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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Die "Duale Vergütung" im Gesundheitswesen

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Die "Duale Vergütung" im Gesundheitswesen


Chronologisch Thread 
  • From: Klugscheißer <Klugschei%C3%9Fer AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Die "Duale Vergütung" im Gesundheitswesen
  • Date: Sun, 08 Jan 2012 14:59:06 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


demed86 schrieb:
zwar unabhängig davon, ob der Versicherte
eine adäquate Gegenleistung erhalten hat.
Hier schwingt natürlich von dir wieder mit das ein Arzt einen patienten
nicht adäquate behandelt. Logo. Tja, dann wird patient p das nächste mal
Arzt2 besuchen, wenn dieser besser ist. Medizin ist eben ein
behandlungsversuch. Man macht eine Diagnose und behandelt dementsprechend
(ebM). Wenns anschlägt 1a, wenn falsche diagnose, noch was anderes, Pech
(superinfektion), genetische Andersartigkeit dann eben anders. Aber dann
ist der Arzt noch lange nicht schlecht...
Bye
Klaus
Hallo Klaus,
frage lieber immer vorher mal nach
wie etwas gemeint ist, bevor Du anfängst
künstlich zu deuten!

Ich will mal als Beispiel das mit der schon erwähnten
pauschalisierten Honorierung nehmen, wieder mal aus dem
gelebten Leben berichtet, was Du scheinbar nicht magst,
ich aber trotzdem tu:

Ich habe morgens für 8 Uhr 30 einen vereinbarten Arzttermin.
Die Praxis öffnete um 8 Uhr. Ich komme um 8 Uhr 15,
lass mein Kärtchen durch das Gerät ziehen, weil es mein
erster Arztbesuch im Quartal ist. Es ist zwei Tage vor
Quartalsende. Im Wartezimmer sitzen weitere 5 Patienten.
Ich sitze am Stuhl neben der Rezeption.
Um 8 Uhr 20 kommt ein Privatpatient kurzfristig hereingeschneit,
ohne Terminvereinbarung. Er kommt gleich dran, hält sich
35 Minuten im Arztzimmer mit dem Arzt auf. Kurz vor
9 Uhr sitzen dann schon 8 wartende Patienten im Wartezimmer.
Um 8 Uhr 45 kommt dummerweise auch noch der Pharmavertreter
unangemeldet und wird ebenfalls vorgezogen.
Als dieser um 9 Uhr 30 das Etablissement verlässt, reicht das Wartezimmer
nicht mehr aus, die inzwischen 16 Leute stehen schon teilweise im Flur.
In einem unregulierten Markt wären die meisten Kunden hier längst
gegangen. Hier aber würde der Arzt selbst dann Leistungen abrechnen
können, wenn die Patienten die Praxis vor der Behandlung verlassen würden.
Im Gegenteil müssten hier sogar bestimmte Patienten die Praxisgebühr
zweimal bezahlen, wenn sie vorzeitig gingen, denn diese Praxis würde
in diesem Fall ganz sicher keine Überweisung an einen anderen Arzt ausstellen.
Folge wird in einer solchen Situation sein, dass sich die Anzahl der Wartenden
nur reduzieren lässt, indem der Arzt Teilleistungen einiger Patienten auf einen
anderen Tag verschiebt, in diesem Fall sogar in ein neues Quartal, was dieser
natürlich gerne tut, denn dann bekommt er zweimal die Pauschale.
Die Ursache des ganzen liegt aber nicht am Verhalten der GKV-Patienten.




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