Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Frage: Zusammenhang Schmerztherapie und Organversagen

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

Listenarchiv

Re: [AG-Gesundheit] Frage: Zusammenhang Schmerztherapie und Organversagen


Chronologisch Thread 
  • From: Christoph Steltner <christoph.steltner AT piratenpartei-hessen.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Frage: Zusammenhang Schmerztherapie und Organversagen
  • Date: Fri, 08 Jun 2012 21:11:19 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Ahoi Bernd,

Am 08.06.2012 20:50, schrieb Bernd Kasperidus:
Die Literatur sagt aber das Metamizol z. B. bei Patienten mit Nierenproblemen kontraindiziert ist ... also muss es ja irgendeine sehr relevante Auswirkung haben? Wie gesagt Ich bin kein Medizyniker nur jahrzehntelanger Schmerzpatient der sich damit beschäftigt.
es mag sein, dass in irgendwelcher Literatur geschrieben steht das Metamizol bei "Nierenproblemen" kontraindiziert sei. In den offiziellen Fachinformationen der Hersteller (die was sowas angeht für gewöhnlich sehr vorsichtig sind) steht wie bereits in meiner ersten Mail erklärt: nichts.
Hier ien auszug aus Wikipedia:

Eine neuere schwedische Studie fand ein weitaus höheres Risiko der Agranulozytose von 1 pro 1439 Verordnungen

und btw die Aussage <0,1% bezieht sich auf den oberen Absatz ... diese Aussage hier wird ohne Prozentanteil angegeben:

... dagegen sind bei chronischer Einnahme Organschädigungen, z. B. der Nieren möglich, da Metamizol die Nierenfunktion vermindert. Sehr selten manifestiert sich diese Einschränkung auch als akutes Nierenversagen mit akuter interstitieller Nephritis

Die Wikipedia meiner Erfahrung nach ist keine zuverlässige Quelle, grade was medizinische Fachinformationen angeht. Aber unabhängig davon sagt die schwedische Studie [1] etwas anderes aus, als ein "weitaus höhere Risiko der Agranulozytose".

Hier hilft es sich die Studie anzusehen: Untersucht wurden die Gebrauchsmuster von Metamizol und die Nebenwirkungen im ambulanten und im stationären Behandlungsrahmen in Schweden. Dabei fand man heraus, dass im ambulanten Sektor die Verordnungen von Metamizol den durch die Indikation/ Zulassung gesteckten Rahmen übersteigen. Dadurch - so die Annahme der Autoren - haben viele Patienten durch eine zu langfristige Anwendung von Metamizol ein deutlich erhöhtes Risiko eine Agranulozytose als Nebenwirkung zu bekommen. Das sind allerdings keine gemessenen Daten, sondern mathematische Annahmen!

Es ist aber schon seit langem bekannt, dass mit zunehmender Dauer der Anwendung von Metamizol das Risiko eine Agranulozytose zu bekommen steigt. Von daher ist der Gehalt an neuen Informationen aus dieser Studie eher gering. (Und wenn, dann ist die Neuigkeit, die Tatsache das Metamizol im ambulanten Rahmen häufig zu lange verschrieben wird... Aber das ändert *nichts* am Gefährdungspotential des Arzneimittels!)

Und schade, dass du nicht auf meine restlichen Argumente eingegangen bist... :-(

-- @nplhse

[1] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=12051124&dopt=AbstractPlus



Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang