ist insbesondere dem derzeit historisch niedrigen Preisniveau bei den Emissionsrechten geschuldet. Erst zum Ende der dritten Handelsperiode im Jahr 2020 steigen die Zertifikatepreise nach Ansicht der befragten Experten wieder über 20 EUR.

"Nach heutigem Stand sind die vom Emissionshandel ausgehenden Vermeidungsanreize kurz- bis mittelfristig völlig unzureichend. Daran würde auch die von der EU-Kommission vorgeschlagene Verschiebung bereits geplanter Zertifikateversteigerungen nichts ändern. Wichtig ist eine angemessene dauerhafte zusätzliche Reduzierung der zulässigen Emissionsobergrenze. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass das Instrument Emissionshandel in der EU auf absehbare Zeit weitgehend wirkungslos bleibt", sagt Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe.
"""
[1]


Die CO2 Emissionen der BRD liegen bei 786,660,000 Tonnen CO2 [2].
Es werden aber pro Jahr nur 40 Mio-Zertifikate (jeweils für eine Tonne CO2) ausgegeben [3].
Das bedeutet das nur etwa 5% der CO2 Emissionen überhaupt vom Zertifikatshandel erfasst werden. Es ist äußerst erstaunlich, dass Du dies als
"ein angemessenen Mittel den CO2 Ausstoß wirksam zu begrenzen" bezeichnest.

Eine Steuer auf CO2 INHALT (Nicht eine Emissions-Steuer!), welche nicht beim Emittenden sondern bei der Produktion der Fossilen-Energieträger ansetzt würde
so gut wie alles später emittierte CO2 abdecken und wäre auch alleine dadurch einfacher zu kontrollieren, da es deutliche weniger Produzenten von fossilen Energieträgern gibt als Emittenden (Z.B. die ganzen privaten Kraftfahrer).

Und was sagen Leute die viel klüger sind als wir zu dem Thema?
"""
  • James E. Hansen has argued in his book (Storms of My Grandchildren) and in an open letter to President Obama, that policies to cap carbon emissions and trade permits for them (see cap and trade) will only make money for banks and hedge funds and allow 'business-as-usual' for the chief carbon-emitting industries.[161][173] He advocates phasing out and protesting against coal-fired power stations that do not have onsite carbon sequestration and imposing a progressive carbon tax.[162][163][164][165]
  • Carl Pope, executive director of the Sierra Club, supports a carbon tax over cap-and-trade because employers will know exactly what they paid for the carbon dioxide they produced, and because a cap-and-trade system (with grandfathered permits) rewards those who have the highest emissions now and have done the least to reduce them previously.[174]
  • Gary Becker, a follower of the Chicago School of Economics, expressed his support for carbon taxes over cap-and-trade.[175] Becker won the Nobel Prize in economics in 1992.
  • On December 11, 2008, Rex Tillerson, the CEO of Exxonmobil, said a carbon tax is "a more direct, more transparent and more effective approach" than a cap and trade program, which he said, "inevitably introduces unnecessary cost and complexity." He also said that he hoped that the revenues from a carbon tax would be used to lower other taxes so as to be revenue neutral.[176]
  • The American Enterprise Institute, Environmental economist Jack Pezzey,[177] economist Jeffrey Sachs (director of the Earth Institute of Columbia University),[178] Yale economist William Nordhaus,[179] The Earth Policy Institute, The Australia Institute, the Centre for Independent Studies, and Harvard professor, Gregory Mankiw also prefer carbon taxes to cap-and-trade.[180][181]
"""
[4]

Die sozialen Effekte einer Carbon-Tax (höhere Belastung von Geringverdienern) treten auch bei einem ernstgemeinten und konsequent umgesetzten Cap-And-Trade auf und sind daher kein Argument für oder gegen eine Carbon Tax.


Beste Grüße

Volker

[1] http://www.co2-handel.de/article340_18829.html
[2]http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_carbon_dioxide_emissions
[3] http://www.dehst.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Auktionierung_2012_Quartal_02.pdf?__blob=publicationFile
[4] http://en.wikipedia.org/wiki/Carbon_tax
-- 
Dr. Volker Jaenisch
Geschäftsführer
 
Inqbus GmbH & Co. KG
Softwareentwicklung, Consulting & Hosting
Karl-Heine-Straße 99 | 04229 Leipzig | Deutschland

Telefon: +49 341 989758-54
Fax: +49 341 989758-79
E-Mail: volker.jaenisch AT inqbus.de
Web: http://inqbus.de/

Persönlich haftende Gesellschafterin: Inqbus Management GmbH (Amtsgericht Leipzig, HRB 27350)
Vertretungsberechtigte Geschäftsführer: Maik Derstappen, Dr. Volker Jaenisch, Thomas Massmann, Markus Zapke-Gründemann

Registergericht: Amtsgericht Leipzig
Registernummer: HRA 16424

Umsatzsteuer-Identifikationsnummer: DE278744671



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