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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] [Brb-ag-umwelt] Förderabgabe Braunkohle / Subventionen EE

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Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] [Brb-ag-umwelt] Förderabgabe Braunkohle / Subventionen EE


Chronologisch Thread 
  • From: "oliver.zierke AT t-online.de" <oliver.zierke AT t-online.de>
  • To: "Guido Körber" <koerber AT codemercs.com>, "AG Umwelt" <ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de>, brb-ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] [Brb-ag-umwelt] Förderabgabe Braunkohle / Subventionen EE
  • Date: Thu, 03 May 2012 00:41:01 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>



Hallo Guido,

 

ich schreib hier mal mit > meine Kommentare rein. 

149 Mio € ist natürlich eine Menge Geld, das Förderländer durch so eine Steuer einnehmen könnten. Es dürfte aber auch klar sein, dass die Steuer 1:1 an die Endverbraucher weitergegeben wird. Zahlen wird also der Bürger.
Das ist zu einfach dargestellt. Da es diverse Stromerzeugungsarten gibt wird durch so eine Zusatzbelastung die Verwendung von Braunkohle weniger attraktiv
> Das ist richtig. Wir haben allerdings mittlerweile einen Kauderwelsch aus Anreiz- und Bestrafungssystemen: das CO2-Zertifikatesystem, das EEG als Fördersystem für die Erneuerbaren, und verschieden Besteuerungen fossiler Brennstoffe. Stapelt man nun verschiedene Anreizsysteme übereinander, so ergibt das in der Summe kein rationales System mehr. Die Besteuerungen für verschieden Energieträger variieren schon heute bezogen auf eine Tonne CO2-Ausstoß zwischen 8€ für Heizöl zur Prozesswärmeerzeung und 273€ für Benzin zum Autofahren. Der Umwelt ist es egal, wo die Tonne CO2 herkommt. Da bringt eine zusätzliche Besteuerung überhaupt nichts. Sondern es muss das ökonomische Grundgesetz des einen Preises realisiert werden: Eine Tonne CO2 kostet soundso viel. Egal wo sie herkommt. 

Man sollte sich hier auch mal mit den Subventionen für die Erneuerbaren Energien (EE) beschäftigen. Die beliefen allein im letzten Jahr 17,5 Mrd. €. Tendenz steigend, da das EEG den Investoren eine feste Vergütung für 20 Jahre garantiert. Die EEG-Subventionen sind somit zu einem Investmentmodell avanciert, das rein wirtschaftlich eine Vermögensumverteilung von unten nach oben ist: Die Besitzer von Windrädern und Voltaikanlagen (Landwirte und Hausbesitzer) ziehen von allen Stromkunden über die EEG-Umlage jährlich Milliarden ein. Für dieses Jahr wird die Umlage voraussichtlich um über 30% steigen
Umlage ist keine Subvention.
> Die EEG-Umlage ist ökonomisch das gleiche wie eine Subvention mit dem Unterschied, dass sie nicht im Staatshaushalt ausgewiesen wird, da sie ja über den Strompreis direkt von den Kunden eingezogen wird. Der Bürger hat hier keine Freiheit, sich hier für oder gegen die Teilnahme zu entscheiden, da das Geld über den Strompreis eingezogen wird.

Ok, nun meint man ja, das sei für einen guten Zweck, nämlich den Ersatz der fossilen Energieträger. Das funktioniert nur leider vorne und hinten nicht, obwohl die Subventionen schon seit 20 Jahren gezahlt werden. Zurzeit werden in Deutschland 20 GW fossile Kraftwerke gebaut, um den Wegfall der Kernenergie zu kompensieren.
Es ist falsch dies zu erlauben und noch mehr falsch dies auch noch zu subventionieren.
> Willkommen in der Wirklichkeit! Die Grundsätze der Energiepolitik beinhalten eine sichere Stromversorgung. Das heißt Strom, wann immer man ihn haben will. Eine Stromversorgung auf Grundlage erneuerbarer Energien ist für 2050 geplant. Bis dahin werden die Kernkraftwerke durch Kohle- und Gaskraftwerke ersetzt. Subventioniert werden diese allerdings nicht.
Wenn du das nicht erlauben willst: Wo soll der Strom denn herkommen? Oder bist du damit zufrieden, nur dann den Rechner zu nutzen, wenn gerade die Sonne scheint oder der -wind weht?

Gleichzeitig wird so viel Holz verbrannt wie noch nie. 90 % der landwirtschaftlichen Fläche wird für Raps, Mais und Getreide genutzt, um es als Biomasse zu verbrennen. Auch das wird durch das EEG subventioniert. Die Fotovoltaikanlagen bringen gerade mal 2% Strom für 10 Mrd. €, der jedoch nicht gespeichert werden kann. Der Landschaftverbrauch und auch der Materialverbrauch für Windräder ist enorm. Für eine GWh braucht ein Windrad 15 mal so viel Beton und 75 mal so viel Stahl wie konventionelle Kraftwerke.
Die Verwendung von Biomasse ist ein epischer Fail. Aber wo willst Du mit Deinen Angaben zum Materialverbrauch von Windrädern hin? Erzeugen wir Strom in Zukunft durch Wunschdenken?
> Es gibt da verschiedene Möglichkeiten: Deutschland hat sich gerade für Kohle entschieden. Es sollte nur klar geworden sein: Erneuerbare brauchen wegen ihres geringen Nutzunggrads (für Wind 20%, Sonne 10%) immer Backup-Kraftwerke. Das ist der Grund, weshalb die gebaut werden. Darüber schreiben die Journalisten nicht so gerne.
Beste Grüße,
Oliver Zierke






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