Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-meinungsfindungstool - Re: [Ag Meinungsfindungstool] Vehement für qKonsens?!

ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-meinungsfindungstool mailing list

Listenarchiv

Re: [Ag Meinungsfindungstool] Vehement für qKonsens?!


Chronologisch Thread 
  • From: WSchallehn <WSchallehn AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag Meinungsfindungstool] Vehement für qKonsens?!
  • Date: Mon, 15 Oct 2012 20:05:43 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-meinungsfindungstool>
  • List-id: <ag-meinungsfindungstool.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Dinu hat eine Nachfrage auf meine grundsätzliche Kritik inzwischen zurückgezogen. Ich finde meine Antwort trotzdem noch mitteilenswert.

Ich meine

* *Die grundsätzliche Kritik am Organisationsmodell Soziokratie. * Dort wird aus einer mMn völlig berechtigten Intention eine mMn völlig falsche Schlussfolgerung gezogen! Die größere Macht des Einzelnen gegenüber der Mehrheit – und das als einzige Antwort für den Fall echt widersprüchlicher Argumente?? Und dann noch das Delegiertenprinzip …

Das Ganze erscheint mir als Perfektion – und zwar als Perfektion genau dessen, was wir überwinden wollen! Denn konsequent weitergeführt erhält man damit das, was wir in der DDR als „Demokratischen Zentralismus“ mit dem fast allmächtigen Parteisekretär erlebt haben. Und das Gleiche wird in allen heute etablierten Parteien fast ebenso praktiziert!

Wenn Kleinfritzchen träumt, dass er dann der „Einzelne mit der größeren Macht“ sein werde – dann träumt er halt. Wer einer theoretischen Begründung bedarf, findet diese im Wikipedia-Artikel zur „Idealen Sprechsituation“. Theoretikern(!!) ist klar, dass das Prinzip „Jeder kann befehlen. Jeder kann verbieten.“ reine Fiktion ist. Erkenntnistheoretisch ist daraus zu folgern, dass jedes auf die Ideale Sprechsituation zurückführbare Konzept substanziell auf eine „reine Fiktion“ hinausläuft! Natürlich muss noch überprüft werden, ob die von mir vermutete strukturelle Identität von Soziokratie und Idealer Sprechsituation tatsächlich zutrifft – aber bedenkenswert ist dies gewiss.

* *Die grundsätzliche Kritik am Vergleich Soziokratie ↔ qKonsens.* Beim qKonsens steht nirgends etwas von „-kratie“. Bei Soziokratie ist die Rede von Regierung und Management (siehe Wikipedia!). Es geht also wirklich um ein Organisationsmodell.
Beim qKonsens geht es ausschließlich um eine Methodik zur kollektiven Erarbeitung von politikwirksamen Dokumenten. Das ist gewissermaßen der IT-Zugang zur Lösung gesellschaftlicher Probleme. Nicht mehr und nicht weniger!

Irgendwie liegt das zwar auch in der Intention der Soziokratie. Und irgendwie braucht natürlich auch der qKonsens ein Organisationsmodell als Umgebung. Die Benennung der Moderatoren wäre eine Aufgabe des Organisationsmodells (wobei es dem qKonsens auch recht ist, wenn ein Autor sich selbst als Moderator einsetzt!). Aber Regeln für die Besetzung der Moderatorenrolle als Bedingung für die „Wohldefiniertheit des qKonsens“ (O-Ton Dinu!) zu verlangen – das ist mir gar zu abseitig. Tut mir leid! Kommt mir vor, als ob jemand im Entwurf eines Automotors Details über die Fahrertür verlangt...

Jedenfalls gab Dinu damit Anlass, in Richtung „Organisationsmodell“ weiter zu denken.
Dafür scheint mir ein neuer Thread zum Thema „Organisationsmodelle und Methoden“ angebracht.
Bitte also(demnächst) dort weiterzulesen.

Gruß!
Wolfgang




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang