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ag-soziale_marktwirtschaft - Re: [Ag-soziale_marktwirtschaft] Erwerbslosenquote

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ag-soziale_marktwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Wirtschaft, Finanzen, Soziales - soziale Marktwirtschaft

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Re: [Ag-soziale_marktwirtschaft] Erwerbslosenquote


Chronologisch Thread 
  • From: Richard C <Richard+C AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-soziale_marktwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-soziale_marktwirtschaft] Erwerbslosenquote
  • Date: Tue, 05 Jun 2012 12:55:00 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-soziale_marktwirtschaft>
  • List-id: "Wirtschaft, Finanzen, Soziales - soziale Marktwirtschaft" <ag-soziale_marktwirtschaft.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Du argumentierst mit gespaltener Zunge.
Pack mal deine anfeindungen weg. Sachlich diskutieren ist in Ordung und wünschenswert, aber persöhnliche attacken nerven.
Ich beziehe mich auf deine Aussagen, nicht auf deine Intention.

Die Neuregelung der Minijobs WAR nämlich ein ordnungspolitischer Eingriff und nicht etwa eine Einigung der Tarifparteien.
Staat bestimmt die Abgaben und Steuerlast entsprechend der Einkommenshöhe. Niedrige Einkommen sollten entlastet werden, das passiert hier. Also in Ordung.

Sie war außerdem, genau wie die Zeitarbeits-Neuregelung im Rahmen der Hartz-Gesetze, ein ordnungspolitischer Eingriff zu Lasten der Arbeitnehmer zu einem Zeitpunkt, als des einzelnen Arbeitnehmers wie der Gewerkschaften ohnehin schon miserabel war. Nö, die Verhandlungsposition ist schlecht, wenn die Arbeitslosigkeit hoch ist. Rezession erhöht die Arbeitslosigkeit, aber es kommt immer noch auch die absolute Höhe an. Hier kannst du auch politisch nichts machen, denn wenn du was machst, dann erhöhst du im nächsten Schritt die Arbeitslosigkeit. Wenn man in dieser Spirale konsequent weitermacht, dann kommt so was raus wie Griechenland.

Deine Besorgnis um die hinzuverdienenden Arbeitslosen und minijobbender Familienmütter ist ja rührend. Schon mal davon gehört, daß 40 Prozent aller Ehen geschieden werden? Dann haben sie aber was von deinem Einsatz gehabt, all die Muttis mit ihrem Minijob und Hartz IV. Es kommt ja nicht von ungefähr, daß 16 Prozent aller Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften eine alleinerziehende Mutter als Haushaltsvorstand haben. Die Minijobregelung in Kombination mit dem Ehegattensplitting ist ebenfalls eine klare staatliche Fehlsteuerung mit weitreichenden Folgen. Abgeschafft gehört eigentlich beides, auch das Ehegattensplitting, das letztere habe ich nur deshalb nicht erwähnt, weil das in einen anderen Bereich reingehört, nämlich die Familienpolitik.
Du bist ziemlich patzig. Nochmal, diskutier angemessener und flame nicht. Ich stimme dir zu, dass die Regelungen des Aktuellen Steuer- und Abgabensystems als ganzes refombedürftig sind. Nur forderst du explizit Einzelmaßnahmen, die gerade dazu da sind Misstände zu vermindern, abzuschaffen. Im Endeffekt wäre ein homogener Übergang besser. Aber da sollte man über die steuerliche Absetzbarkeit, die Lohnnebenkosten und die Progression reden. Ganz anderes Thema. Im aktuellen System wären die Maßnahmen, die du vorschlägst, in meinen Augen ein Supergau.

Aus meiner Sicht muß das Ziel lauten, so vielen heutigen Hartz-IV-Empfängern wie möglich wieder eine Chance auf eine existenzsichernde Beschäftigung zu verschaffen. Es ist geradezu pervers, daß du angeblicher Feind der Planwirtschaft eine ordnungspolitische Maßnahme verteidigst, die hunderttausende von Hartz-IV-Empfängern ohne sachliche Notwendigkeit zur weiteren Abhängigkeit vom Staat verdammen willst, und das mit der Begründung, sie könnten andernfalls ja nicht mehr 400 Euro hinzuverdienen, von denen ihnen "nur" 240 Euro wieder weggenommen werden.
Hä? Aktuell sinkt die Arbeitslosigkeit und das finde ich gut. Ich will nichts ändern, gerade weil ich will, dass die Menschen sozialversicheungspflichtige Jobs finden. Solange dieser Zustand nicht erreicht ist, solange braucht es Maßnahmen, um die soziale Härte abzufedern. Zielzustand ist das jetzt nicht. Aber, da die Entwicklung gut aussieht, sehe ich nicht, das Rad der Zeit dahin zurückzudrehen, als die Entwichlung schlecht war.

Noch kurz zum Mindestlohn. Mir sind 10 € pro Stunde noch zu wenig, besonders bei den aktuellen Lohnnebenkosten. Daher will ich, dass sich der Arbeitsmarkt gut entwickelt, so dass nachher höhere Löhne drin sind udn die Abgabenlast sinkt. Was du forderst, ist es, das einen Bestimmten Lebensstandard gesetztlich zu verornen. Das halte ich für falsch, weil du jegliche positive Entwicklung zerstören würdest. Irgendwie hat sich herauskristallisiert, dass ein liberalerer Arbeitsmarkt zu einer besseren wirtschaftlcihen Entwicklung füht, und dass das, was in Europa in den letzten 50 Jahren gemacht wurde, einfach too much ist. Ist einigen schwer zu vermitteln, mir klar und wissenschaftlich belegt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Marshmallow-Test#Das_Belohnungsaufschubs-Paradigma




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