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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten


Chronologisch Thread 
  • From: philipp <ein.pirat.namens.philipp AT gmail.com>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten
  • Date: Mon, 16 Jul 2012 23:33:40 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

On 07/16/2012 06:14 PM, Michaela Becker wrote:
Liebe Piraten,

was sollen wir mit dem Ergebnis machen, dass wir mehrheitlich gegen eine
Beschneidung von Kindern sind.

Ein Gesetz gegen Beschneidung würde eine religiöse Minderheit von ca 5%
kriminalisieren.

Wir brauchen gar kein Gesetz dagegen. Die jetzige Gesetzeslage ist eindeutig, wie das Kölner Urteil auch gezeigt hat.

Denn dieses hat ja die bestehende Gesetzeslage interpretiert und die Grundrechte gegeneinander abgewogen und ist zu einem klarem Schluss gekommen.

Was wir aber *nicht* brauchen ist ein Gesetz dafür. Eines, dass Religionsgemeinschaften dazu privelegiert, Beschneidungen ohne medizinische Indikation vorzunehmen. Eines, was gar nicht mit dem GG vereinbar wäre -- aber als ob das GG irgendjemanden kümmern würde :-/

Würde mit der Kriminalisierung ein Schutz der Kinder erreicht werden?
Eigentlich nicht.
>
Eine Kriminalisierung der Eltern wollen wir nicht und die Kinder werden
durch ein Verbot nicht geschützt.
>
Wäre eine Aktion wie eine Aufklärungskampagnen evt. sinnvoller als ein
Antrag auf Gesetzesänderung?

Gibt es andere Vorschläge wie die Kinder geschützt werden können *ohne
die Eltern zu Straftätern* zu machen?

Sie werden nicht zu Straftätern gemacht. Sie waren und sind laut aktueller Gesetzeslage welche.

Der jetzige peinlich-buckelnde Aktionismus der Bundesregierung und fast allen Oppositionsparteien zielt ja genau darauf hin, dies zu revidieren.

Und ja: Aufklärungskampagnen gehören dazu. Aber nein: Es heißt nicht, dass ich hier in Deutschland Beschneidungen toleriere, nur um zu verhindern, dass es Beschneidungstourismus und Verdrängung in den Schwarzmarkt gibt.

Natürlich ist fachfremde Behandlung womöglich schlimmer für das Kind als eine "ordentlich" durchgeführte. Aber so hart es klingt: Das ist ein Aspekt, den ein Rechtsstaat ertragen muss. Unrecht zu dulden, nur damit kein vermeintlich schlimmeres Unrecht passiert, halte ich für den falschen Ansatz.




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