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ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] Antrag "Schulterschluß"

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

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Re: [Ag-landwirtschaft] Antrag "Schulterschluß"


Chronologisch Thread 
  • From: Detmar Kleensang <detmar AT gmx.de>
  • To: yorvik AT gmx.de, ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Antrag "Schulterschluß"
  • Date: Sat, 15 Sep 2012 13:50:09 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Aaah, ok. 

Was Du aufgezählt hast, Punkte 1 bis 4, dienen letztlich aber nur der Qualitätskontrolle und um bestimmte Genmuster ausfindig zu machen, die man dann gezielt konventionell kreuzen kann. Das hat in der Tat nichts mit dem zu tun, was in unserem Antrag angesprochen werden soll.

Ok, ich versuche es dann noch mal:

""Wir bekennen uns zu einer Landwirtschaft, die langfristig die
natürlichen Ressourcen schont. Gentechnisch erzeugtes Saatgut und solches, das durch besondere konventionelle
Züchtungsmethoden, welche explizit auf eine Herbizid-Resistenz und damit
einhergehender technischer Bindung von Saatgut an bestimmte
Pflanzenschutzmittel abzielen, können eine besondere Gefährdung für die
Umwelt darstellen. Sie sind zudem geeignet, Landwirte in Abhängigkeiten
zu treiben.
Wir lehnen darauf hinarbeitende Züchtungen und technische
Saatgutentwicklungen ab und treten dafür ein, dass solche Organismen vor
der Ausbringung im Freiland auf ihre langfristige und gesicherte
Verträglichkeit
unabhängig geprüft werden. Patente auf Pflanzen und Tiere darf es nicht
geben.""

Ich nenne obenstehendes mal Variante "Neu". So sollte deutlich werden, dass gentechnisch erzeugtes Saatgut gemeint ist und nicht irgendwelche gentechnische Verfahren, die einer üblichen konventionellen oder biologischen Züchtung unterstützend dienlich sind.

Im Zweifel könnte aber auch die nachfolgende demnach benannte Variante "Ursprung" stehen bleiben, da eigentlich bereits drin steht, dass gentechnische Verfahren wie konventionelle Züchtung abgelehnt werden, WENN sie auf eine technische Bindung von Saatgut mit PSM ABZIELEN. Alle anderen Züchtungen und auch gentechnische Verfahren werden durch den Antrag ignoriert, solange sie eben NICHT auf solch eine Bindung abzielen.

""Wir bekennen uns zu einer Landwirtschaft, die langfristig die
natürlichen Ressourcen schont. Gentechnische Verfahren oder besondere
Züchtungsmethoden, die auf eine Herbizid-Resistenz und damit
einhergehender technischer Bindung von Saatgut an bestimmte
Pflanzenschutzmittel abzielen, können eine besondere Gefährdung für die
Umwelt darstellen. Sie sind zudem geeignet, Landwirte in Abhängigkeiten
zu treiben.
Wir lehnen darauf hinarbeitende Züchtungen und technische
Saatgutentwicklungen ab und treten dafür ein, dass solche Organismen vor
der Ausbringung im Freiland auf ihre langfristige und gesicherte
Verträglichkeit
unabhängig geprüft werden. Patente auf Pflanzen und Tiere darf es nicht
geben.""

Gibt es noch Verbesserungsvorschläge oder sollen wir demnächst mal abstimmen?

Gruß, 
Detmar


Am 15.09.2012 um 13:27 schrieb Yorvik:

Gerne und Grüße von der Berliner LMV ;-)

Es werden sehr viele gentechnische Verfahren in der Landwirtschaft, speziell in der Züchtung eingesetzt, die überhaupt NICHTS mit GMO zu tun haben, aber mittlerweile Stand der Technik sind.

GMO's lehnen wir mit dieser kleinen Änderung immer noch ab, auch die GMO's mit einer technische Bindung von Saatgut an ganz gestimmte Pflanzenschutzmittel.

Eingesetzt und überlebensnotwendig für die konventionelle Züchtung sind aber folgenden biotechnischen Verfahren:

1. Qualitätssicherung: Genetische Überprüfung der Sortenreinheit und Sortenechtheit
2. Resistenzzüchtung (konventionell, mittels Erkennung von Genmustern in Wildpflanzen & später dann in den gekreuzten Nutzpflanzen) 
3. Seed technology: Erkennen von Genmustern bei gut oder schlecht vermehrbaren Sorten
4. Inhaltsstoffzüchtung, Geschmackszüchtung, Vitaminzüchtung,e.t.c.  basierend auf Erkenntnissen von genetischen Merkmalen

...u.v.m.

Ich kenne keinen Züchter, der nicht auf solche Verfahren, direkt oder indirekt zurückgreift.

Ich bitte zu beachten, dass die WHO die notwendige Sicherung der Welternährung (Verdopplung bis 2050) zu 50% aus verbesserten Anbautechnologien und zu 50% aus züchterischen Fortschritt sieht. Ich sehe dies auch so und werde nichts unterstützen, was die konventionelle Züchtung behindert oder verhindert.

Liebe Grüße   

Yorvik


Am 15. September 2012 12:58 schrieb Detmar Kleensang <detmar AT gmx.de>:
Bin ich blind oder sehe ich es nicht? 
Ich finde keinen Anhaltspunkt, was dazu führen könnte, das "jeder" Züchter seinen Betrieb einstellen müsste. Es geht doch ausdrücklich nur um die grüne Gentechnik und um herkömmliche Züchtungen, wenn diese, ähnlich wie bei GVO gerne üblich, eine technische Bindung von Saatgut an ganz gestimmte Pflanzenschutzmittel herstellt. 
Es stellen doch nicht alle Züchter technische Bindungen zwischen Saat und PSM her. Das ist im Gegenteil ziemlich unüblich und bisher nur bei manchen GVO und bei Clearfield-Raps der Fall. Oder?

Könntest Du noch mal genau herausstellen, was Du meinst und ändern würdest?

Falls es um "GMO/GVO" geht: diese beiden Abkürzungen beschreiben ein und dasselbe. Eine dieser Abkürzungen könnte man also weglassen. Im Übrigen finde ich Abkürzungen immer kompliziert in Anträgen, da nicht jeder weiß, was damit gemeint ist. Eine Umschreibung halte ich für zweckdienlicher.

Und Web-Links haben imho in Anträgen gar nichts zu suchen, denn bei einer Offline-Wahl (BPT) sind sie nutzlos.

Bitte um Aufklärung, Yorvik :)

Gruß, 
Detmar


Am 15.09.2012 um 12:19 schrieb Yorvik:

Können wir uns auf diese kleine Änderung der Formulierung einigen?



Gentechnische Verfahren oder besondere Züchtungsmethoden, die auf eine Herbizid-Resistenz und damit einhergehender technischer Bindung von Saatgut an bestimmte Pflanzenschutzmittel abzielen, stellen diesbezüglich eine besondere Gefährdung für die Umwelt dar und sind zudem geeignet, Landwirte in (unverschuldete?) Abhängigkeiten zu treiben.

Züchtungsmethoden, die auf GMO/GVO (http://de.wikipedia.org/wiki/Gentechnisch_ver%C3%A4nderter_Organismus) besondere Züchtungsmethoden, die auf eine Herbizid-Resistenz und damit einhergehender technischer Bindung von Saatgut an bestimmte Pflanzenschutzmittel abzielen, stellen diesbezüglich eine besondere Gefährdung für die Umwelt dar und sind zudem geeignet, Landwirte in (unverschuldete?) Abhängigkeiten zu treiben.

Ansonsten kann ich dem Antrag nicht zustimmen und werde auch zur Ablehnung aufrufen, da jeder Züchter (auch biologische Züchter), aber auch viele andere landwirtschaftliche Bereiche ihre Tätigkeit einstellen müssen.

Liebe Grüße

Yorvik 

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