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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Frage: Zusammenhang Schmerztherapie undOrganversagen

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Frage: Zusammenhang Schmerztherapie undOrganversagen


Chronologisch Thread 
  • From: Bernd Kasperidus <lbear34 AT yahoo.de>
  • To: "Martin E. Waelsch" <dr.m.e.waelsch AT t-online.de>, AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Frage: Zusammenhang Schmerztherapie undOrganversagen
  • Date: Sat, 9 Jun 2012 15:18:56 +0100 (BST)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Das kann Ich auch bestätigen Ich war für ne gewisse Zeit auch darauf, allerdings habe Ich nach ner gewissen Zeit mit extremen Bluthochdruck und Tachykardie drauf reagiert, deswegen muss das dann auch engmaschig überwacht werden ... in meinem Falle empfahl der Hausarzt ein kleines Armgelenksmessgerät mit dem Ich einmal am Tag den Blutdruck messen sollte ... so konnten wir schnell diese beginnende Nebenwirkung entdecken.

Was Ich momentan empfehlen kann und das mir persönlich (und auch einigen von meinen "Genossen") gut tut ist eine begleidente Therapie mit Lavendel ... Ich persönlich mach mir es leicht und besorg mir Lasea aus der Apotheke (Lavendelöl-Kapseln)

LG

Bernd


Von: Martin E. Waelsch <dr.m.e.waelsch AT t-online.de>
An: Bernd Kasperidus <lbear34 AT yahoo.de>
Gesendet: 16:07 Samstag, 9.Juni 2012
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Frage: Zusammenhang Schmerztherapie undOrganversagen

Das ist der ideale Ansatz. Übrigens tut bei schmerztherapie ein Versuch z.b. Doxepin (Aponal) dazu zu mischen oft gut und spart Schmerzmitteldosis. Wenn man eine Medikation beginnt oder ändert, muss man die wöchentlich überprüfen (mit Abgabe von mobilnr. für akutfragen). Dann läßt es sich am besten gemeinsam justieren

Dr. med. M. E. Waelsch
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Am 09.06.2012 um 14:28 schrieb Bernd Kasperidus <lbear34 AT yahoo.de>:

Ich denke mal, wenn man ne Schmerzkariere hinter sich hat, wird man selber zum "idiot savant" ... man mag vielleicht nich alle wirkmechanismen kennen oder das korrekte Fachchinesisch beherrschen ... aber man kann mitreden.

In meinem Fall z. B. startete es vor ca. 19 Jahren als Ich nen Autounfall hatte und für über 9 Monate die zwei gebrochenen Halswirbel als "Das ist nur nen Schleudertrauma stellen Sie sich nicht so an" diagnostiziert wurden. Ich denke mal auch ... und aus meinem Fall kann Ich das sogar an mir selber bestätigen ... Ich bin mir bewußt darüber, dass Ich mittlerweile auch eine Abhängigkeit gegenüber Tramal entwickelt habe und kenne sowohl die Entzugserscheinungen als auch die Wiederansetz-Erscheinungen sehr genau (sprich das Wiederansetzen ist auch nicht so einfach, das geht meißt mit üblen Kopfschmerzen und unsäglichem Durst und Schlaflosigkeit einher) ... deswegen achte Ich schon mir aus darauf, dass Ich immer auf der minimalsten Dosis bleibe um die Entzugs- und Wiederansetz-Erscheinungen (falls mal wirklich die Meds ausgehen und Ich nicht gleich Nachschub bekomme) auf einem absolutem Minimum zu halten ... Dies sagen übrigens auch viele meiner Mitleidensgenossen

Was wäre z. B. mit einem Ansatz, dass nach Besprechung Arzt mit Patient der Arzt dem Patienten eine Auswahl verschiedener Meds in Tagesdosen zur Verfügung stellt und der Patient selber ausprobieren kann, in ruhe, welche ihm am besten gut-tun?

LG

Bernd



Von: Martin E. Waelsch <dr.m.e.waelsch AT t-online.de>
An: Bernd Kasperidus <lbear34 AT yahoo.de>; AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Gesendet: 14:04 Samstag, 9.Juni 2012
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Frage: Zusammenhang Schmerztherapie undOrganversagen

Das beste Ergebnis habe ich bislang dann erreicht, wenn ich es mit dem Pat ausführlich durchgesprochen habe, je mehr NW und Wirkung miteinander besprochen wird, desto klarer wird das individuelle ansprechprofil und das individuell passende mittel. Es müssen beide, Arzt und Patient für den fall Fallexperten werden.

Dr. med. M. E. Waelsch
über iPhon 





Am 09.06.2012 um 12:56 schrieb Bernd Kasperidus <lbear34 AT yahoo.de>:

Jetzt mal eine weitere Frage ... was ich bisher im Inet gefunden habe sind alles pharmakologische Untersuchen über Med A und Med B und der medizynische Nutzen eines gegen das andere

Was ich nicht gefunden habe, vielleicht Suche Ich nach den falschen Begriffen, eine Studie aus Patientensicht. Also wie sich ein Patient mit Med A gegen über Med B fühlt. Ich persönlich kann z. B. sagen, dass Ich ne Weile auf Valoron war und von mir aus den Arzt gebeten habe zu wechseln, da mir die Nebenwirkungen und die Potenz Angst gemacht haben.

Sorry wenn Ich jetzt ein paar Medizyniker verärgere, es geht ja schließlich nicht darum was der Arzt seiner Meinung vertreten kann, sein Meinung ist in dieser Hinsicht der ABSOLUT UNRELEVANTESTE Faktor ... es geht darum mit was sich der Patient wohl fühlt.

LG

Bernd


Von: Martin E. Waelsch <dr.m.e.waelsch AT t-online.de>
An: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Gesendet: 11:05 Samstag, 9.Juni 2012
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Frage: Zusammenhang Schmerztherapie undOrganversagen

Ist das nicht so, dass metamizol zwischenzeitlich wegen dem hohen agranulozytose Risiko in D verboten war und von Höchst wieder durchgedrückt wurde, damals haben die hämatologen die erneute Zulassung nicht verstanden. Schmerztherapie ist immer noch Konzeption, was die Pharma voll gewinnträchtig ausnutzt.

Dr. med. M. E. Waelsch
über iPhon 





Am 09.06.2012 um 03:04 schrieb "Dr. Albrecht Elsner \(Piratenpartei Hessen\)"<albrecht.elsner AT piratenpartei-hessen.de>:

+1
 

Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Christoph Steltner
Gesendet: Freitag, 8. Juni 2012 21:11
An: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Frage: Zusammenhang Schmerztherapie undOrganversagen
 
Ahoi Bernd,

Am 08.06.2012 20:50, schrieb Bernd Kasperidus :
Die Literatur sagt aber das Metamizol z. B. bei Patienten mit Nierenproblemen kontraindiziert ist ... also muss es ja irgendeine sehr relevante Auswirkung haben? Wie gesagt Ich bin kein Medizyniker nur jahrzehntelanger Schmerzpatient der sich damit beschäftigt.
es mag sein, dass in irgendwelcher Literatur geschrieben steht das Metamizol bei "Nierenproblemen" kontraindiziert sei. In den offiziellen Fachinformationen der Hersteller (die was sowas angeht für gewöhnlich sehr vorsichtig sind) steht wie bereits in meiner ersten Mail erklärt: nichts.

Hier ien auszug aus Wikipedia:
 
Eine neuere schwedische Studie fand ein weitaus höheres Risiko der Agranulozytose von 1 pro 1439 Verordnungen
 
und btw die Aussage <0,1% bezieht sich auf den oberen Absatz ... diese Aussage hier wird ohne Prozentanteil angegeben:
 
... dagegen sind bei chronischer Einnahme Organschädigungen, z. B. der Nieren möglich, da Metamizol die Nierenfunktion vermindert. Sehr selten manifestiert sich diese Einschränkung auch als akutes Nierenversagen mit akuter interstitieller Nephritis
 
Die Wikipedia meiner Erfahrung nach ist keine zuverlässige Quelle, grade was medizinische Fachinformationen angeht. Aber unabhängig davon sagt die schwedische Studie [1] etwas anderes aus, als ein "weitaus höhere Risiko der Agranulozytose".

Hier hilft es sich die Studie anzusehen: Untersucht wurden die Gebrauchsmuster von Metamizol und die Nebenwirkungen im ambulanten und im stationären Behandlungsrahmen in Schweden. Dabei fand man heraus, dass im ambulanten Sektor die Verordnungen von Metamizol den durch die Indikation/ Zulassung gesteckten Rahmen übersteigen. Dadurch - so die Annahme der Autoren - haben viele Patienten durch eine zu langfristige Anwendung von Metamizol ein deutlich erhöhtes Risiko eine Agranulozytose als Nebenwirkung zu bekommen. Das sind allerdings keine gemessenen Daten, sondern mathematische Annahmen!

Es ist aber schon seit langem bekannt, dass mit zunehmender Dauer der Anwendung von Metamizol das Risiko eine Agranulozytose zu bekommen steigt. Von daher ist der Gehalt an neuen Informationen aus dieser Studie eher gering. (Und wenn, dann ist die Neuigkeit, die Tatsache das Metamizol im ambulanten Rahmen häufig zu lange verschrieben wird... Aber das ändert *nichts* am Gefährdungspotential des Arzneimittels!)

Und schade, dass du nicht auf meine restlichen Argumente eingegangen bist... :-(

-- @nplhse

[1] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=12051124&dopt=AbstractPlus

--
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