Re: [Ag-umwelt] [Brb-ag-umwelt] Förderabgabe Braunkohle / Subventionen EE

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Sebastian Jurk schrieb am 10.05.2012

 

>Na ich schätze durch die großflächige Verteilung gibt es schon mal eine
>Möglichkeit den erzeugten Strom zu stabilisieren. Dazu kommen die neuen
>(Speicherung als Wasserstoff und Methan) und die alten (Wasserkraft)
>Möglichkeiten zur Speicherung. Ich denke das mit dem Backup-Kraftwerken
>kann man lösen mit der Zeit.

 

Ja, das ist ein wichtiger Punkt, der Flächenverbrauch. Wie viel Fläche brauchen wir denn in Deutschland, um den Energiebedarf zu 80 % aus den EE zu decken? Vielen Menschen sind die dazu erforderlichen Dimensionen nicht bekannt. Für die bedarfsgerechte Stromversorgung ist nicht die installierte Kapazität von Bedeutung, sondern die gesicherte Leistung, d.h. die Kapazität, die immer zur Verfügung steht. Die beträgt für Wind ca. 1 % der installierten Leistung. Da kann sich jeder selbst ausrechnen, wie viele Windräder à 3 MW man braucht, um ein Kraftwerk mit 1000 MW und 85 % gesicherter Leistung zu "ersetzen": 1000 / 3 * 100 * 0,85 = 26667

Das ist eine Menge Holz - im wahrsten Sinne des Wortes. Denn nicht nur in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen, nein auch in Brandenburg werden zunehmend Wälder abgeholzt, um freie Flächen für die klimafreundliche Energie zu bekommen.

Natürlich lässt sich das Speicherproblem lösen, aber die Fakten sind lange bekannt: Die effizientesten Speicher sind Pumpspeicherkraftwerke. Sie reichen heute für einige Stunden. Deutschland hat die höchsten Kapazitäten in Europa nicht etwa Norwegen. Um Energie für zwei Wochen Windflaute zu speichern, müsste der In´halt des Bodensees auf die Höhe der Zugspitze hochgepumpt und wieder abgelassen werden.

Die Umwandlung von EE-Strom in Methan kostet zz. 60 ct / kWh. Natürlich ist das möglich, aber es ist vollkommen verrückt.

Wir zerstören die Natur, hinterlassen der nächsten Generation eine Landschaft aus Beton und Stahl und fahren den Wirtschaftsstandort Deutschland an den Abgrund. Ohne zu wissen, wie das in Zukunft funktionieren kann. Das Ganze basiert teils auf Unwissenheit, teils auf Ideologie, teils auf einer rosaroten Brille der Verliebtheit in "Saubere Energie".

Wir sollten uns nicht nur mit den Chancen, sondern auch mit den Risiken vertraut machen, denn für die zukünftige Energieversorgung werden jetzt die Weichen gestellt.

Beste Grüße,

Oliver Zierke